logo

Lösungsvorschläge gesucht

Kanton Thurgau plant Neubau und Erweiterung von Kantonalgefängnis und Kantonspolizeigebäude

Der Regierungsrat des Kantons Thurgau hat das Wettbewerbsprogramm für einen Studienauftrag zum Neubau des Kantonalgefängnisses sowie zur Erweiterung und Sanierung der Polizeigebäude in Frauenfeld genehmigt.

Staatskanzlei Thurgau am 10. November 2022

Bild: Sie stellten die Pläne für das Kantonalgefängnis und die Polizeigebäude vor (von links): Kantonsbaumeister Erol Doguoglu, Regierungsrat Dominik Diezi, Regierungspräsidentin Cornelia Komposch, Silvio Stierli, Leiter des Amts für Justizvollzug, sowie Polizeikommandant Jürg Zingg.

Die Bauten des Kantonalgefängnisses und der Kantonspolizei Thurgau an der Zürcherstrasse in Frauenfeld wurden 1992 erstellt und 2004 bis 2006 mit Anbauten erweitert. Sie genügen den aktuellen und zukünftigen Raumbedürfnissen nicht mehr und sind sanierungsbedürftig. Seit längerem sei deshalb klar, dass es eine neue Lösung brauche, erklärten Sicherheitsdirektorin Cornelia Komposch und Baudirektor Dominik Diezi an einer Medienkonferenz.

«Es ist klar, dass wir in den nächsten Jahren in die Sicherheit investieren müssen», sagte Komposch. Von früheren Überlegungen, ein neues Justiz- und Polizeizentrum «auf der grünen Wiese» zu bauen, haben Regierungsrat und Hochbauamt Abstand genommen. Die benötigten Neubauten, Erweiterungen und Sanierungen auf dem bestehenden Areal zu realisieren, sei nicht nur nachhaltiger, auch die Kosten würden so tiefer ausfallen, betonte Diezi.

Zu wenig Haftplätze

Im Kanton Thurgau stehen heute 67 Haftplätze zur Verfügung. Die Erfahrungen zeigen, dass diese Anzahl der Haftplätze deutlich zu tief ist. Es ergaben sich immer wieder kritische Haftplatzsituationen. Zudem wächst der Bedarf an Haftplätzen mit dem Bevölkerungswachstum mit. Auch müssen die verschiedenen Haftarten wie Untersuchungshaft, Strafvollzug und kurze Auslieferungshaft besser voneinander getrennt werden können, und es braucht eine separate Abteilung für Frauen und Jugendliche. Unter Berücksichtigung dieser Überlegungen werden für das Kantonalgefängnis künftig 120 Haftplätze mit entsprechender Infrastruktur geplant. Die Planung erfolgt in Absprache mit dem Bundesamt für Justiz.

Eine Machbarkeitsstudie hat ergeben, dass die erforderliche Erweiterung nicht durch Aufstockungen und Umbauten des bestehenden Gefängnisses möglich ist. Die Gefängnisinsassen müssten während des Umbaus in Provisorien untergebracht werden. Dies würde wegen der sicherheitstechnischen Anforderungen zusammen mit dem Umbau so viel kosten wie ein Neubau.

Mehr Raumbedarf der Kantonspolizei

Bei der Kantonspolizei haben die Reorganisation und die durch den Grossen Rat bewilligte Personalaufstockung zu einem höheren Raumbedarf geführt: Viele der neuen Polizeistellen (unter anderem der ganze Dienst Cybercrime) werden zentral im Polizeikommando untergebracht. Zudem muss die technisch in die Jahre gekommene kantonale Notrufzentrale (KNZ) von Grund auf neu konzipiert und erweitert werden. Dabei sollen die KNZ und das neue Lage- und Informationszentrum nicht nur inhaltlich, sondern auch räumlich zusammengeführt werden.

Überhaupt unterscheiden sich die Raumbedürfnisse der Kantonspolizei erheblich von jenen anderer Verwaltungseinheiten: erwähnt seien zum Beispiel Labors und Technikräume der Kriminalpolizei, permanent verfügbare Lageräume, die für die Stabsarbeit bei Grossereignissen und Sonderlagen genutzt werden, oder auch Einvernahmezimmer, die auch bei komplexeren Fällen in genügend grosser Anzahl zur Verfügung stehen müssen.

Neubauten auf dem bestehenden Areal machbar und sinnvoll

Das kantonale Hochbauamt hat eine Machbarkeitsstudie durchgeführt, die nachweist, dass auf dem bestehenden Areal verschiedene Erweiterungsvarianten möglich sind. Es hat sich auch gezeigt, dass ein Ausweichen an einen anderen Standort zu höheren Kosten führen würde.

Um zu klären, wie das bestehende Areal optimal genutzt werden kann, findet als nächster Schritt ein Varianzverfahren statt. Über einen Wettbewerb werden Planungsteams gesucht, die im Rahmen eines Studienauftrags und im Dialog mit einem breit aufgestellten Beurteilungsgremium Vorschläge erarbeiten, welche die Bedürfnisse der Betriebe mit den Anforderungen an Städtebau und Architektur vereinen. Dabei wird Wert auf nachhaltige und wirtschaftliche Lösungen gelegt. Gemäss Wettbewerbsprogramm sind Projektvorschläge auszuarbeiten, die den Standard Nachhaltiges Bauen Schweiz erfüllen. Erwartet werden kompakte Baukörper mit einfachen Konstruktionen, Stromproduktion durch Fotovoltaik und eine angemessene Ausrüstung der Gebäude mit Haustechnik.

Projekt mit Kostenvoranschlag liegt voraussichtlich 2026 vor

Der Studienauftrag wird in den nächsten Tagen auf www.simap.ch ausgeschrieben. Die Beurteilung der Arbeiten ist bis Ende 2023 vorgesehen, sodass die Ergebnisse 2024 der Öffentlichkeit vorgestellt werden können. Die Gewinner werden anschliessend das konkrete Projekt mit Kostenvoranschlag erarbeiten.

Voraussichtlich 2026 wird das Vorhaben dem Grossen Rat unterbreitet. Die aktuelle Grobkostenschätzung geht von jeweils rund 110 Millionen Franken für den Neubau des Kantonalgefängnisses sowie für die Sanierung und Erweiterung der Kantonspolizei (inklusive kantonale Notrufzentrale) aus. Hinzu kommen rund 20 Millionen für Provisorien während der Bauphase. «Diese Beträge zeigen, dass es sich um ein für den Kanton Thurgau bedeutendes Projekt handelt. Betreffend Kosten haben wir aber wirklich erst eine grobe Schätzung», sagte Dominik Diezi. Die Genauigkeit der Grobkostenschätzung liegt bei +/- 25 Prozent.

Bei einem Teil der Ausgaben handelt es sich um sogenannte gebundene Ausgaben für Aufgaben, die der Staat von Gesetzes wegen erfüllen muss. An den Kosten des Kantonalgefängnisses beteiligt sich auch der Bund. Für die Sanierung und Erweiterung der Bauten der Kantonspolizei ist eine Volksabstimmung notwendig.

Einige Highlights

Uzwilerin mit begrenzter Lebenserwartung

Das Schicksal von Beatrice Weiss: «Ohne Selbstschutz kann die Menschheit richtig grässlich sein»

am 11. Mär 2024
Im Gespräch mit Martina Hingis

«…und das als Frau. Und man verdient auch noch Geld damit»

am 19. Jun 2022
Das grosse Gespräch

Bauernpräsident Ritter: «Es gibt sicher auch schöne Journalisten»

am 15. Jun 2024
Eine Analyse zur aktuellen Lage

Die Schweiz am Abgrund? Wie steigende Fixkosten das Haushaltbudget durcheinanderwirbeln

am 04. Apr 2024
DG: DG: Politik

«Die» Wirtschaft gibt es nicht

am 03. Sep 2024
Gastkommentar

Kein Asyl- und Bleiberecht für Kriminelle: Null-Toleranz-Strategie zur Sicherheit der Schweiz

am 18. Jul 2024
Gastkommentar

Falsche Berechnungen zu den AHV-Finanzen: Soll die Abstimmung zum Frauenrentenalter wiederholt werden?

am 15. Aug 2024
Gastkommentar

Grenze schützen – illegale Migration verhindern

am 17. Jul 2024
Sensibilisierung ja, aber…

Nach Entführungsversuchen in der Ostschweiz: Wie Facebook und Eltern die Polizeiarbeit erschweren können

am 05. Jul 2024
Pitbull vs. Malteser

Nach dem tödlichen Übergriff auf einen Pitbull in St.Gallen: Welche Folgen hat die Selbstjustiz?

am 26. Jun 2024
Politik mit Tarnkappe

Sie wollen die angebliche Unterwanderung der Gesellschaft in der Ostschweiz verhindern

am 24. Jun 2024
Paralympische Spiele in Paris Ende August

Para-Rollstuhlfahrerin Catherine Debrunner sagt: «Für ein reiches Land hinkt die Schweiz in vielen Bereichen noch weit hinterher»

am 24. Jun 2024
Politik extrem

Paradox: Mit Gewaltrhetorik für eine humanere Gesellschaft

am 10. Jun 2024
Das grosse Bundesratsinterview zur Schuldenbremse

«Rechtswidrig und teuer»: Bundesrätin Karin Keller-Sutter warnt Parlament vor Verfassungsbruch

am 27. Mai 2024
Eindrucksvolle Ausbildung

Der Gossauer Nicola Damann würde als Gardist für den Papst sein Leben riskieren: «Unser Heiliger Vater schätzt unsere Arbeit sehr»

am 24. Mai 2024
Zahlen am Beispiel Thurgau

Asylchaos im Durchschnittskanton

am 29. Apr 2024
Interview mit dem St.Galler SP-Regierungsrat

Fredy Fässler: «Ja, ich trage einige Geheimnisse mit mir herum»

am 01. Mai 2024
Nach frühem Rücktritt: Wird man zur «lame duck»?

Exklusivinterview mit Regierungsrat Kölliker: «Der Krebs hat mir aufgezeigt, dass die Situation nicht gesund ist»

am 29. Feb 2024
Die Säntis-Vermarktung

Jakob Gülünay: Weshalb die Ostschweiz mehr zusammenarbeiten sollte und ob dereinst Massen von Chinesen auf dem Säntis sind

am 20. Apr 2024
Neues Buch «Nichts gegen eine Million»

Die Ostschweizerin ist einem perfiden Online-Betrug zum Opfer gefallen – und verlor dabei fast eine Million Franken

am 08. Apr 2024
Gastkommentar

Weltweite Zunahme der Christenverfolgung

am 29. Mär 2024
Aktionswoche bis 17. März

Michel Sutter war abhängig und kriminell: «Ich wollte ein netter Einbrecher sein und klaute nie aus Privathäusern»

am 12. Mär 2024
Teuerung und Armut

Familienvater in Geldnot: «Wir können einige Tage fasten, doch die Angst vor offenen Rechnungen ist am schlimmsten»

am 24. Feb 2024
Naomi Eigenmann

Sexueller Missbrauch: Wie diese Rheintalerin ihr Erlebtes verarbeitet und anderen Opfern helfen will

am 02. Dez 2023
Best of 2023 | Meine Person des Jahres

Die heilige Franziska?

am 26. Dez 2023
Treffen mit Publizist Konrad Hummler

«Das Verschwinden des ‘Nebelspalters’ wäre für einige Journalisten das Schönste, was passieren könnte»

am 14. Sep 2023
Neurofeedback-Therapeutin Anja Hussong

«Eine Hirnhälfte in den Händen zu halten, ist ein sehr besonderes Gefühl»

am 03. Nov 2023
Die 20-jährige Alina Granwehr

Die Spitze im Visier - Wird diese Tennisspielerin dereinst so erfolgreich wie Martina Hingis?

am 05. Okt 2023
Podcast mit Stephanie Stadelmann

«Es ging lange, bis ich das Lachen wieder gefunden habe»

am 22. Dez 2022
Playboy-Model Salomé Lüthy

«Mein Freund steht zu 100% hinter mir»

am 09. Nov 2022
Neue Formen des Zusammenlebens

Architektin Regula Geisser: «Der Mensch wäre eigentlich für Mehrfamilienhäuser geschaffen»

am 01. Jan 2024
Podcast mit Marco Schwinger

Der Kampf zurück ins Leben

am 14. Nov 2022
Hanspeter Krüsi im Podcast

«In meinem Beruf gibt es leider nicht viele freudige Ereignisse»

am 12. Okt 2022
Stölzle /  Brányik
Autor/in
Staatskanzlei Thurgau

Der Dienststelle für Kommunikation des Kantons Thurgau ist die Kontaktstelle zwischen den Medien und der Verwaltung, und sie ist für die interne und externe Kommunikation zuständig.

Hier klicken, um die Mobile App von «Die Ostschweiz» zu installieren.