In Heerbrugg befindet sich ein Hightech Cluster mit internationaler Ausstrahlung. Im Zentrum steht die Leica Geosystems AG, welche heute zur Hexagon AB gehört. Ein innovatives Unternehmen, das auch künftig auf den Standort im Rheintal setzt.
Nicht zuletzt auf Grund der guten Zusammenarbeit mit dem Kanton und der Gemeinde, den starken Wurzeln und der 100-jährigen Firmengeschichte.
Prominenter Besuch bei der Leica Geosystems in Heerbrugg: Der St.Galler Regierungsrat und Volkswirtschaftsdirektor Beat Tinner und die Balgacher Gemeindepräsidentin Silvia Troxler überbrachten am Freitag die besten Glückwünsche zum 100. Firmen-Geburtstag persönlich. Die Gratulationen nahmen eine Delegation der Leica Geosystems unter der Führung von Thomas Harring entgegen, der als President der Hexagon Geosystems Division auch CEO der Leica Geosystems ist. Er nutzte die Gelegenheit für einen persönlichen Austausch und führte die Gäste durch die Jubiläumsausstellung. Begleitet wurden sie von Karin Jung, Amtsleiterin Amt für Wirtschaft und Arbeit, sowie dem kantonalen Standortförderer Daniel Müller. Regierungsrat Beat Tinner lobte auf dem Rundgang die Innovationskraft der Leica Geosystems, welche im Durchschnitt jede Woche eine Produkteneuheit auf den Markt bringt: «Die Bündelung von Kompetenzen in den Bereichen Präzisionsmechanik, Optik, Elektronik, Software und künstlicher Intelligenz ist hier einzigartig. Wir dürfen stolz sein, dass wir in unserem Kanton einen solchen Leuchtturm mit internationaler Ausstrahlung haben.» Zu verdanken ist dies Heinrich Wild, Jacob Schmidheiny und Robert Helbling, die 1921 die «Heinrich Wild, Werkstätte für Feinmechanik und Optik» gründeten. Beat Tinner erinnert: «Die Leica, beziehungsweise die Wild ist historisch gesehen der Begründer der Feinwerktechnik- und Präzisionsinstrumente-Aktivitäten im Rheintal. Sie war und ist Impulsgeberin für viele Spin-offs wie die Vectronix, Leica Microsystems, SwissOptic oder APM Technica, um nur einige zu nennen.» Heute engagiert sich die Leica Geosystems aktiv im Innovationspark Ost, was Regierungsrat Beat Tinner erfreut.
Geschichtsträchtiges Geburtstagsgeschenk
Exakt vor 100 Jahren – am 18. Juni 1921 – erteilte der damalige Gemeinderat von Balgach dem StartUp-Unternehmen, wie man es heute bezeichnen würde, die Bewilligung für den ersten Bau. Dies geht aus dem Zeitdokument hervor, welches Silvia Troxler im Archiv der Gemeinde gefunden hat und an Thomas Harring überreichte. «Die Entwicklung von Balgach ist eng mit der Geschichte der ehemaligen Wild Heerbrugg und der heutigen Leica verbunden. Unsere Gemeinde profitierte und profitiert von starken Unternehmen und deren Visionären», weiss Silvia Troxler. Bereits 1950 beschäftigte Wild rund 1'000 Mitarbeitende. Silvia Troxler ist dankbar, dass die Unternehmung über all die Jahre ihrer Geburtsstätte treu geblieben ist: «Nur wer starke Wurzeln hat, auf die Anforderungen der Kunden eingeht und ihnen individuelle Lösungen präsentiert, behält die Technologieführerschaft und kann wachsen.»
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Von links: Regierungsrat Beat Tinner, Gemeindepräsidentin Silvia Troxler sowie Karin Jung, Amtsleiterin Amt für Wirtschaft und Arbeit, wurden von Thomas Harring, CEO Leica Geosystems, als erste externe Gäste durch die eindrückliche Jubiläumsausstellung geführt. (Bild: Ralph Dietsche)
Dem Unternehmen ist es gelungen sich stets in der Gegenwart zu behaupten und sich für die Zukunft zu rüsten. Die Leica Geosystems ist durch die aktuell nahezu 1'500 Mitarbeitenden am Standort in Heerbrugg, den engen Partnerschaften mit anderen Rheintaler Unternehmen und den über 3'000 Lehrlingen, welche in den letzten 100 Jahren im Unternehmen ausgebildet wurden, in der Region stark verankert. «Viele Lehrabgänger fanden nach den Ausbildungsjahren eine Weiterbeschäftigung bei Wild, andere wechselten zu kleineren Betrieben oder gründeten eigene Unternehmen. Die Lehre bei der Firma Wild war somit Grundstein von manch einer erfolgreichen beruflichen Laufbahn», lobt Silvia Troxler.
Hexagon löste Investitionsschub aus
Ein richtiggehender Investitionsschub wurde ausgelöst, als die Leica Geosystems vor gut 15 Jahren von Hexagon übernommen wurde. Der schwedische Technologiekonzern investierte kräftig in das Geschäft und den Standort Heerbrugg. Mit Erfolg. Seit 2005 hat sich der Umsatz mehr als verdoppelt. Zudem ist die Anzahl Mitarbeitender um über 100 Prozent gewachsen. Der seit den Anfängen bestehende Innovationsdrang mit starker Verbundenheit zum Werkplatz Schweiz lebt weiter. «Unsere Innovationsfabrik Heerbrugg ist ein Standort, der das verkörpert, was den Werkplatz Schweiz auszeichnet: Innovationsführerschaft und hohe Fertigungsqualität, welche durch die grosse Selbstverantwortung der gut ausgebildeten Mitarbeitenden und das eingespielte Netzwerk von Industrieunternehmen und Forschungseinrichtungen sichergestellt wird», bringt es Thomas Harring, CEO Leica Geosystems auf den Punkt und ergänzt, «Innovation war vor 100 Jahren wichtig und ist heute unerlässlich.»
Grosse Investitionen sind geplant
In den nächsten Jahren will der Technologiekonzern Hexagon einen hohen zweistelligen Millionenbetrag in neue Gebäude am Standort Heerbrugg investieren und diesen so weiter aufwerten. Dies freut den Kanton genauso wie die Standortgemeinde. «Gemeinsam mit den verschiedenen Grundeigentümern und dem Kanton wollen wir die weitere Entwicklung des Areals Wild Heerbrugg ermöglichen und so sicherstellen, dass der über Jahrzehnte gewachsene Hightech Cluster nicht aufgebrochen wird», erklärt Gemeindepräsidentin Silvia Troxler. Der Sondernutzungsplan über das knapp zehn Hektaren grosse Areal dürfte bald rechtskräftig sein. Damit werden die Grundlagen für die weitere Entwicklung geschaffen. «Als Volkswirtschaftsdirektor freue ich mich über die positive Entwicklung, die Investitionsabsichten und die gute Zusammenarbeit der Industrie, Gemeinde und den kantonalen Ämtern. Die Leica Geosystems AG ist für den Kanton ein essenzieller Arbeitgeber. Entsprechend pflegen unsere Amtsleiter einen regelmässigen Austausch mit der Unternehmensleitung», sagt Regierungsrat Beat Tinner. Er wünscht der Leica Geosystems AG für die nächsten 100 Jahre den Innovationsdrang nicht zu verlieren und eine baldige Umsetzung des langfristigen Bebauungsplans: «Dank den gesunden Wurzeln, dem Zusammenhalt und dem ständigen Prozess sich neu zu erfinden bin ich überzeugt, dass die Leica Geosystems in Heerbrugg über die nächsten hundert Jahre hinaus die erste Adresse für Vermessungsinnovation bleiben wird und die Wachstumsstrategie weiterverfolgen kann.»
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Thomas Harring (Mitte), CEO Leica Geosystems AG, durfte von der Balgacher Gemeindepräsidentin Silvia Troxler (links) die historische Baubewilligung aus dem Jahre 1921 als Geschenk zum Jubiläum entgegennehmen. Volkswirtschaftsdirektor Beat Tinner überbrachte die Glückwünsche der Regierung ebenfalls persönlich. (Bild: Ralph Dietsche)