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Finanzjahr 2018

Liebe Anleger: Ihr müsst zum Ende des Jahres jetzt ganz stark sein

Für Anleger war das vergangene Jahr frustrierend: Fast alles führte zu Verlusten. Und nun ist die Frage aller Fragen: Was bringt 2019 den grossen Reibach? Wir wissen das selbstverständlich schon heute. Aber - Überraschung! - ohne jede Gewähr.

«Die Ostschweiz» Archiv am 31. Dezember 2018

2018 sollte man sich im Kalender rot anstreichen. Es gehört zu den seltenen Jahren, in denen eigentlich alles ins Minus drehte. Investition in Schweizer Aktien: Der SMI gab um 10,2 Prozent nach. Wer auf kleinere Titel (SMIM Mid Caps) 100'000 Franken Anfang Jahr setzte, dem blieben noch 81'100. Gold? 400 Franken Verlust beim gleichen Einsatz. Euro? 3800 Franken. Dow Jones? 6100 Franken minus. Rohöl? 24'700 weg. Global (nach dem MSCI World) haben alle Aktienbesitzer im Schnitt 11,6 Prozent liegen lassen.

Geht’s noch schlimmer? Immer. Wer in türkische Aktien investierte, wurde fast die Hälfte seines Geldes los, bei argentinischen Aktien über die Hälfte. Rekordhalter ist der Bitcoin, hier verminderten sich Anfang Jahr investierte 100'000 Franken auf 25'700. Konnte man denn nirgendwo Gewinn machen? Nun, auf dem Sparkonto machte man, ohne Inflation, wenigstens keinen Verlust. Schweizerische Bundesobligationen brachten immerhin 650 Franken Gewinn, US-Staatsanleihen noch 600, und nur, wer in saudiarabische Aktien investiert hatte, konnte immerhin 8000 Franken oder 8 Prozent Profit einstreichen. Sozusagen Blutgeld.

Woran liegt’s? Nun, zunächst mal daran, worüber Donald Trump kräftig schimpft («verrückt», «verantwortungslos»). Die US-Notenbank FED erhöht langsam die Leitzinsen, von negativ auf null und nun ins Positive. Das war längst überfällig, denn die Leitzinsen regulieren die Schuldzinsen im Allgemeinen. Und mit einer Anhebung greifen sie wieder mehr als Risikowarnung, und für verliehene Gelder bekommt der Gläubiger auch mehr Zinsen. Gleichzeitig verkürzt die FED ihre Bilanz um monatlich 50 Milliarden Dollar und fährt den Ankauf von Schuldpapieren deutlich runter.

Das wirkt dann alles wie ein Staubsauger, Dollar fliessen in die USA zurück und von Schwellenländern wie beispielsweise der Türkei weg. In solchen Zeiten sagt der Anlageberater normalerweise: Also wenn Sie gut schlafen wollen, nehmen Sie sichere Staatsobligationen. Damit war aber 2018 auch kein Staat zu machen, abzüglich Inflation blieb man da in der Schweiz und in den USA knapp im Minus. Natürlich, dann hätten wir noch das Betongold, Immobilien. Nun, wer keine Angst vor der sich immer mehr aufpumpenden Immobilienblase hat, hier war noch etwas Gewinn möglich, obwohl die Einstiegspreise inzwischen turmhoch sind.

Gab es Geheimtipps? Palladium, ein Rohstoff, der für Katalysatoren gebraucht wird, stieg um 20 Prozent. Wenn wir das gewusst hätten. Also zusammenfassend wäre man am besten gefahren, wenn man sein Geld unter die Matratze gelegt hätte. Kein Gewinn, kaum Verlust, kein Stress. Natürlich ausser der Angst vor Einbrechern, aber wer attraktiv genug für sie ist, kann sich auch einen anständigen Safe leisten.

Sicher, ich weiss, alle Leser interessieren sich brennend für die Frage: Und 2019, wie wird es? Nun, da darf ich zwei Expertenmeinungen zitieren; die erste: «Die Kurse werden im ersten Quartal 2019 ihren Tiefpunkt erreichen.» Das ist natürlich nur eine unverbindliche Annahme, genauso wie diese: «Die Schätzungen für Unternehmensgewinne werden nach unten korrigiert.» Und was soll das dem Kleinanleger sagen? Es darf gelacht werden: «Er soll sich vorsichtiger positionieren, aber die Anlagestrategie über einen langen Zyklus verfolgen.» Also; wer diese grandiosen Ergebnisse tiefschürfender Analysten befolgt, die ihre Computer und Algorithmen und Programme zur Weissglut trieben, ist sicher auf der sicheren Seite. Nun ja, zu 50 Prozent zumindest. Das ist die sogenannte Eintrittswahrscheinlichkeit.

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