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Teilspange

«Kosten stehen in keinem Verhältnis zum Nutzen»

Für die Grünliberalen des Kantons und Stadt St.Gallen ist das vorgeschlagene Projekt für die Engpassbeseitigung zu teuer bei einem «nicht nachgewiesenen Nutzen».

Die Ostschweiz am 08. März 2019

Die Grünliberalen des Kantons und Stadt St.Gallen äussern sich in einer Medienmitteilung zum Projekt für die Engpassbeseitigung. Das Fazit lautet: «Dieses Geld kann klar in intelligentere Verkehrsprojekte mit höherem Nutzen investiert werden. Zudem steht es der aktuellen Verkehrspolitik der Stadt St.Gallen diametral entgegen. Gemäss Regierungsrat Mächler löst das Projekt ein dringendes Problem, allerdings erst in frühestens 20 Jahren.»

Das vorgestellte Projekt «Engpassbeseitigung» überzeugt die Grünliberalen in weiten Teilen nicht. Der zusätzliche dritte Rosenbergtunnel könne für die Entlastung des untergeordneten Strassennetz akzeptiert werden. «Der Zubringer Güterbahnhof sowie die Verlängerung des Tunnels bis zur Liebegg können jedoch in keiner Weise überzeugen, verursacht unverhältnismässige negative Auswirkungen auf das ganze Gebiet bei einen zu geringen Nutzen», schreiben die Grünliberalen.

Auch die geschätzten Kosten von rund 700 Millionen Franken alleine für die Teilspange würden zeigen, dass diese Lösung kaum ein tragbares Kosten-Nutzenverhältnis aufweise. Als Vergleich für die Grünliberalen folgendes Beispiel auf: «Das Bauwerk wird pro Tag rund 75'000 Franken kosten! Mit wesentlich weniger Aufwand könnte die gewünschte Wirkung wirtschaftlicher, umweltfreundlicher und mit deutlich weniger negativen Auswirkungen auf ein Siedlungs- und Entwicklungsgebiet erzielt werden.»

Mit der geplanten Fertigstellung frühestens 2040 würden in der Stadt St.Gallen die Stau-Probleme von heute nicht gelöst. «Sie werden Gegenteil sogar zementiert. Es braucht vor allem zeitnahe und günstigere Lösungen», sind die Grünliberalen überzeugt.

«Gemäss aktuellen Erhebungen flaut die Verkehrszunahme in der Stadt St.Gallen insgesamt ab. Die Massnahmen, welche seit der Annahme der Städte-Initiative 2010 getroffen wurden, zeigen ihre Wirkung», so die Grünliberalen. Und weiter: «Die für dieses Projekt zugrundeliegenden Prognosen können somit angezweifelt werden. Spitzenzeiten könnten auch mittels Mobility-Pricing, einem 15 Minuten-Takt auf dem S-Bahn-Netz und intelligenten Verkehrssteuerungen gebrochen werden.»

Bereits 2010 hätte die Stadt St.Gallen eine Studie für einen Bustunnel vom Hauptbahnhof zur Zürcherstrasse ausarbeiten lassen. «Mit geschätzten Kosten von rund 50 Millionen Franken liesse sich der öV beschleunigen, zugleich kostengünstig das Nadelöhr St.Leonhard/Kreuzbleiche von der hohen Busfrequenz befreien, was den übrigen Verkehrsteilnehmenden zugute kommt», so in der Medienmitteilung.

Dass eine Entwicklung des zentrumsnahen Güterbahnhofareals bis zur eventuellen Fertigstellung des Autobahnzubringers frühestens im Jahr 2040 blockiert ist, halten die Grünliberalen für die Stadtentwicklung als nicht vertretbar. Bedauerlich sei zudem ein Abbruch des als «kulturhistorisch wertvoll einzustufenden» Güterbahnhofgebäudes. «Gerade die Atmosphäre alter Industrieanlagen und Lager lassen jeweils spanende Projekte gedeihen, die ein Stadtleben wesentlich bereichern», so die Grünliberalen.

Besonders stossend sei zudem, dass «die Bevölkerung zu dieser Milliarden-Vorlage voraussichtlich nichts mehr zu sagen hat».

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