logo

Statistiken der Spitalbetriebe 2022

Konsolidierung der Spitaltätigkeit im Jahr 2022

2022 kam es in der Schweiz zu 1,49 Millionen Hospitalisierungen. Der 2021 beobachtete Wachstumstrend bestätigte sich und das Vor-Corona-Niveau (1,47 Mio.) wurde gar übertroffen. Die Anzahl ambulanter Konsultationen blieb 2022 im Vergleich zum Vorjahr mit 24,38 Millionen unverändert.

Die Ostschweiz am 20. November 2023

Die Betriebskosten sämtlicher Spitäler zusammengenommen lagen 2022 bei über 33,9 Milliarden Franken (eine Milliarde mehr als im Vorjahr). Dies geht aus der neusten Statistik der Spitalbetriebe des Bundesamtes für Statistik (BFS) hervor.

2022 wurden etwas mehr als eine Million Personen (1,04 Mio.) hospitalisiert und insgesamt 1,49 Millionen stationäre Spitalaufenthalte verzeichnet. Trotz des positiven Trends gegenüber dem Vorjahr (+0,97%) blieb die Zahl der stationär behandelten Patientinnen und Patienten unter dem Wert von 2019 (1,05 Mio.). In den Jahren vor der Covid-19-Pandemie war die Zahl der hospitalisierten Personen stabil. Sie hatte zwischen 2015 und 2019 lediglich um knapp 0,5% zugenommen.

Stabile Zahlen bei den Hauptdiagnosen

2022 waren wie in den Vorjahren Verletzungen (mit 13,6% aller Fälle) die Hauptursache für eine Hospitalisierung, gefolgt von Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems und des Bindegewebes (13,2%), Krankheiten des Kreislaufsystems (11,2%) und Tumoren (9,2%). Krankheiten des Verdauungssystems (8,5% der Hospitalisierungen), psychische und Verhaltensstörungen (8,1%) sowie Krankheiten des Atmungssystems (7,3%) zählten ebenfalls zu den häufigsten Diagnosegruppen.

Nebst den tumorbedingten Hospitalisierungen wiesen weitere Diagnosen eine konstante Zunahme auf, beispielsweise die Autoimmunerkrankungen der Schilddrüse. 2022 wurden 5431 Fälle (2012: 1597) von Hashimoto-Thyreoiditis und 2270 Fälle (2021: 1465) von Morbus Basedow (chronische Autoimmunerkrankungen, die durch eine unzureichende Reaktion des Immunsystems auf Schilddrüsenschäden verursacht werden) verzeichnet. Mit etwas mehr als 17 000 Hospitalisierungen im Jahr 2022 (2012: 10 644) und einer Zunahme von 8,6% gegenüber 2021 hat auch die Parkinson-Erkrankung im Zeitverlauf deutlich zugenommen.

Nachdem die psychischen und Verhaltensstörungen bei jungen Menschen zwischen 10 und 24 Jahren 2021 stark angestiegen waren, belief sich die Zunahme 2022 auf 1,5% gegenüber 2021. Diese Entwicklung liegt unter dem zwischen 2012 und 2019 beobachteten Durchschnittswert von +3%.

Entwicklung der Hospitalisierungen mit Covid-19

2022 wurden 68 632 Personen mit der Diagnose Covid-19 hospitalisiert. Das sind über 80% mehr als 2021 (37 770) und 2020 (34 834). Gleichzeitig fiel die Zahl der Personen, die mit einer Covid-19-Diagnose hospitalisiert wurden und eine intensivmedizinische Behandlung benötigten (8,8%), deutlich geringer aus als 2021 (14,3%). Auch die Verweildauer auf der intensivmedizinischen Abteilung ging stark zurück: Bei der Hälfte der Patientinnen und Patienten, die 2022 intensivmedizinisch behandelt wurden, belief sich die Verweildauer auf maximal 60 Stunden, während es 2021 noch 165 Stunden gewesen waren. 2021 hatten 62,3% der Personen mit einer Covid-19-Diagnose Krankheiten des Atmungssystems aufgewiesen, 2022 belief sich dieser Wert auf 26,9%. Der Anteil der Personen, die mit einer Covid-19-Diagnose hospitalisiert wurden und im Spital verstarben, lag 2022 bei 5,5% (2021: 9,6% und 2020: 12,8%).

Steigende Kosten für ambulante Leistungen

Die Kosten für ambulante Leistungen in den Spitälern beliefen sich im Jahr 2022 auf 8,7 Milliarden Franken, was gegenüber dem Vorjahr einem Anstieg um 5,3% entspricht. Bei den umsatzmässig wichtigsten ambulanten Leistungsstellen sind die grössten Veränderungen gegenüber 2021 in den Notfallzentren (+35,3%) sowie in der Ophthalmologie (+20,9%), Oto-Rhino-Laryngologie (+18,3%), Pädiatrie (+12,5%), Gynäkologie und Geburtshilfe (+9,6%) sowie medizinischen Radiologie (+9,5%) zu verzeichnen.

2022 wurden in den Spitälern rund 24,38 Millionen ambulante Konsultationen durchgeführt. Diese Zahl liegt geringfügig unter derjenigen des Vorjahres (-0,1%). Schliesst man die Leistungen, die ausschliesslich den Pandemietarif betreffen (0,6 Mio.) aus, beläuft sich der Anstieg bei den ambulanten Konsultationen in Spitälern gegenüber dem Vorjahr auf 2,6%. Diese Zunahme fällt geringer aus als der Durchschnitt vor der Pandemie für die Jahre 2017-2019 (+3,2%).

Mehr als 180 000 Vollzeitäquivalente in den Spitälern

2022 waren in den Spitälern rund 180 818 Beschäftigte in Vollzeitäquivalenten (VZÄ) tätig. Dies sind 1,7% mehr als im Vorjahr.

Zwischen 2019 und 2022 erhöhten sich die VZÄ in den Spitälern um 5,8%. Sie stiegen in einem ähnlichen Ausmass wie zwischen 2016 und 2019 (+5,5% pro Jahr), einem entsprechenden Vergleichszeitraum vor der Covid-19-Pandemie. Besonders stark nahm die Beschäftigung zwischen 2019 und 2022 in der Administration (+10,9%) und beim medizinischen Personal (+8,9%) zu, während sie beim Pflegepersonal weniger stark stieg (+3,9%).

Nahezu 40% der Spitäler mit einem Betriebsdefizit von mehr als einer Million

Die Betriebskosten der Spitäler (stationär, ambulant, weitere Kosten) beliefen sich im Jahr 2022 auf insgesamt 33,9 Milliarden Franken, was gegenüber dem Vorjahr einem Anstieg um gut 3% entspricht. 83% dieser Kosten entfielen auf die Akutsomatik, 10% auf die Psychiatrie und 7% auf die Rehabilitation. Die Verteilung der Betriebskosten blieb gegenüber dem Vorjahr mit 68% für stationäre Spitalaufenthalte und 32% für ambulante Leistungen unverändert.

2022 wiesen 38% der Spitäler ein Betriebsdefizit von über einer Million Franken aus. Dieser Anteil zeigt eine leichte Verschlechterung gegenüber dem Vorjahr (2021: 36%), jedoch eine deutliche Verbesserung gegenüber 2020 (44%).

WERBUNG
Ostschweiz Newsletter

Highlights

Meinung zu Idee von Bundesparlamentskommission

Die angedachte «vorgezogene Retourengebühr» für den Online-Versandhandel ist ein ausgemachter Unsinn

am 03. Dez 2023
Reaktionen auf Bundesentscheid

Nach Bekanntgabe eines neuen Asylzentrums in Rehetobel: «Die Bevölkerung ist verunsichert»

am 01. Dez 2023
Interpellation der SVP

Hat die Wiler Schule Lindenhof ein Gewaltproblem?

am 05. Dez 2023
Pflege zu Hause

Spitex St.Gallen auf dem Weg in ruhigere Gewässer? Das ist der neue Verwaltungsrat - und so viele haben sich beworben

am 04. Dez 2023
Naomi Eigenmann

Sexueller Missbrauch: Wie diese Rheintalerin ihr Erlebtes verarbeitet und anderen Opfern helfen will

am 02. Dez 2023
St.Gallen wählt im Frühling

Regierungsratswahlen: Was bisher bekannt ist, und weshalb alle auf die SVP warten

am 05. Dez 2023
Martin Imboden

Herzstillstand: Gemeindepräsident von Wuppenau ist unerwartet verstorben

am 05. Dez 2023
Rettungsdienst umfährt Notfallzentrum

Happiger Vorwurf des Toggenburger Ärztevereins: «Kantonale Gesundheitspolitik gefährdet die Bevölkerung»

am 05. Dez 2023
Ostschweizer Energieversorgung

Energieversorgerin SAK setzt sich als erstes Schweizer Energieunternehmen Netto-Null-Ziel bis 2040: Die Antworten auf die wichtigsten Fragen

am 06. Dez 2023
Ana Krnjic trat in Investorenshow auf

Konnte diese Kosmetikherstellerin aus St.Gallen die «Löwen» überzeugen?

am 06. Dez 2023
Culinarium-Partnerbeitrag

Im Hoch dank Hochmoor Chäs: Wie die dritte und vierte Generation die Käserei Liechti weiterentwickelt

am 06. Dez 2023
Das etwas andere Stelleninserat

Erfolgreiche Kandidatensuche: Für einmal macht der Samichlaus in St.Gallen keine Überstunden

am 06. Dez 2023
Social-Media-Rundschau

Nach SRG-Kritik von Ueli Maurer twittert der St.Galler Kantonsrat Sandro Hess auf der grossen Bühne mit

am 01. Dez 2023
Spekulation über Verbindungen zu Fundamentalisten

Wiler Moschee sorgte einst für politischen Zündstoff

am 04. Dez 2023
Gedanken zu Freundlichkeit und Krieg

Psychiaterin Luise Reddemann: «Ich bitte Sie, werden Sie lauter und weisen Sie darauf hin, dass man ohne Krieg zu führen leben kann»

am 02. Dez 2023
Ostschweizer in Atacamawüste

Auf dem Weg zum Weltrekord: Wenn das Fahren, Putzen und Kochen kein Ende nehmen will

am 03. Dez 2023
Meinung

Sonderbares Demokratieverständnis der beiden SP-Bundesratskandidaten

am 07. Dez 2023
Besuch in St.Galler Tierarztpraxis

Wenn Dalmatiner Aramis sich auf Hautkrebs scannen lässt

am 07. Dez 2023
Schadstoffe in der Landwirtschaft

Trotz weniger Düngeüberschüsse sagt der St.Galler Bauernverband: «Die Landwirtschaft muss selbst zusätzliche Massnahmen ergreifen»

am 09. Dez 2023
Culinarium-Partnerbeitrag

Breitenmoser: Wo Appenzeller und St. Galler Klassiker Wurst sind

am 07. Dez 2023
Grosse Nachfrage nach Treffen

Wenn das Sammeln krankhaft wird: Selbsthilfegruppe für Messies in St.Gallen ist zurück

am 08. Dez 2023
Regierungsratswahlen 2024

Die SVP-Delegierten haben entschieden: Danuta Zemp und Christof Hartmann sollen in die St.Galler Regierung

am 07. Dez 2023
Stölzle /  Brányik
Autor/in
Die Ostschweiz

«Die Ostschweiz» ist die grösste unabhängige Meinungsplattform der Kantone SG, TG, AR und AI mit monatlich rund einer halben Million Leserinnen und Lesern. Die Publikation ging im April 2018 online und ist im Besitz der Ostschweizer Medien AG.

Hier klicken, um die Mobile App von «Die Ostschweiz» zu installieren.