Immer wieder kommt es an Bundesfeiern zu Schadenfeuern, ausgelöst durch verirrte Feuerwerkskörper. So auch in der Nacht vom 1. auf den 2. August 1981, als das Höherestaurant Gupf in Rehetobel ein Raub der Flammen wurde.
Zu den über die Grenzen der Ostschweiz hinaus bekannten Höhenrestaurants in der Region Appenzeller Vorderland gehört seit Urzeiten der Gupf. Im touristischen Werbeheft «Appenzellerland» für das Jahr 1947 wird der vielbesuchte Treffpunkt wie folgt in Erinnerung gerufen: «Gasthaus Pension Gupf, neu renoviert, Telefon Nummer 10, Molkerei und Käserei, bekannter Ausflugsort und schöner Aussichtspunkt. Spezialität: Gupfkäse.» Im Informationsheft 1959 wird zudem der aus heutiger Sicht extrem günstige Pensionspreis von nur gerade 12 Franken für Übernachtung und Mahlzeiten aufgeführt.
Bis auf die Grundmauern zerstört
In der Bundesfeiernacht 1981 wurden das Gast- und Wohnhaus bis auf die Grundmauern zerstört, und auch der Saaltrakt, die landwirtschaftlichen Gebäude sowie das gesamte Mobiliar fielen den Flammen zum Opfer. Glücklicherweise kamen keine Menschen zu Schaden, und auch die sich im Freien aufhaltende Viehhabe befand sich in Sicherheit.
Kulinarisches Aushängeschild
Der Wiederaufbau wurde zügig an die Hand genommen. Schwierigkeiten führten dann aber zu einem längeren Unterbruch der Bauarbeiten. Erst mit der käuflichen Übernahme der Liegenschaft durch den Rheintaler Unternehmer Migg (Emil) Eberle wurde die Bautätigkeit fortgesetzt und zu einem glücklichen Ende gebracht. Der seit Jahren von Walter und Manuela Klose geführte «Gupf» ist mittlerweile zum kulinarischen, von Gastroexperten regelmässig ausgezeichneten Aushängeschild des Appenzellerlandes geworden und gehört zu den besten Gourmetadressen der Ostschweiz.
(Bild: Das nach dem Brand von Anfang August 1981 wiederaufgebaute Höhen- und Gourmetrestaurant Gupf wurde vor 35 Jahren eröffnet. Peter Eggenberger)
Peter Eggenberger, 1939, in Walzenhausen geboren, Drogistenlehre, Fremdenlegion, Lehrerseminar und Logopädiestudium mit entsprechender Tätigkeit. Seit 1982 freiberuflich tätig als Journalist, Autor und Referent.
Zu seinen Vorlieben gehören das Verfassen und Erzählen humorvoller Geschichten im Kurzenberger Dialekt, der Sprache des Appenzellerlands über dem Bodensee und dem Rheintal. Seine bisher erschienenen Mundartbände erfreuen sich einer ungebrochen grossen Nachfrage. Er lebt in Au.
Hier klicken, um die Mobile App von «Die Ostschweiz» zu installieren.