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Firmengeschichten, die inspirieren

Interessant, vernetzend, lohnend

Rund 90 Frauen nahmen im Altstätter WZR am fünften Event für Rheintaler Unternehmerinnen teil. Dabei ergaben sich spannende Begegnungen. 

Die Ostschweiz am 23. August 2021

In vielen Rheintaler Unternehmen führen Frauen mit grosser Verantwortung spannende Unternehmen. Wie gross die Zahl dieser Frauen ist, zeigte sich dieser Tage am fünften Event für Unternehmerinnen im Rheintal, der im WZR Rorschach-Rheintal in Altstätten stattfand und mit rund 90 Teilnehmerinnen aus den verschiedensten Branchen ausgebucht war. Da traf die Bauunternehmerin auf die Tierärztin, die Autozentruminhaberin auf die selbständige Produktentwicklerin – Begegnungen, die sich im Alltag meistens nur zufällig ergeben. Deshalb bietet dieser Anlass ideale Bedingungen zur Vernetzung, wie es in einer Mitteilung heisst.

In den Vorjahren ging es auch immer um Fragen, die man sich im Unternehmertum stellen muss. «Haben wir Mut?», «Was macht uns stark?», «Was macht Sinn?», «Was macht Spass?». Diesmal stand die Frage «Was lohnt sich?» im Zentrum des Events, der im 2016 von Simone Mächler-Fehr initiiert wurde. Sie führt in Altstätten seit 15 Jahren die fehr agentur für Marketing GmbH und ist nicht nur im Rheintal bestens vernetzt. Auch diesmal ist es ihr gelungen, drei Referentinnen mit spannenden Lebensläufen und fordernden beruflichen Aufgaben fürs Podium zu gewinnen. Zu Gast war Priska Jansen, die zusammen mit ihrem Cousin Christoph Jansen das im Jahr 1923 gegründete Oberrieter Familienunternehmen führt. Sie berichtete unter anderem über das vergangene intensive Jahr, in dem sich die Jansen AG strategisch neu ausgerichtet hat und sich von der Autobranche verabschiedete.

Jansen hat aber auch eine neue Firma gekauft und ist nun ganz auf die Baubranche ausgerichtet. «Für mich waren diese Schritte mit vielen Emotionen verbunden» sagte Priska Jansen. Aber Emotionen gehören im Unternehmertum auch dazu und es lohne sich, diese zuzulassen. Ausserdem betonte sie, dass bei ihr – auch in schwierigen Zeiten - die Freude an ihrer Arbeit und dem Unternehmen stets überwiegen. «Es ist wirklich schön, zusammen mit einem so fantastischen Team wie wir es haben, etwas bewegen und erreichen zu können. Wir haben uns auch im Zuge dieser Neuausrichtung stark dafür eingesetzt, dass wir alle Arbeitsplätze sichern können. Das ist uns sehr wichtig. Es freut uns sehr, dass uns das gelungen ist», so Priska Jansen.

Auf dem Podium zu Gast war auch Tina Gautschi, die in der sechsten Generation die St.Margrether Bauunternehmung Gautschi führt, Milizoffizierin in der Schweizer Armee ist und vor einem Monat erstmals Mutter wurde. Sie erzählte, wie ihr Grossvater einst mit Ross und Wagen nach St.Margrethen kam und dort als Steinmetz sein Geschäft eröffnete. Damit legte er den Grundstein für die heutige Gautschi Gruppe, die mittlerweile vom Hoch- und Tiefbau über die Fensterproduktion bis hin zur Zimmerei alles rund um den Bau anbietet.

Tina Gautschi legt Wert auf Innovation hat bereits ein weiteres Berufsfeld erschlossen, nämlich die Schadstoffsanierung. «Auf dem Bau herrscht ein so enormer Preisdruck, da muss man sich spezialisieren», sagt sie. Und weil im Kanton St.Gallen erst drei Firmen in diesem Bereich tätig sind, rechnet sie sich für ihr Unternehmen gute Entwicklungschancen aus. Es lohne sich bestimmt, sich darauf zu konzentrieren. Tina Gautschi ist die erste Frau an der Spitze der Gautschi Gruppe und mit 33 Jahren noch jung. Sie könne sich aber in dieser Männerdomäne gut behaupten. «Ausserdem habe ich im Militär praktische Dinge wie Menschenkenntnis und Anpassungsfähigkeit gelernt, die mir auch im Berufsleben zugutekommen.» Für sie, die erst grad Mutter geworden ist, ist klar: Sie behält ihren Beruf. Ihr Mann unterstützt sie stark dabei.

Für Überraschungen sorgte auch Bettina Zinnert aus Wengen. Die Berner Oberländerin war mit Leib und Seele Investmentbankerin, als ihr Vater vor sechs Jahren völlig überraschend starb und sie – zusammen mit ihrer Mutter - in seine Fussstapfen treten sollte. Und zwar als Geschäftsführerin von zwei Viersternehotels und einem Dreisternehotel – alle in Familienbesitz. Sie erzählte über diese Achterbahn der Gefühle, über die misstrauischen Mitarbeitenden, die plötzlich eine junge Chefin aus einer ganz anderen Branche hatten und wie sie mit den Jahren doch sehr gut in diese Rolle hineingewachsen sei und es sich gelohnt habe, es zu tun. Und dann kam die nächste Herkulesaufgabe: Corona. Für die Hotellerie eine Katastrophe – an Tourismusorten doppelt. «Da kamen schon Ängste und Unsicherheiten auf und die Stimmung im Team sei angespannt gewesen, aber was wollten wir machen? Es ging allen auf der ganzen Welt so», meinte Zinnert.

Auch dieser Sommer sei kein guter Hotelsommer gewesen im Berner Oberland, bilanzierte die Hotelmanagerin. Aber jetzt spüre man deutlich, dass die Leute wieder reisen und etwas erleben möchten, und das stimme die Branche zuversichtlich. «Dann läuft es hoffentlich auch bei uns bald wieder gut», schloss sie.

Gestärkt von all diesem Kämpfergeist liessen die 90 anwesenden Unternehmerinnen den Abend gemütlich ausklingen. Bilder und weitere Infos hier.

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«Die Ostschweiz» ist die grösste unabhängige Meinungsplattform der Kantone SG, TG, AR und AI mit monatlich rund 300'000 Leserinnen und Lesern. Die Publikation ging im April 2018 online und ist im Besitz der Ostschweizer Medien AG, ein Tochterunternehmen der Galledia Regionalmedien.

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