Ein 18-Jähriger gab an, von zwei Männern überfallen und um sein Geld erleichtert worden zu sein. Das war frei erfunden.
Am Mittwoch, 2. Mai 2018 hat die Kantonspolizei St.Gallen von einem unbewaffneten Raub in Heerbrugg berichtet. Ermittlungen haben ergeben, dass dieser Raub in dieser Form nicht stattgefunden hat. Der Anzeigeerstatter wird wegen Irreführung der Rechtspflege zur Anzeige gebracht.
Ermittlungen haben ergeben, dass der damals 18-Jährige nicht wie angegeben am Bahnhof Heerbrugg überfallen wurde. Stattdessen ist ein Marihuana-Deal in Rheineck schiefgegangen, bei welchem der Mann als Käufer 400 Franken bezahlte, jedoch die Drogen nicht erhielt. Um sein Geld wieder zu bekommen, erstattete er bei der Kantonspolizei St.Gallen Anzeige wegen des angeblichen Raubes. Der damals 18-Jährige wird sich deswegen vor der Staatsanwaltschaft des Kantons St.Gallen verantworten müssen.
Im Zuge der Abklärungen um den Marihuana-Deal konnte die mutmassliche Täterschaft ermittelt werden. Es handelt sich um zwei Männer im Alter von 19 und 22 Jahren. Sie bestreiten die Vorwürfe. Der Fall wurde zur weiteren Beurteilung der Staatsanwaltschaft des Kantons St.Gallen übergeben.
Die ursprüngliche Polizeimeldung vom 2. Mai im Wortlaut:
Heerbrugg: Raub in Unterführung – Zeugenaufruf
Am Mittwoch (02.05.2018), in der Zeit zwischen 17 und 18 Uhr, ist ein 18-Jähriger in der Bahnhofunterführung von zwei Männern geschlagen und beraubt worden. Die Kantonspolizei St.Gallen sucht Zeugen.
Der 18-Jährige bezog an diesem Abend Bargeld aus dem Bankomaten der Post beim Bahnhof Heerbrugg. Nach einem Restaurantbesuch mit Kollegen ging der 18-Jährige von der Kirchstrasse via Auerstrasse an die Bahnhofstrasse. Auf der Höhe vom Rheintaler-Imbiss betrat er die Bahnhofunterführung und ging weiter in Richtung Widnau Zentrum. Dabei näherten sich von hinten zwei Männer. Einer schlug ihm unvermittelt mit der Faust ins Gesicht, der andere nahm ihm das Portemonnaie aus der Hosentasche. Der 18-Jährige wehrte sich, schlug um sich und konnte einen Teil des Portemonnaie-Inhalts ergattern. Die beiden Täter flüchteten mit dem Portemonnaie, welches mehrere hundert Franken Bargeld enthielt, in Richtung Widnau Zentrum.
Der 18-Jährige konnte die Täter nur vage beschreiben. Beide hätten dunkle Oberteile mit Kapuzen getragen und seien zwischen 170 und 180 cm gross. Personen, welche Angaben zur Täterschaft machen können, werden gebeten, sich beim Polizeistützpunkt Thal, Tel. 058 229 80 00, zu melden.
Offizielle Mitteilungen der Kantonspolizei St.Gallen. Sie beschäftigt rund 780 Mitarbeitende.
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