Dass an einer Adventsfeier in einem Wiler Schulhaus einzelne Lieder nicht gesungen werden dürfen, löst beim Wiler Nationalrat Lukas Reimann ziemlich viel Ärger aus. Und er liefert gleich eine Empfehlung an alle Kritiker einer christlichen Feier.
«Wenn du genau 10 Jahre nachdem du das Wiler Minarett verhindert hast, solche Meldungen aus Brave New Wi(s)lam SG hörst, dann schämst du dich für diesen eingeläuteten Untergang der eigenen Werte.» So beginnt der Facebook-Beitrag, mit dem SVP-Nationalrat Lukas Reimann auf die Vorgänge im Primarschulhaus Matt in Wil reagiert, seiner eigenen Heimatstadt. Von dort war bekanntgeworden, dass bestimmte Lieder an der Adventsfeier nicht zugelassen sind, weil sich andere Kulturen und Religionen gestört fühlen könnten.
Für Reimann ein Unding. «Wir lassen uns unsere Kultur, unsere Tradition, unsere Ehre, unser Zusammenleben und unsere Weihnachtslieder nicht verbieten! Niemals!» Der Nationalrat geht noch weiter: «Wenn Weihnachtslieder im Mattschulhaus fortan nicht mehr erwünscht sind, da sie nicht 'alle Kulturen ansprechen' würden, dann sollen diese 'Kulturen' doch in einen anderen Kulturkreis ziehen und die betroffene Lehrerschaft gleich mitnehmen.»
Auf Facebook erhält der SVP-Politiker dafür bislang ausnahmslos Zustimmung. Reimann hatte sich für das Thema schon früher eingesetzt, als Initiant einer Petition, die fordert, dass die Schulweihnachtsfeier verbindlich in den Lehrplan aufgenommen wird. Knapp 10'000 Personen hatten die Petition unterzeichnet. Ausgelöst worden war sie durch ähnliche Vorkommnisse wie im Mattschulhaus.
Stefan Millius (*1972) ist freischaffender Journalist.
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