Das Neue Historische Museum Thurgau soll in der «Webmaschinenhalle» in Arbon entstehen. Dort soll die neuere Thurgauer Geschichte für ein breites Publikum vielfältig erlebbar sein. Nun folgt unter dem Arbeitstitel «Museum Werk 2» die Ausarbeitung des Projekts.
Im Mai 2020 hat der Regierungsrat den Grundsatzentscheid gefällt, mit einem Museum zur neueren Geschichte des Kantons Thurgau in Arbon einen neuen Erlebnis-, Bildungs- und Erfahrungsort für die Bevölkerung zu schaffen. Die Erweiterung des Historischen Museums Thurgau ist Teil der kantonalen Museumsstrategie. Die darin formulierten Ziele, projektbezogen eine interdisziplinäre Zusammenarbeit und Synergienutzung der kantonalen Museen zu entwickeln und damit auch die Wahrnehmung der Museen als kulturelle Orte der Identitätsbildung zu stärken, werden mit dem neuen Standort in Arbon erreicht. Das Projekt fügt sich zudem in die Strategie Thurgau 2040 ein, in der festgehalten ist, dass eine vielfältige Kultur mit national und international bedeutenden Aushängeschildern ein Erfolgsfaktor des Kantons ist.
Im Mai 2020 hat der Regierungsrat auch die Projektorganisation eingesetzt, um eine Machbarkeitsstudie zu erarbeiten. Unterstützt wurde diese durch ein in der Konzeption von Museen erfahrenes Team. Im Kern bestand die Aufgabe darin, die beiden Gebäude «Webmaschinenhalle» und «Zentralmagazin» auf dem Saurer WerkZwei-Areal in Arbon auf ihre Tauglichkeit für ein Museum zu prüfen, das Potenzial von Arbon als Standort grundsätzlich zu beurteilen, mögliche Kooperationen aufzuzeigen oder eine erste grobe Ausrichtung zu skizzieren.
Die Projektorganisation kommt in einer an den Regierungsrat adressierten Machbarkeitsstudie zum Schluss, dass sich beide Gebäude für die Realisierung eines Museums eignen. Die baulichen, betrieblichen, ausstellungskonzeptionellen, touristischen und städteplanerischen Abklärungen und weitere Bewertungskriterien haben aber eine Präferenz für die «Webmaschinenhalle» ergeben. Daher hat die Projektorganisation dem Regierungsrat die «Webmaschinenhalle» als Standort für das Neue Historische Museum Thurgau in Arbon empfohlen.
Der Regierungsrat hat den Bericht der Projektorganisation und die damit verbundene Empfehlung zur Kenntnis genommen. Auch aus seiner Sicht lässt sich in einer Fabrikhalle in Arbon als ehemaliger Industriestadt ein inhaltliches Konzept gut realisieren, das ein grosses und langfristiges Publikumsinteresse bedient, überregionale Strahlkraft besitzt und optimal zum Standort passt.
Für die weiteren Arbeiten hat der Regierungsrat eine neue Projektorganisation sowohl mit kantonalen Vertretern als auch mit einer Vertreterin und einem Vertreter der Stadt Arbon eingesetzt. Diese soll die bauliche Machbarkeit skizzieren sowie eine Vorstudie erarbeiten zur Vorbereitung eines Architekturwettbewerbs. Das Projekt läuft unter dem Arbeitstitel «Museum Werk 2». «Wir sind mehr denn je davon überzeugt, dass wir mit Arbon den idealen Standort für die Präsentation der neueren Thurgauer Geschichte gefunden haben. Nun freue ich mich darauf, dass das Projekt Museum Werk 2 weiter vorangetrieben und entwickelt wird», sagte Regierungsrätin Monika Knill an einer Medienkonferenz.
Die Kaufverhandlungen für das Gebäude sind soweit fortgeschritten, dass lediglich noch letzte Details geklärt werden müssen. Der Kaufpreis für die «Webmaschinenhalle» beträgt rund eine Million Franken. Die Gesamtkosten für das «Museum Werk 2» müssen in der nächsten Projektphase erörtert werden. Letztlich entscheidet dann das Volk in einer Abstimmung über das Neue Historische Museum in Arbon. Dies dürfte gemäss aktuellem Zeitplan frühestens im Jahr 2024 der Fall sein.
Im Schloss Frauenfeld und dem dazu gehörigen Schaudepot St. Katharinental wird weiterhin die ältere Thurgauer Geschichte präsentiert. Das Schloss, das dem Kanton Thurgau gehört, soll saniert werden. Um im Sinne der Museumsstrategie die beste Lösung für die Sanierung und Optimierung der musealen Nutzung des unter Bundesschutz stehenden Schlosses Frauenfeld zu finden, veranstaltet das kantonale Hochbauamt einen anonymen, einstufigen Projektwettbewerb im selektiven Verfahren. Der Wettbewerb wird am 7. Mai 2021 ausgeschrieben.
Der Regierungsrat hat im Mai 2020 entschieden, auf einen Erweiterungsbau für das Kunstmuseum in der Kartause Ittingen definitiv zu verzichten. Stattdessen soll das Kunstmuseum saniert und optimiert werden. Hierfür wird ein Projektwettbewerb ausgeschrieben. Die Aufgabe umfasst die Erarbeitung eines Projektvorschlags zur Optimierung, Sanierung und einer allfälligen massvollen Erweiterung mit dem Ziel, den Museumsbetrieb an diesem besonderen Ort für die aktuellen und zukünftigen Bedürfnisse zu garantieren. Um qualitativ hochstehende Vorschläge für die Museumserneuerung zu erhalten, veranstaltet das kantonale Hochbauamt einen einstufigen Projektwettbewerb im offenen Verfahren für Architektinnen und Architekten. Der Projektwettbewerb soll im Juni 2021 ausgeschrieben werden. Die Jurierung ist im Februar 2022 vorgesehen. 2022/2023 werden die Gewinnerinnen und Gewinner des Wettbewerbs das Bauprojekt und den Kostenvoranschlag erarbeiten. Mitte 2024 soll mit den Bauarbeiten begonnen werden. Die Inbetriebnahme und der Bezug des Museums sind Mitte 2026 vorgesehen.
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