Die bekannte St. Galler Künstlerin Lika Nüssli hat gerade den Schweizer Literaturpreis für «Starkes Ding» gewonnen. Jetzt macht Nüssli auf Wiboradas nicht-sichtbares Grab aufmerksam.
Wiborada ist die neu entdeckte, wieder aufgespürte St. Galler Heilige. Sie lebte in einer Zelle an der Kirche St. Mangen. Ihr Grab aber ist leer. Wiborada ist die erste Frau, die weltweit heiliggesprochen wurde. Sie ist – noch – weitgehend unbekannt. Unsichtbar.
Um dies zu ändern, hat sich Lika Nüssli eine Methode überlegt, das Grab auf eine möglichst moderne Weise nachstellen zu können. An verschiedenen belebten Orten legt sie sich nun am 2. Mai in der Stadt St.Gallen auf einem Tuch auf den Boden. Der Stoff nimmt mittels Farbe ihre Körperabdrücke und die Orte auf. Das Tuch bleibt als Relikt von der Performance übrig. Eine moderne Reliquie.
Den Abschluss bildet der eigentliche Ort von Wiboradas Grab: die Kirche St. Mangen. Hier bezieht Lika Nüssli in einem Ritual die Anwesenden mit ein. «I Adore You» soll feministisches Gedenken und weibliches Vorbild evozieren. Es ist eine Aufforderung und Infragestellung: von Anbetung und Verehrung.
Tagesablauf vom 2. Mai von Lika Nüssli:
12 Uhr Vadiandenkmal
13 Uhr Klosterwiese
14 Uhr Bangor, unten bei der Mühleggbahn
15 Uhr Kornhausplatz, Bahnhof
16 Uhr Oberer Graben 3
17 Uhr Multergasse
18 Uhr Engelgasse
19 Uhr St. Mangen
«Die Ostschweiz» ist die grösste unabhängige Meinungsplattform der Kantone SG, TG, AR und AI mit monatlich rund 300'000 Leserinnen und Lesern. Die Publikation ging im April 2018 online und ist im Besitz der Ostschweizer Medien AG, ein Tochterunternehmen der Galledia Regionalmedien.
Hier klicken, um die Mobile App von «Die Ostschweiz» zu installieren.