(Renderings: Fabio Rutishauser)
Mit Leo&Co eröffnet der Verein «Coworking St.Gallen» am 1. Juli seinen neuen Standort an der St. Leonhardstrasse 45 in St.Gallen direkt beim Hauptbahnhof. Auf knapp 500 Quadratmetern entstehen 45 moderne Büroarbeitsplätze und Flächen für Meetings oder Workshops.
Adrian Rutishauser hat für sich und seine Firma vier Arbeitsplätze fix gemietet und ist Co-Präsident von «Coworking St.Gallen». Er erklärt: «Zurzeit befinden sich unsere Räumlichkeiten am Marktplatz und die Arbeitsplätze sind auf zwei Stockwerke verteilt. Am neuen Ort hat Leo&Co eine einzige grosse Fläche in einem hohen Raum. Das gibt dem Ganzen einen coolen Industrielook.» Alle bisherigen 15 Mieter von fixen Arbeitsplätzen werden den Umzug mitmachen, meint Rutishauser. Das Geschäftsmodell sieht denn auch vor, dass ein Teil der Arbeitsplätze fest vermietet ist. Das decke die Fixkosten und mindere das unternehmerische Risiko, erklärt Rutishauser. Der Verein schaue aber, dass immer zwischen acht und zwölf Plätze «flexibel», also für Tagesmieter oder spontane Mieter vermietbar bleiben.
(Renderings: Fabio Rutishauser)
Der Verein will einen Ort schaffen, wo die Arbeitenden bestimmen, wie dieser Ort sein soll. Wer einen fixen Arbeitsplatz ab einem Monat bucht, wird darum Vereinsmitglied und kann mitbestimmen. Rutishauser sagt dazu: «Der Verein ist nicht gewinnstrebend. Die Einnahmen werden für die laufenden Kosten genutzt und ein allfälliger Gewinn investiert.»
Trotz der Corona-Krise will der Verein die neuen Räumlichkeiten wie geplant am 1. Juli eröffnen. Selbstverständlich mit den nötigen und geforderten Hygienemassnahmen, wie Rutishauser versichert. «Zurzeit müssen wir einen Rückgang bei der Vermietung von Meetingräumen und flexiblen Tagestischen hinnehmen. «Wir hoffen aber, dass die Krise vielen Leuten vor Augen führt, dass flexibles und ortsunabhängiges Arbeiten gut möglich ist, und dass Firmen ein solches Arbeiten auch künftig zulassen oder gar fördern werden», sagt Rutishauser. Er ist vom Konzept überzeugt: «Coworking fördert die Zusammenarbeit über Organisationsgrenzen hinweg. Man trifft Menschen, die man im konventionellen Arbeitsleben nicht getroffen hätte.» Darum sei Leo&Co auch für grössere Firmen attraktiv: Ein Coworkingspace biete ein inspirierendes Arbeitsumfeld für Mitarbeitende und Teams, die Projekte ausserhalb des gewohnten Umfeldes entwickeln und vorantreiben wollen, meint Rutishauser
Neuer Arbeitsplatz inspieriert von der Post: Gelbe Boxen stehen für die Pakete, Vorhangschienen für die Förderbänder. (Rendereings: Fabio Ruthishauser)
Cowoker mieten ihren Arbeitsplatz pro Tag oder pro Monat. Wer nur einmal einen Schreibtisch mieten will, bezahlt 35 Franken für den Tagespass. Wird dieser Tisch regelmässig einmal in der Woche gemietet, kostet das 135 Franken im Monat. Ein fixer Arbeitsplatz im Open Space kostet 425 Franken.
Michel Bossart ist Redaktor bei «Die Ostschweiz». Nach dem Studium der Philosophie und Geschichte hat er für diverse Medien geschrieben. Er lebt in Benken (SG).
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