Mit seinen Partnern teilt er Leidenschaft für hochwertige, natürliche und gesundheitsfördernde Lebensmittel: «Der reine Handel mit Produkten interessiert uns nicht», sagt Alexander Kuenzi. Sein Unternehmen, Mediterre International in Zug hat Einfluss auf die ganze Lieferkette.
«Kultivieren, anbauen und abfüllen; das liegt uns am Herzen», sagt der Unternehmer.
Pionier biologischer Lebensmittel
Mediterre gehört zur Wealthyard-Gruppe, eine Familienholding in dritter Generation mit zahlreichen Gesellschaften. Aktiv ist Mediterre seit den 70ern. Ein Onkel Kuenzis begann mit biodynamischer Landwirtschaft. Als «Super Food» noch kein Thema war, beschäftigte sich Mediterre mit Sanddorn, Granatäpfeln, Bergamotte oder Kaktusfeigen – und ihren Zyklen in der Natur. Bedient werden insbesondere Hotels, Restaurants und Kaufhäuser. Kunezi blickt aber zunehmend auch auf Konsumenten – mit ein Grund, die Sicht Studierender über ein Praxisprojekt einzubinden.
Manuella Lopes (Waldkirch), Ana Lucic (Rapperswil) und Joel Müntener (Wittenbach) analysierten mit drei Austauschstudierenden aus Costa Rica, Portugal und Thailand die Wertschöpfungsketten von Mediterre. «Die Teambildung war in der internationalen Gruppe besonders wichtig», erzählt Projektleiterin Lopes. Zum Auftrag gehörten Gespräche mit Partnern und potentiellen Kunden in Deutschland, Österreich und Dänemark. «Um Trends nachzuspüren, wandten wir uns an Lebensmittel- und Digital-Experten», ergänzt Müntener.
Fälschungssichere Rückverfolgbarkeit
Das Team zeigte, wie Mediterre seine Lieferkette optimieren kann. «Es ging tief in die Details», freut sich FHS-Coach Ronald Ivancic. So wurden etwa neue Bestellformulare mitgeliefert. «Konsumenten wollen wissen, wie produziert wird», weiss Lucic. Deshalb empfahlen die Studierenden, die Rückverfolgbarkeit mittels fälschungssicherer Blockchain-Technologie zu gewährleisten. Per Smartphone-Scanner sieht man sofort, wo die Produkte passierten – vom Acker bis in die Regale. Dazu Kunezi: «Unsere Kunden sollen mit bestem Gewissen geniessen.»
«Der österreichische Markt ist interessant», sagt Lopes. Die Studierenden klärten für Mediterre die Akzeptanz organischer Lebensmittel, die Anforderungen an Lieferanten und gingen auch hier in die Details: Welche Bestellmengen sind gefragt? Wo sind die Preise angesiedelt? «Wir erhielten gar eine Liste mit Namen möglicher Verkaufspartner», erzählt der beeindruckte Kuenzi.
Der Einführung von Blockchain steht die Zuger Firma offen gegenüber. Der Standort sei bereits als «Crypto Valley» bekannt, so Kuenzi. «Die Erkenntnisse werden nun tiefergehend analysiert.»
Pascal Tschamper (*1974) ist selbständiger Kommunikationsberater in St.Gallen (Tschamper Kommunikation). Zuvor arbeitete als Kommunikationschef im Bildungsbereich und in diversen Marketing-, PR- und Event-Agenturen in Zürich und St.Gallen.
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