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Das kam unerwartet

Nationalratswahlen: Daniela Merz verzichtet aus gesundheitlichen Gründen

Die Meldung der FDP Appenzell Ausserrhoden überrascht. Für den Nationalrat habe Daniela Merz als Nominationsvorschlag festgestanden. Aufgrund gesundheitlicher Probleme müsse sie ihre Kandidatur nun aber zurückziehen.

Marcel Baumgartner am 05. August 2019

Bezüglich der anstehenden Ständeratswahlen gibt es von Seiten der FDP Appenzell Ausserrhoden keine Überraschung. Die Parteileitung lädt die Delegierten zur ausserordentlichen Versammlung am 16. August 2019 ein und schlägt Andrea Caroni zur Nomination als Ständerat vor.

Für den Nationalrat stand gemäss Mitteilung der FDP Daniela Merz-Sturzenegger als Nominationsvorschlag fest. Aufgrund gesundheitlicher Probleme muss sie ihre Kandidatur nun aber zurückziehen. Die Parteileitung verzichtet darauf, eine Ersatz-Kandidatur für den Nationalrat vorzuschlagen. Sie wird jedoch bis zur Delegiertenversammlung nochmals das Gespräch mit den Ortsparteien suchen für Nominationsvorschläge. Die Delegierten werden am 16. August 2019 in Gais entscheiden.

Daniela Merz-Sturzenegger kann aus gesundheitlichen Gründen nicht für den Nationalrat kandidieren

«Mit Daniela Merz-Sturzenegger hätte die Parteileitung den Delegierten eine Top-Kandidatin zur Nomination für die Nationalratswahlen vorschlagen können», ist die FDP AR überzeugt. Die 47-jährige Herisauerin ist Betriebswirtschafterin mit langjähriger Erfahrung im Sozialbereich und der Unternehmensführung.

Mit Daniela Merz wollte die FDP Appenzell Ausserrhoden der SVP den Sitz von Nationalrat David Zuberbühler streitig machen. Dass Merz als mögliche Kandidatin gehandelt wird, hat «Die Ostschweiz» am 24. Juli publiziert.

Leider mache nun ein Problem mit der Stimme der Herisauerin einen Strich durch die Rechnung. das vermeldet die FDP Appenzell Ausserhoden in einer Mittilung. Daniela Merz stand schon im Frühjahr als Spitzenkandidatin für den Nationalratswahlkampf der FDP AR fest, musste sich aber völlig unerwartet Anfang Juni einem Eingriff an der Halswirbelsäule unterziehen lassen. «Entsprechend hat die Parteileitung der FDP auf eine Nomination im Juni verzichtet, um der Kandidatin die notwendige Ruhe für den Eingriff und die Genesung einzuräumen, zumal man davon ausgehen durfte, dass die Kandidatin bis zum Nominationstermin vom 16. August wieder fit sein würde», so die FDP in ihrer Mitteilung. Beim Eingriff sei jedoch die Stimme von Daniela Merz in Mitleidenschaft gezogen worden – und auch ein erneuter Eingriff Ende Juli habe nicht die erwünschte Besserung gebracht. Daniela Merz: «Ich habe es mir anders gewünscht, aber jetzt bleibt mir nichts anderes übrig, als meine Stimme zu schonen und logopädisch zu begleiten und das lässt sich nicht mit einem Wahlkampf oder mit einem politischen Mandat vereinbaren.»

«Die Parteileitung konnte bis heute berechtigte Hoffnungen haben, dass eine Kandidatur möglich ist», schreibt die FDP Appenzell Ausserrhoden. «Mit grossem Bedauern und den allerbesten Wünschen an Daniela Merz für eine rasche und vollständige Genesung verzichtet die Parteileitung deshalb auf einen Ersatz-Vorschlag.» Sie werde jedoch nochmals das Gespräch mit den Ortsparteien suchen für Vorschläge zu Handen der Delegiertenversammlung.

Hier geht es zu unserem Kommentar zum Thema.

Andrea Caroni für den Ständerat

Der 39-jährige Herisauer Anwalt Andrea Caroni vertritt Appenzell Ausserrhoden seit vier Jahren im Ständerat. Seine politische Tätigkeit hat Caroni in Grub AR begonnen, wo er acht Jahre lang Mitglied in GPK bzw. Gemeinderat war. 2011 folgte dann die Wahl in den Nationalrat und 2015 in den Ständerat.

«Mit grosser Freude nimmt die Parteileitung zur Kenntnis, dass sich Ständerat Andrea Caroni für eine zweite Amtsperiode als Ständerat zur Verfügung stellt», so die FDP. In den vergangenen vier Jahren habe Andrea Caroni eine aktive und wirksame Politik betrieben und habe Appenzell Ausserrhoden in Bern engagiert vertreten. «Mit appenzellisch-liberalen Voten und Vorstössen macht der amtierende Ständerat immer wieder auf sich aufmerksam und gestaltet die Schweizer Politik entscheidend mit», so die FDP.

Andrea Caroni ist aktuell u.a. Mitglied der Staatspolitischen Kommission, der Rechtskommission, der Geschäftsprüfungskommission sowie ständiges Ersatzmitglied in der Wirtschaftskommission und Präsident der Delegation der Inter-Parlamentarischen Union. Er ist 1. Vizepräsident der FDP Schweiz und Mitglied der Parteileitung der FDP AR. Beruflich ist er Partner einer Anwaltskanzlei in Herisau sowie Lehrbeauftragter und Vorstandsmitglied eines Instituts an der Universität St. Gallen (HSG).

Andrea Caroni

Andrea Caroni

Stölzle /  Brányik
Autor/in
Marcel Baumgartner

Marcel Baumgartner (*1979) ist Co-Chefredaktor von «Die Ostschweiz».

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