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Delegation in der Modellversuchshalle

Politisches Eintauchen ins Rhesi-Projekt

Kürzlich liess sich eine Polit-Delegation aus drei Parteien in der Rhesi-Modellversuchshalle in Dornbirn über das Hochwasserschutzprojekt informieren. Der politische Prozess, die aktuelle Planung und das Rheinmodell standen dabei im Fokus.

Die Ostschweiz am 29. August 2021

Urs Kost, Mitglied der Gemeinsamen Rheinkommission, nahm die Anwesenden mit auf die politische Reise des Hochwasserschutzprojektes. Zur Umsetzung des Projekts Rhesi ist nicht nur ein neuer Staatsvertrag zwischen Österreich und der Schweiz notwendig. In beiden Ländern sind unterschiedliche Verfahren zur Genehmigung des Generationenprojekts erforderlich. Die Anwesenden Vertreterinnen und Vertreter des National- und Kantonsrats werden sich also früher oder später in ihrer politischen Funktion mit dem Hochwasserschutz im Rheintal auseinandersetzen.

Detailplanung vor Abschluss

Rhesi Gesamtprojektleiter Markus Mähr ging auf die aktuelle Planung des Hochwasserschutzprojekts ein und erklärte, welche Herausforderungen aktuell noch gelöst werden müssen. „Bis März 2022 ist die Detailplanung abgeschlossen“, stellte Mähr klar. Auch der eigentliche Star der Modellversuchshalle, das rund 100 Meter lange Rheinmodell, kam nicht zu kurz. Markus Schatzmann, stellvertretender Gesamtprojektleiter des Projekts Rhesi brachte den Anwesenden neben den technischen Aspekten des Modells auch den Flussbau im allgemeinen näher. Mittels Augmented Reality App konnten sich die Politikerinnen und Politiker bereits jetzt ein Bild davon machen, wie der Rhein nach der Umsetzung des Hochwasserschutzprojekts Rhesi aussehen wird.

Rhesi-Projekt müsse zum Erfolg führen

Es sei spannend, so Die Mitte-Nationalrat Nicolo Paganini, die Ausmasse der Modellversuche zu sehen und wie lange es dauere, bis sich alles entfaltet habe. „Vielleicht bin ich dann ein alter Mann,“ sagt Paganini lachend. Neben dem zeitlichen Aspekt beeindruckt ihn auch die Dimension des Modells und die Interessen, die man unter einen Hut bringen muss. Es brauche Kompromissfähigkeit, wolle man das Projekt politisch umsetzen. Rhesi müsse aber zum Erfolg führen – vor allem wegen des Hochwasserschutzes. Der Rheintaler SVP-Nationalrat Mike Egger zeigte sich ebenfalls sehr beeindruckt: „Ich denke, Rhesi ist ein Jahrhundertprojekt für das Rheintal und den Hochwasserschutz. Die Modellversuchshalle zeigt, wie professionell man an das Werk herangeht, trotzdem gibt es noch einige Hürden, welche mit den betroffenen Anspruchsgruppen gemeinsam vertieft werden müssen.“

Rhesi

Die Polit-Delegation aus drei Parteien mit Mitgliedern der Projektleitung in der Rhesi-Halle (v.l.n.r.): Markus Mähr, Gesamtprojektleiter Rhesi, Walter Freund, Kantonsrat, die Nationalräte Mike Egger und Nicolo Paganini, Urs Kost, Mitglied der Gemeinsamen Rheinkommission, Nationalrätin Franziska Ryser und Markus Schatzmann, Stellvertretender Gesamtprojektleiter Rhesi.

Wieviel Renaturierung?

Walter Freund, Rheintaler SVP Kantonsrat, findet es schade, dass fast ausschliesslich über die Renaturierung und seine Auswirkungen gesprochen wird, obwohl der Hochwasserschutz an erster Stelle stehe. Er erwartet gespannt die Resultate der Modellversuche im Zusammenhang mit dem Systemwechsel beim Geschiebetransport Die Versuche werden aber zeigen, so Freund, ob so grosse Aufweitungen der Hochwassersicherheit dienlich seien oder nur enorme Unterhaltskosten verursachen. Demgegenüber sieht Nationalrätin Franziska Ryser, Grüne, grosse Chancen in der ökologischen Aufwertung des Raumes: „Ich denke, diese binational aufgegleiste Riesenaufgabe ist ein spannendes Generationenprojekt und sehr gut vorbereitet. Hier in Dornbirn hat man die Möglichkeit zu testen, was die Flussausweitung wirklich bewirkt und wie neben der Hochwassersicherheit auch der ökologische Raum am besten aufgewertet werden kann.“

Kostenlose Führungen für Rheintalerinnen und Rheintaler

Für die breite Öffentlichkeit werden regelmässig öffentliche Führungen am Rheinmodell in Dornbirn angeboten. Diese öffentlichen Führungen finden jeweils am zweiten und vierten Dienstag des Monats statt sowie an ausgewählten Samstagen. Eine Anmeldung unter info@rheinregulierung.org oder via +41 (0)71 747 71 00 ist erforderlich. Auch private Führungen sind für Gruppen ab 10 Personen möglich. Auf der Website www.rhesi.org finden sich weitere Information sowie alle aktuellen Termine.

Über das Hochwasserschutzprojekt Rhesi

Das Projekt Rhesi (www.rhesi.org) hat die Verbesserung des Hochwasserschutzes am unteren Alpenrhein zum Ziel. Die Abflusskapazität des Rheins wird über die gesamte Länge der Internationalen Strecke (Rheinkilometer 65 bis 91) auf 4‘300 m3/s erhöht. So schützt das Projekt Rhesi im St. Galler und Vorarlberger Rheintal den Lebensraum und die Arbeitsplätze von rund 300'000 Menschen sowie Investitionen von rund zehn Milliarden Franken. Für die Erreichung dieses Ziels sind bauliche Massnahmen notwendig, die den gesetzlichen Vorgaben Österreichs und der Schweiz entsprechen. Unter anderem umfasst dies die Sicherstellung der Trinkwasserversorgung, ökologische Aufwertungen sowie den sparsamen Umgang mit den Ressourcen, wie Finanzmittel und Kulturland. Die Kosten für das Projekt belaufen sich auf rund eine Milliarde Franken.

Projektträgerin Internationale Rheinregulierung

Mit dem Staatsvertrag von 1892 zwischen Österreich und der Schweiz wurde die Internationale Rheinregulierung gegründet. Seit über 125 Jahren kümmert sich die zweistaatliche Organisation im Auftrag der Staaten um den Hochwasserschutz auf der Rheinstrecke zwischen der Illmündung und dem Bodensee. Die Führung der Internationalen Rheinregulierung obliegt der Gemeinsamen Rheinkommission.

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