Vor etwas mehr als eineinhalb Jahren begann mit Greta Thunberg der Kampf für eine bessere Klimapolitik mittels Schülerstreiks und schon kurze Zeit später ist eine weltweite Bewegung daraus geworden.
Auch in der Schweiz haben sich Schülerinnen und Schüler an Freitagen auf den Strassen versammelt. Schon schnell nach den ersten Streiks jedoch wurde von vielen Schulen ein Urlaubsgesuch verlangt und die verpassten Lektionen müssen kompensiert werden.
Per Motion wollte die SVP jedoch die Schulstreiks für die Klimapolitik komplett verbieten. Im September 2019 wurde in der Septembersession des St.Galler Kantonsrats heftig diskutiert, wie man mit diesen Streiks umgehen solle. Jokertage für die Freitage wurden vorgeschlagen. Eine Idee, die sicher gerne gesehen würde von jungen Aktivisten. Die SVP ist aber strikt gegen das Streiken während der Schulzeit. Sascha Schmid (SVP) behauptete, dass er sich als Schüler ja auch nicht die Bundesratswahlen im Fernsehen anschauen durfte. Die Bundesratswahl ist aber definitiv nicht mit der Klimakrise zu vergleichen.
Es geht hier um ein weltweites Problem, das absolut jeden von uns bedroht. Und ich denke, dass man deutlich erkennt, welchen Erfolg diese Streiks in der Welt haben. New York hat sogar allen 1.1 Millionen Schülerinnen und Schülern der Stadt für Proteste freigegeben. Wenn sie es können, weshalb dann auch nicht wir? Wieso sollte man den Jugendlichen, denen man sonst immer vorwirft, nur vor den Handys zu sitzen und nichts zu tun, verbieten, für etwas derart Wichtiges einzustehen? Schliesslich werden sportliches und musikalisches Engagement in Vereinen ja auch von der Schule unterstützt, weshalb also nicht auch politisches?
Sarah Roth (*2001) ist Gymnasiastin und wohnt in Diepoldsau.
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