Unsere Zeitung würde derzeit reich, wenn wir Schutzmasken statt Buchstaben produzieren würden. Dies dank verirrten Kunden.
Ehrensache, dass wir berichten, wenn ein grosses Ostschweizer Unternehmen wie die Flawa die Produktion von Schutzmasken im grossen Stil aufnimmt. Was wir nicht ahnen konnten: Die entsprechenden Beiträge unserer Zeitung schafften es bei Google auf Topplatzierungen, wenn Leute nach Begriffen wie «Schutzmasken» oder «Flawa» suchten, kamen sie zuerst zu uns. Wer auch immer Google anwarf: Stundenlang und bis jetzt stösst man weit oben auf uns, wenn man sich gegen das Virus wappen will.
Mit Folgen: Mails mit Bestellungen oder Fragen nach den Konditionen trudelten bei der Redaktion ein, Leute riefen an, um ihre Maskenwünsche zu deponieren. Die erste Freude, trotz des Ansturms endlich durchgekommen zu sein, wich dann der Ernüchterung, wenn wir mitteilen mussten: «Wir sind eine Zeitung. Wir verkaufen keine Schutzmasken.»
Was übrigens im Nachhinein schade ist. Denn mit Schutzmasken lässt sich derzeit bestimmt mehr Geld machen als mit dem Verkauf von Anzeigen für eine Zeitung oder ein Magazin. Aber vielleicht schaut ja eine kleine Gewinnbeteiligung für uns heraus. Seit dem Start der Maskenproduktion sind tausende von Kunden via Link auf dieostschweiz.ch direkt bei der Flawa gelandet…
Stefan Millius (*1972) ist freischaffender Journalist.
Hier klicken, um die Mobile App von «Die Ostschweiz» zu installieren.