Am 30. Juni stimmen die St.Galler über den neuen Campus Platztor für die Universität St.Gallen ab. Der Kanton hat über die Vorlage informiert.
Was niemand bestreitet oder bestreiten kann: Die Bauten der Universität St.Gallen sind seit Jahren überbelegt. Der heutige Standort am Rosenberg ist für rund 5000 Studierende ausgelegt, das Bibliotheksgebäude auf 3500 Studierende. Heute sind über 8600 Studierende an der HSG immatrikuliert. Aktuell können die räumlichen Engpässe nur mit befristeten Provisorien und einer stetigen Übernutzung der Gebäude bewältigt werden.
Die Grundlage für eine Verbesserung der Situation soll die Vorlage zum neuen Campus Platztor in St.Gallen sein, über die am 30. Juni abgestimmt wird. Regierungspräsident Stefan Kölliker, Regierungsrat Marc Mächler Thomas Bieger, Rektor der Universität St.Gallen, informierten gemeinsam über die Vorlage.
Die Strategie des Kantons sieht vor, den bestehenden Campus Rosenberg mit einem zweiten Standort, dem Campus Platztor, zu ergänzen. Dieser stärke die HSG und den Bildungsstandort Ostschweiz, da andere Kantone in den kommenden Jahren ebenfalls hohe Investitionen in ihre Universitätsinfrastruktur tätigen, hiess es an der Medieninformation.
Campus schafft Raum für 3000 Studierende
Auf dem Areal Platztor am Rand der nördlichen Altstadt der Stadt St.Gallen soll der zentrale Ausbau für die Universität St.Gallen realisiert werden. Mit dem geplanten Campus Platztor rücken Universität und Stadt näher zusammen. Der neue Universitätscampus soll sich mit einem vielfältigen und zukunftsgerichteten Angebot für Lehre und Forschung in einem urbanen Umfeld auszeichnen. Der Campus Platztor soll für rund 3000 Studierende sowie Dozierende und Mitarbeitende Raum bieten.
Wie das Gebäude dannzumal aussehen wird, zeigt der Architekturwettbewerb. Dieser erfolgt nach der Volksabstimmung. Der Baubeginn ist für das Jahr 2024 geplant, die Fertigstellung auf Ende 2027.
Bund, HSG und Stadt beteiligen sich
Die Gesamtkosten für den Campus Platztor betragen 207 Millionen Franken. Darin enthalten ist ein voraussichtlicher Bundesbeitrag von 25 Millionen Franken. Die Universität St.Gallen beteiligt sich mit 20 Millionen Franken an den Gesamtkosten. Im Rahmen des Grundstückverkaufs am Platztor leistet die Stadt St.Gallen einen Standortbeitrag von 2 Millionen Franken. Für den Kanton resultiert somit ein Kreditbedarf von 160 Millionen Franken.
Learning Center für Lern- und Arbeitsplätze
Zusätzlich zum Bau des neuen Campus am Platztor wird das Bibliotheksgebäude am Rosenberg saniert. Da der geplante Campus in erster Linie für Lehre und Forschung genutzt wird, fehlen der Universität St.Gallen weiterhin Lern- und Arbeitsplätze für die Studierenden. Hier soll das geplante Learning Center am Standort Rosenberg mit 500 bis 700 Lern- und Arbeitsplätzen Abhilfe schaffen. Die HSG Stiftung wird die Finanzierung des Learning Centers im Umfang von 50 bis 60 Millionen Franken durch Schenkungen realisieren.
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