Zum siebten Mal haben sich die Parteiunabhängigen AR in Wolfhalden zum Kaminfeuergespräch mit Landammann Alfred Stricker getroffen. Obwohl für einmal das Cheminée fehlte, war laut den Parteiunabhängigen AR viel vom Feuer der Begeisterung für das politische Amt zu spüren.
Moderator Peter Gut strukturierte das Gespräch in drei Teile: Rückschau auf das Landammann-Amt, Herausforderungen als Departements-Chef und Ausblick.
Anspruchsvolle Zeit als Landammann
Eindrücklich gelang es Alfred Stricker, über die speziellen Herausforderungen der Coronazeit, welche ihn auch persönlich geprägt haben, zu berichten Das ständige Abwägen zwischen Pragmatismus und Aktionismus, eine neue Qualität in der interkantonalen Zusammenarbeit, anspruchsvolles Teamwork der Regierung und die intensivierte Kommunikation mit der Bevölkerung waren die zentralen Stichworte. Die Schilderungen des aufgezwungenen, zeitweise fast vollständigen Verzichts auf ein angemessenes Privatleben in Verbindung mit der enormen Verantwortung, zur richtigen Zeit das Richtige im richtigen Mass zu machen, war für die Zuhörenden eindrücklich.
Departement Bildung und Kultur
Was kann die Schule, was muss sie, was soll sie nicht? Rund um diese Fragen schilderte Regierungsrat Stricker den Umgang mit den zum Teil widersprüchlichen Erwartungen der verschiedenen Anspruchsgruppen. Und auch die Anstrengungen für den Erhalt zukunftsfähiger Schulen im Kanton wurden thematisiert. Einmal mehr wurde deutlich, dass die Schule ein Arbeitsfeld sei, in dem es fast nur, wenn auch zum Teil lediglich selbsternanntes, Expertentum gebe. Fast alle glauben zu wissen, was Schule sei und es brauche zuweilen grosses politisches Fingerspitzengefühl, alle Meinungen mit der nötigen Offenheit zu respektieren.
Ebenfalls angesprochen wurden die Bereiche Kunst und Kultur. Auch hier gelte es, die Gratwanderung zwischen der lebendigen Pflege traditioneller Volkskultur und der Förderung neuer, manchmal nicht sofort verständlicher und zuweilen verstörender Ausdrucks- und Gestaltungswelten zu meistern.
Ausblick
Alfred Stricker gab der Hoffnung Ausdruck, dass sich bald einmal wieder so etwas wie Normalität einstellen möge. Wegen der ausserordentlichen Lage seien wichtige Themen wie das Regierungsprogramm in den Hintergrund gerückt. Abschliessend hielt er zuversichtlich fest, dass es auch in Ausserrhoden gelingen wird, gemeinsam den eingeschlagenen Weg weiterzugehen.
Zum Abschluss gönnten sich die Parteiunabhängigen bei bestem Spätsommer-Wetter ein ausgezeichnetes Mittagessen im Ochsen-Garten, an welchem die Diskussion in angeregter Stimmung laut den Parteiunabhängigen noch fortgesetzt wurde.
Peter Gut ist ist parteiunabhängiger Ausserhoder Kantonsrat und Geschäftsführer der Gut.inform GmbH in Walzenhausen.
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