Die EW Schils AG in Flums plant ihre Kraftwerke an der Schils teilweise zu erneuern. Zwei alte Turbinen werden nach Afrika transportiert, wo sie im Kongo für viele weitere Jahre wertvollen Strom produzieren. Federführend sind die St.Gallisch-Appenzellischen Kraftwerke (SAK).
Mit dem Spatenstich vom Donnerstag, 11. Juli 2019, starteten die Initianten das Erneuerungsvorhaben an der «Kraftwerkszentrale Sägengüetli». Wenn alles nach Plan läuft wird im Frühling 2021 das drittgrösste Wasserkraftwerk im Kanton St. Gallen in Betrieb genommen. Mit den Optimierungen können künftig anstelle bisher 8‘700 neu 10‘700 Haushalte mit erneuerbarer Wasserenergie aus dem Schilstal versorgt werden.
Die St.Gallisch-Appenzellische Kraftwerke AG (SAK) ist Eigentümerin der EW Schils AG in Flums und Initiantin der umfassenden Erneuerungsarbeiten an den Kraftwerksanlagen am Schilsbach. Gemeinsam mit den Verantwortlichen der Betreibergesellschaft EW Schils AG hat die SAK mit dem gestrigen Spatenstich, symbolisch als Hammerschlag ausgeführt, den Startschuss für die Sanierungsarbeiten gelegt. Die «Kraftwerkszentrale Sägengüetli» wird nach dem «Wasserkraftwerk Sarelli» in Bad Ragaz und dem «Wasserkraftwerk Mapragg» in Pfäfers das drittgrösste Wasserkraftwerk im Kanton St. Gallen. Dicht gefolgt vom «Wasserkraftwerk Kubel» in St. Gallen, welches auch von der SAK betrieben wird.
Ökologische Aufwertung
Wie bei allen Bauvorhaben der SAK spielt die Nachhaltigkeit eine wichtige Rolle. So führen die Sanierungsarbeiten, nebst einer Steigerung der Energieproduktion von heute 39GWh auf rund 48GWh, auch zu ökologischen Aufwertungen der Gewässer. Bei der Wasserfassung Bruggwiti werden Fischauf- und Fischabstieg erstellt, welche die natürliche Fischwanderung maximal unterstützen. Optimiert wird auch die direkte Wasserrückgabe aus dem Aeulistrang, was zu weitgehend normalisierten Abflussschwankungen führt und folglich die Auswirkungen auf Schwall und Sunk zugunsten der Gewässerökologie stark verbessert.
Stromproduktion in Afrika
Die zwei alten Turbinen aus den Zentralen Sägengüetli werden auch nach rund 30 Jahren Betriebszeit nur für kurze Zeit stillstehen. Nach deren Ausbau werden sie nach Afrika transportiert, wo sie im Kongo für viele weitere Jahre wertvollen Strom produzieren. Die zwei Turbinen sind ein Geschenk der SAK für das Hilfswerk «Brot für die Welt».
Tag der offenen Tür im Sommer 2021
Durch die Sanierung wird auch der Dorfbach für maximal 20 Monate trockengelegt. Die Inbetriebnahme des neuen Kraftwerks Sägengüetli an der Schils ist auf den Frühling 2021 geplant. Im Sommer 2021 wird dann auch die Bevölkerung die Gelegenheit haben, die Anlage besichtigen zu können. Ein Grossteil der Arbeiten wird mit regional ansässigen Unternehmen ausgeführt.
SAK Live-Webcam
Ab dem 5. August 2019 kann der Baustellenfortschritt via SAK-Webcam live mitverfolgt werden.
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