Wenn uns Meldungen aus Islikon im Thurgau erreichen, ist höchste Vorsicht geboten. Denn die Autokorrektur beharrt auf - Silikon.
Die ehemalige Ortsgemeinde Islikon gehört zur Politischen Gemeinde Gachnang im Bezirk Frauenfeld. Es ist ein hübscher Ort, aus dem aber nur selten grosse Nachrichten die Runde machen, die in eine Zeitung gehören.
Darüber sind wir einigermassen froh. Nicht etwa, weil wir etwas gegen Islikon hätten. Sondern weil unser automatisches Korrekturprogramm darauf besteht, dass es Islikon nicht gibt und deshalb glaubt, wir hätten uns vertippt. Entsprechend wird ein - nach Ansicht des Programms - sinnvolleres Wort vorgeschlagen.
Das ist oft bei kleinen Ortschaften so. Aber in den meisten Fällen schlägt uns die Autokorrektur etwas völlig Harmloses vor. Übersehen wir die Änderung mal, ist das halb so schlimm.
Nicht so bei Islikon. Denn aus dem Thurgauer Ort wird bei uns automatisch: Silikon. Dieser Stoff wird zwar in unzähligen Bereichen verwendet, die meisten davon hochseriös, aber die Allgemeinheit denkt dabei doch an Brustimplantate.
Da wir davon ausgehen, dass Islikon keine überdurchschnittlichen Werte aufweist in Bezug auf Silikon, versuchen wir peinlich darauf zu achten, dass wir die Autokorrektur immer korrigieren. Schlüpft uns doch mal ein bisschen Silikon in einen Text über Islikon, war das reines Versehen und keine böse Absicht. Und sowieso: Islikon gibt es länger als Silikon. Islikon ist das Original, Silikon nur ein billiger Trittbrettfahrer.
«Die Ostschweiz» ist die grösste unabhängige Meinungsplattform der Kantone SG, TG, AR und AI mit monatlich rund 300'000 Leserinnen und Lesern. Die Publikation ging im April 2018 online und ist im Besitz der Ostschweizer Medien AG, ein Tochterunternehmen der Galledia Regionalmedien.
Hier klicken, um die Mobile App von «Die Ostschweiz» zu installieren.