Künstliche Intelligenz macht Furore. Der fleissige Wall-E, der leicht nervige C3PO oder der böse Terminator dürften einigen bekannt sein. Schliesslich waren die drei Droiden stilbildend und prägen die Popkultur bis heute. Doch wozu sind ihre realen Nachkommen fähig, insbesondere im Modebereich?
Mehr Daten = passgenauere Outfits
Im Unterschied zu HAL, C3PO oder Robby stecken unsere derzeitigen KI-Roboter noch im Kleinkindalter. Aber sie machen täglich Fortschritte. Je mehr Daten sie serviert bekommen, desto schneller lernen sie. Früher fütterten wir unsere künstlichen Modeberaterinnen und -berater noch mit spärlichen Informationen. Heute speisen sie sich dank unseren ständigen Interaktionen im Netz mit einer Datenfülle wie nie zuvor: Ein paar Likes in den sozialen Medien für einige Beiträge zu einem Auftritt von Lady Gaga genügen – und schon schlägt uns KI Outfits, Accessoires und vieles mehr im passenden Stil vor.
Mehr Daten = nachhaltigere Produktion
In Sachen Nachhaltigkeit hat sich in der Modeindustrie leider noch wenig getan, was ich ja schon in einer früheren Kolumne kritisiert habe. Nach wie vor ist die Branche für rund 10 Prozent des globalen CO2-Ausstosses verantwortlich. Zudem landen 85 Prozent aller Textilien auf dem Müll – ein Desaster! Wie kann künstliche Intelligenz dem Abhilfe schaffen? Ganz einfach: Je mehr Daten es über Kundinnen und Kunden gibt, desto genauer lässt sich ihr Kaufverhalten bestimmen. Logischerweise produziert man so auch weniger Abfälle.
Mehr Daten = besseres Erlebnis
Natürlich hat KI auch dazugelernt, wenn es um die Auswahl des nächsten Outfits geht. Doch für die klassische Shoppingtour mit Freundinnen und Freunden dürfte sie bis auf Weiteres keine Konkurrenz sein. Wir Menschen sind nun mal soziale Wesen, schätzen den Austausch von Angesicht zu Angesicht und nehmen Kleidungsstücke immer noch gern selber in die Hand. HAL, C3PO und Robby mögen schon viel über uns wissen, unsere Modeberaterinnen und -berater wissen eben doch noch mehr. Sie kennen uns eine Spur besser und bringen uns vor allem auch Gefühl und Gespür entgegen.
Pat von Engsberg (*1967) ist gelernte Kauffrau, Verwaltungsrätin und Geschäftsleitungsmitglied der Agentur am Flughafen sowie Inhaberin und Geschäftsführerin des Offline- und Online-Brandstores PvE Closet an der Schmiedgasse 22 in St.Gallen.
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