Im St.Galler Cinedome gilt Maskenpflicht. Teilweise. Und das macht die Absurdität der Lage sichtbar.
Man wird aktiv informiert als Kinobesucher des Cinedome. Wer online Tickets kaufen will, starrt zuerst auf eine Einblendung zu den Schutzmassnahmen. Dort ist von Maskenpflicht die Rede. Diese gelte fürs Foyer, sprich den Eingangsbereich sowie die Treppen und Zwischengänge zu den Sälen. Im Kinosaal selbst ist man von der Pflicht gottlob befreit. Wer es dennoch nicht mitgekriegt hat, kann im Eingangsbereich zum Shop eine Maske kaufen. Dafür muss er aber zuerst das gesamte Foyer und die Aufgangstreppe hinter sich bringen. Logischerweise ohne Maske.
Die grösste Überraschung aber: An der Bar und in der sogenannten Gamezone mit verschiedenen Automaten und Tischspielen gilt laut einer Tafel keine Maskenpflicht. Das heisst: Im Sitzbereich vor dem riesigen Bildschirm, rund um die Bar, an den Spielgeräten kann man sich schutzlos tummeln. Dort, wo eigentlich das grösste Gewusel herrscht, wenn es rund geht. Denn im Foyer und auf den Aufgangstreppen ist sogar an diesem verregneten Sonntagnachmittag nicht viel los. Die unterschiedlichen Filmstartzeiten und die ausgedünnte Platzzahl sorgen dafür.
Keine Frage: Die Betreiber des Cinedome haben die Regeln nicht gemacht und setzen nur die Vorgaben um. Aber der gesunde Menschenverstand leidet. Maske auf vor dem Eingang, durch den Shop, mit dem Getränk am Billardtisch, aber ohne Maske, Nachschub holen an der Bar ohne Maske, zahlen, Maske auf, Treppe hoch, in den Saal, Maske ab. Wenn uns das das Virus vom Hals hält, na dann Prost.
Stefan Millius (*1972) ist freischaffender Journalist.
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