IT-Spezialist Philipp Brügger ist im Internet auf das Admin-Passwort der FDP Schweiz gestossen. Illegal unterwegs war er nicht. Aber er hätte so einiges anstellen können.
Auf Linkedin beschreibt Brügger die Situation. Durch Zufall sei er beim Durchforsten des Internets auf das Passwort der FDP Schweiz gestossen. Er hätte es in der Hand gehabt, Meldungen im Namen der Partei zu versenden oder das Bankkonto zu verändern.
Die Geschichte aufgenommen hat 20 Minuten.
Laut Medienbericht hat sich Brügger beim Generalsekretariat der Partei gemeldet und auf den Umstand hingewiesen. Doch er hat kein Dankeschöns erhalten, sondern ihm wurde mit rechtlichen Schritten gedroht.
Brügger sagt gegenüber 20 Minuten: «Es wurde darauf hingewiesen, dass ich mich strafbar gemacht haben könnte und ein Bundesgerichtsurteil als Link dem Mail hinzugefügt.» Dies offenbar deshalb, weil Brügger einen «Finderlohn» in der Höhe von 50 Franken forderte – in Form eines Gutscheins für einen Online-Shop.
Marco Wölfli, Mediensprecher der FDP Schweiz, bestätigt die Darstellung auf Anfrage von 20 Minuten, präzisiert aber: «Im Oktober 2020 standen wir mit ihm in einem Dialog und er fragte für eine Entschädigung an. Als Vergleich nannte er die Post, die in ähnlichen Fällen 5000 Franken bezahlen würde. Von einem simplen Gutschein war keine Rede.»
Die FDP lehnte ab und ist seither im Austausch mit Brügger. Der wurde inzwischen von FDP-Vizepräsident Andri Silberschmidt angeschrieben, welcher den «Finderlohn» in doppelter Höhe ausgestellt habe.
Philipp Brügger war bei uns übrigens auch schon Gast im Podcast-Format. Sie finden es nachfolgend.
Marcel Baumgartner (*1979) ist Chefredaktor von «Die Ostschweiz».
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