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Fachartikel

Mit den richtigen Führungskräften gegen Stress am Arbeitsplatz

Weltweit ist das Stresslevel auf Arbeit dem Gallup Global Workplace Report 2022 zufolge so hoch wie noch nie. Auch für die Schweiz gab es keine guten „Noten“, 21 Prozent der Mitarbeiter machen sich täglich Sorgen, 41 Prozent empfinden jeden Tag Stress. Eine Folge: geringeres Engagement.

Nellen & Partner am 26. August 2022

Nur elf Prozent der Befragten gaben an, über grosse Einsatzfreude zu verfügen. Deshalb hat Gallup das Wohlbefinden der Mitarbeiter zum neuen Imperativ am Arbeitsplatz erhoben. Bei der Umsetzung der Forderungen nehmen die Führungskräfte einmal mehr eine Schlüsselposition ein.

Als Hauptgrund für die Situation der Arbeitnehmer gaben die Markt- und Meinungsforscher unfair empfundene Behandlung am Arbeitsplatz an. Es folgen ein unüberschaubares Arbeitspensum, unklare Kommunikation von Vorgesetzten, mangelnde Unterstützung durch die Vorgesetzten und unangemessener Zeitdruck. Diese Ursachen haben eines gemeinsam: den Chef. Wer einen schlechten Vorgesetzten habe, dem sei fast garantiert, seinen Job zu hassen. Ein schlechter Chef ignoriere seine Mitarbeiter, respektiere sie nicht und unterstütze sie nicht. Umgebungen wie diese können jeden unglücklich machen, heisst es im Report. Die Wirkung eines Managers auf einen Arbeitsplatz sei so signifikant, dass Gallup angibt, 70 Prozent der Varianz im Engagement des Teams allein durch das Kennen des Chefs vorhersagen zu können.

Deshalb seien bessere Führungskräfte die Lösung. Manager müssen kompetentere Zuhörer und Coaches werden sowie in puncto Zusammenarbeit Fortschritte erzielen. Gute Vorgesetzte helfen ihren Kollegen zu lernen und zu wachsen. Sie erkennen sie für gute Arbeit an und geben ihnen das Gefühl, wirklich ernst genommen zu werden.

Grundlegend umdenken

Um ein solches Umfeld zu schaffen, genüge es nicht, Metriken für Umwelt-, Sozial- und Unternehmensführung zu verwenden. Vielmehr sind Entscheider gefordert, die Thematik komplett neu zu denken. Dies beginnt mit der Einstellung zur Arbeit. Die bisherige Auffassung, die Gallup zufolge traditionell darin besteht, dass Arbeit schrecklich sei, ist kontraproduktiv. Denn sie habe Führungskräfte dazu veranlasst, Wege zu finden, sich von der Arbeit zu entfernen, sie vom Privatleben scharf zu trennen. Beispielsweise gehe es um „Work-Life-Balance“ oder die Einführung von Vier-Tage-Arbeitswochen.

Dabei seien es nicht nur die Stunden, das Ungleichgewicht oder der Standort, welche für Unzufriedenheit sorgen, sondern was im Job passiere. Eine emotionale Aufteilung von Arbeit sowie anderen Aspekten im Leben gestalte sich schwierig. Engagement und Wohlbefinden interagieren miteinander. Wie Menschen Arbeit erleben, beeinflusse ihr Leben ausserhalb des Jobs und das allgemeine Wohlbefinden das Leben bei der Arbeit. Deshalb müssen Unternehmen an die ganze Person denken, nicht nur an sie als Arbeitskraft.

Zuhören ist entscheidend

Für das Wohlbefinden wiederum hat Gallup in einer anderen Studie fünf Elemente identifiziert: die berufliche, soziale, finanzielle, körperliche und gemeinschaftliche Kondition. Bei der Suche nach Wegen, wie sich erreichen lässt, dass Mitarbeiter ihre Arbeit mögen, genügend Energie dafür haben und sich als respektierter Teil der Gemeinschaft fühlen, ist das Zuhören ein elementarer Schritt. Dadurch können Führungskräfte Veränderungen im Mindset am ehesten identifizieren und verstehen, was wiederum eine Voraussetzung für das Finden von wirksamen Massnahmen bildet. Ein Beispiel ist, dass sich junge Menschen im Vergleich zu anderen Generationen nicht über Arbeit definieren, wie das Magazin CIO dargelegt hat. Dies gilt es zu begreifen, damit Führungskräfte geeignet darauf reagieren können.

Messbare Vorteile

Wer das Wohlbefinden der Beschäftigten als Teil seines Arbeitgebermarkenversprechens priorisiert, profitiert Gallup zufolge unmittelbar – und messbar – davon. Geschäftsbereiche mit engagierten Mitarbeitern erzielen im Vergleich zu solchen mit unglücklichen Kollegen einen um 23 Prozent höheren Gewinn. Darüber hinaus verzeichnen engagierte Teams deutlich geringere Fehlzeiten, Fluktuationen sowie Unfälle. Die Kundenloyalität sei höher und nicht zuletzt vermögen diese Unternehmen umworbene Talente stärker anzuziehen.

Wer die benötigten Führungskräfte will, kann die vorhandenen sensibilisieren. Allerdings genügen Seminare allein nicht. Auf die Haltung kommt es an. Deshalb sollte bereits bei der Einstellung darauf geachtet werden – ebenso auf Eigenschaften wie etwa Lernbereitschaft, Empathie und Kommunikationsbereitschaft. Diese zeigen sich im Lebenslauf wie auch auf den ersten Blick nicht zwangsläufig. Zudem geht es nicht um Floskeln. Es gilt, Kandidaten daraufhin gezielt zu prüfen. Dies erfordert Fachwissen, Erfahrung und Aufwand, wobei passende externe Spezialisten wirksam unterstützen sowie Stress im Zusammenhang mit der Rekrutierung vorbeugen. Gerne sind wir dabei an Ihrer Seite.

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Autor/in
Nellen & Partner

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