«Was tut die Führung für die Gesundheit? Das steht heute weit oben auf der Liste talentierter Stellensuchender», weiss Praxisprojekt-Coach und OST-Professor Sigmar Willi.
Die Raiffeisenbank Regio Uzwil erkannte das: «Gesundheit macht Mitarbeitende, Kunden und Bank zufrieden», sagt Silvan Räss aus der Bankleitung. Gleichzeitig sei es ein persönliches Thema, Eigenverantwortung wichtig. Wie weit darf ein Arbeitgeber gehen? Wie schafft man spielerisch Anreize oder reduziert Hemmschwellen?
Weitläufiges Thema
Von der Aufgabe fühlten sich Dominique Kündig (Stein), Agnese Lolli (St.Gallen), Emanuel Girardi (Rebstein), Demis Acrostelli (Freidorf), Ramona Klein (St.Gallen) und ihr studentischer Projektleiter Yannic Krüsi (Lichtensteig) angesprochen: «Wir sind HR-Leute», sagt er. «Die Mitarbeitenden sind das wichtigste». Gesundheit gewinne enorm an Stellenwert – ein «Softthema», riesig, aber mit noch wenig Gewicht in der Ausbildung. «Gefragt war also Kreativität», so Klein. Das Team verdichtete viele Ideen in ein Konzept – physische und psychische Gesundheit waren gleichwertig. «Letztere ist mit einem Tabu behaftet. Eine innovative Ganzheitlichkeit zeichnet die Arbeit aus», urteilt Coach Willi. In einer Mitarbeiterumfrage prüfte das Team die Ideen – und berücksichtigte: Was Mitarbeitende wünschen, ist nicht immer, was sie brauchen. Es brauchte Kompromisse: Wie gestaltet man Meetings? Wann braucht es Pausen? Welche Infrastruktur hilft? «Eine App, in der sich Mitarbeitende auch sportlich herausfordern können, führt unsere Ideen digital zusammen», erklärt Klein. Zum Konzept gehört auch eine «Health Box» mit gesunden Geschenken für Mitarbeitende. Sie soll Wertschätzung zeigen und Gesundheitsthemen anstossen.
Auf den Boden gebracht
Das Team schaffte es, ein wichtiges, aber abstraktes Thema, greifbar zu machen – und zeigte den Effekt auf die Zahlen auf: «Auf die Länge lohnt sich Gesundheitsförderung. Wir sprechen von grossen Zahlen», so Krüsi. Auftraggeber Räss gefallen die Vorschläge, er will dranbleiben: «Jetzt braucht es Mut zu Umsetzung.»
Pascal Tschamper (*1974) ist selbständiger Kommunikationsberater in St.Gallen (Tschamper Kommunikation). Zuvor arbeitete als Kommunikationschef im Bildungsbereich und in diversen Marketing-, PR- und Event-Agenturen in Zürich und St.Gallen.
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