Gestern Mittwochabend hat es in einem Recyclingbetrieb in Buchs gebrannt. Es kam zu einer starken Rauchentwicklung im Gemeindegebiet Buchs sowie in Richtung Autobahn A13. Einige Wohnungen in der Umgebung sind derzeit nicht mehr bewohnbar. Mehr Antworten gibt es bislang kaum.
Dieser Artikel wurde um 17.30 Uhr aktualisiert.
Text: Michael Wanger/W&O
Es war ein Ereignis, das am Mittwochabend nicht nur zahlreiche Einsatzkräfte, sondern auch zahlreiche Autofahrerinnen und Autofahrer in Atem hielt – oder ihnen diesen raubte. Ein Zeuge hatte gegenüber Radio FM1 geäussert, dass er auf der Autobahn A13 durch eine dicke Rauchwolke fahre und der Rauch «richtig im Hals schmerzt». Während des Brandes galt auf diesem Abschnitt eine Höchstgeschwindigkeit von 60 Stundenkilometern.
Ausserdem wurden die Einwohnerinnen und Einwohner von Buchs über Alertswiss dazu aufgerufen, ihre Fenster zu schliessen. Dies, weil die Rauchwolke auch in Richtung Stadtzentrum zog.
Der Qualm ging von der RSA Recycling- und Sortieranlage an der Langäulistrasse aus. Ein bis dahin unbekannter Mann hatte den Brand um kurz nach 19.30 Uhr beim benachbarten Stützpunkt der Rettung St.Gallen gemeldet. Diese alarmierte daraufhin die Kantonale Notrufzentrale. Der Mann habe den Stützpunkt danach verlassen, ohne genauere Angaben zu machen.
Eine Theorie gibt es, doch die Bestätigung fehlt
Während sich der Gesuchte inzwischen bei der Kantonspolizei gemeldet hat, wie eine Anfrage ergab, ist die Frage nach der Brandursache noch immer offen. Die Einsatzkräfte seien im Inneren der Anlage auf starken Rauch gestossen. Die Polizei geht aktuell davon aus, dass der Brand in oder bei der Häckselanlage ausgebrochen ist.
Die Untersuchungen dauerten aber noch an, ergänzte die Medienstelle am Donnerstag. Auch die Löscharbeiten zogen sich gemäss FM1 bis um 4 Uhr morgens hin. Zum entstandenen Sachschaden konnte die Kantonspolizei noch keine Angaben machen. Personen wurden indes keine verletzt.
Ob und in welchem Rahmen der Betrieb in der RSA Recycling- und Sortieranlage am Donnerstag wieder anlief, ist ebenso unbekannt. Geschäftsführer Martin Risch war aus nachvollziehbaren Gründen nicht zu erreichen. Seitens des Unternehmenssekretariats hiess es schlichtweg: «Bei uns ist heute die Hölle los. Das Telefon klingelt ununterbrochen.»
Wohnungen sind bis auf weiteres unbewohnbar
Der Rauch hat auch die Wohnungen über dem Betrieb in Mitleidenschaft gezogen. Die Feuerwehr habe während des Einsatzes am Mittwochabend keine Personen in den Räumen ausgemacht – diese waren zum Zeitpunkt des Brandes alle ausser Haus.
Dennoch sind die Wohnungen aktuell unbewohnbar. Auch hier steht aktuell nur ein grosses Fragezeichen: Wie lange die Bewohnerinnen und Bewohner nicht in ihr Zuhause können, werde sich erst noch zeigen. Sie befänden sich derzeit jedenfalls in selbst organisierten Ersatzunterkünften.
Im Einsatz standen laut Kantonspolizei die örtliche Feuerwehr mit rund 50 Einsatzkräften, der Rettungsdienst sowie mehrere Patrouillen und Spezialisten der Kantonspolizei.
Hinweis: Dieser Text ist zuerst auf wundo.ch erschienen.
(Bilder: Kapo SG)
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