logo

Thurgau

Schule ja, Lager nein

Die öffentlichen Schulen sollen am 11. Mai wieder aufgehen. Nicht geben wird es im Thurgau aber bis Ende Schuljahr Lager.

Die Ostschweiz am 22. April 2020

Die Strategie des Bundesrats sieht vor, die wegen des Coronavirus getroffenen Massnahmen etappenweise zu lockern. Ab dem kommenden Montag, 27. April 2020, ist einzelnen Branchen die Aufnahme des Betriebs wieder erlaubt. Der Regierungsrat des Kantons Thurgau unterstützt in einer Stellungnahme das Vorgehen des Bundesrates weitgehend, die schrittweise Lockerung auf Bundesebene zu koordinieren, auch wenn er sich eine raschere Wiedereröffnung aller Läden gewünscht hätte. Die Schalter der kantonalen Verwaltung werden unter Einhaltung der Hygiene- und Abstandsregeln ab dem 11. Mai 2020 wieder flächendeckend geöffnet.

Der Regierungsrat des Kantons Thurgau ist überzeugt, dass es dank der vom Bund verordneten Massnahmen, der Disziplin der Bevölkerung und der Arbeit der Kantonalen Führungsstäbe und Verwaltungen gelungen ist, dass das Gesundheitssystem wegen des Coronavirus nicht überlastet wurde. Dass der Bundesrat die getroffenen Massnahmen schrittweise ab dem 27. April 2020 lockern will, hat der Regierungsrat mit Freude und Erleichterung zur Kenntnis genommen. So begrüsst er es ausdrücklich, dass Spitäler wieder sämtliche, auch nicht-dringliche Eingriffe vornehmen und ambulante medizinische Praxen sowie Coiffeur-, Massage- und Kosmetikstudios ihren Betrieb wieder aufnehmen dürfen. Auch dass Baumärkte, Gartencenter, Blumenläden und Gärtnereien wieder geöffnet werden können, ist im Sinne des Regierungsrats. Einkaufsläden und Märkte sollen ab dem 11. Mai wieder zugänglich sein. Diesbezüglich hätte der Regierungsrat allerdings im Sinne der Gleichbehandlung und eines vereinfachten Vollzugs ebenfalls eine Öffnung ab dem 27.April vorgezogen.

Damit das Risiko einer zu starken Ausbreitung des Coronavirus vermindert werden kann, müssen die Betriebe Schutzkonzepte vorweisen. Die stichprobenweise Kontrolle der Einhaltung dieser Schutzkonzepte obliegt den Kantonen. Im Kanton Thurgau ist das Departement für Inneres und Volkswirtschaft beziehungsweise das Arbeitsinspektorat zuständig, das dabei von der Polizei unterstützt wird.

Obwohl der Regierungsrat die einheitliche nationale Regelung grundsätzlich begrüsst, kann er sich vorstellen, dass bei der Lockerung kantonale Unterschiede betreffend die Ausbreitung des Coronavirus berücksichtigt werden könnten – so wie es Kantonen gestattet war, die Massnahmen aufgrund der regionalen Entwicklung zu verschärfen. Dies betrifft vor allem die Nord-Ostschweiz, wo die Ausbreitung des Coronavirus deutlich tiefer ist als in andern Landesteilen. Aus diesem Grunde trägt der Regierungsrat die Forderung mehrerer Kantone mit, dass die Situation des Detailhandels, der Gastronomie und des Veranstaltungswesens nochmals überprüft wird. Zum Beispiel ist es für die Gastronomie und den Tourismus wichtig, dass der Bundesrat mit einem konkreten Plan eine zeitliche Perspektive für die Wiederaufnahme des Betriebs festlegt, damit Planungssicherheit herrscht. Selbstverständlich hat dies alles unter dem Vorbehalt zu erfolgen, dass sich das Corona-Virus nicht zu stark ausbreitet.

Keine Lager und Projektwochen

Dass ab dem 11. Mai 2020 die obligatorischen Schulen wieder öffnen, ist für den Regierungsrat der spätest wünschbare Zeitpunkt. Wichtig ist, dass die Schulen ihren Betrieb wieder uneingeschränkt aufnehmen dürfen, unter Beachtung der Hygiene-Regeln und der Rücksichtnahme auf besondere gefährdete Personen.

Am 8. Juni 2020 sollen in einem dritten Schritt die Mittel-, Berufs- und Hochschulen wieder Präsenzveranstaltungen abhalten dürfen. Gleichzeitig sollen Unterhaltungs- und Freizeitbetriebe wie Museen, Bibliotheken, botanische Gärten und Zoos wieder öffnen und das Versammlungsverbot soll gelockert werden. Dass der Übergang von einer Etappe zur nächsten nur erfolgt, wenn es zu keinem unverträglichen Anstieg von Covid-19-Fällen gekommen ist, ist für den Regierungsrat sehr wichtig. Entsprechenden Wert legt er auf ein professionelles und aktuelles Monitoring.

Das Departement für Erziehung und Kultur des Kantons Thurgau arbeitet mit Hochdruck an der Vorbereitung der Wiedereröffnung der obligatorischen Schulen. Die entsprechenden Entscheide können jedoch erst definitiv gefasst werden, nachdem der Bundesrat die Verordnung verabschiedet hat, was voraussichtlich am 29. April 2020 der Fall sein wird. Ein Entscheid wurde indes bereits gefällt: Bis zum Ende des Schuljahrs sollen keine Lager oder Projektwochen mehr stattfinden. Bereits geregelt hat der Bundesrat die Situation bei den Lehrabschlussprüfungen, dort werden die schulischen Prüfungen durch Erfahrungsnoten ersetzt, die Bewertung der praktischen Leistungen werden im Lehrbetrieb vorgenommen.

Weiterhin bleibt im Kanton Thurgau die Task Force des Kantonalen Führungsstabs im Einsatz, die sich regelmässig trifft und die Massnahmen im Kanton den nationalen Entwicklungen anpasst und koordiniert.

Schalter der Verwaltung werden am 11. Mai wieder geöffnet

Sofern am 11. Mai 2020 die Läden geöffnet werden dürfen, will der Regierungsrat auch die Schalter der kantonalen Verwaltung wieder flächendeckend öffnen. Die Hygiene- und Abstandsregeln müssen dabei konsequent eingehalten werden. Denn für den Regierungsrat steht fest: Nur wenn sich die Bevölkerung weiterhin diszipliniert an die Regeln hält, kann die schrittweise Lockerung vollzogen werden.

Einige Highlights

Uzwilerin mit begrenzter Lebenserwartung

Das Schicksal von Beatrice Weiss: «Ohne Selbstschutz kann die Menschheit richtig grässlich sein»

am 11. Mär 2024
Im Gespräch mit Martina Hingis

«…und das als Frau. Und man verdient auch noch Geld damit»

am 19. Jun 2022
Das grosse Gespräch

Bauernpräsident Ritter: «Es gibt sicher auch schöne Journalisten»

am 15. Jun 2024
Eine Analyse zur aktuellen Lage

Die Schweiz am Abgrund? Wie steigende Fixkosten das Haushaltbudget durcheinanderwirbeln

am 04. Apr 2024
DG: DG: Politik

«Die» Wirtschaft gibt es nicht

am 03. Sep 2024
Gastkommentar

Kein Asyl- und Bleiberecht für Kriminelle: Null-Toleranz-Strategie zur Sicherheit der Schweiz

am 18. Jul 2024
Gastkommentar

Falsche Berechnungen zu den AHV-Finanzen: Soll die Abstimmung zum Frauenrentenalter wiederholt werden?

am 15. Aug 2024
Gastkommentar

Grenze schützen – illegale Migration verhindern

am 17. Jul 2024
Sensibilisierung ja, aber…

Nach Entführungsversuchen in der Ostschweiz: Wie Facebook und Eltern die Polizeiarbeit erschweren können

am 05. Jul 2024
Pitbull vs. Malteser

Nach dem tödlichen Übergriff auf einen Pitbull in St.Gallen: Welche Folgen hat die Selbstjustiz?

am 26. Jun 2024
Politik mit Tarnkappe

Sie wollen die angebliche Unterwanderung der Gesellschaft in der Ostschweiz verhindern

am 24. Jun 2024
Paralympische Spiele in Paris Ende August

Para-Rollstuhlfahrerin Catherine Debrunner sagt: «Für ein reiches Land hinkt die Schweiz in vielen Bereichen noch weit hinterher»

am 24. Jun 2024
Politik extrem

Paradox: Mit Gewaltrhetorik für eine humanere Gesellschaft

am 10. Jun 2024
Das grosse Bundesratsinterview zur Schuldenbremse

«Rechtswidrig und teuer»: Bundesrätin Karin Keller-Sutter warnt Parlament vor Verfassungsbruch

am 27. Mai 2024
Eindrucksvolle Ausbildung

Der Gossauer Nicola Damann würde als Gardist für den Papst sein Leben riskieren: «Unser Heiliger Vater schätzt unsere Arbeit sehr»

am 24. Mai 2024
Zahlen am Beispiel Thurgau

Asylchaos im Durchschnittskanton

am 29. Apr 2024
Interview mit dem St.Galler SP-Regierungsrat

Fredy Fässler: «Ja, ich trage einige Geheimnisse mit mir herum»

am 01. Mai 2024
Nach frühem Rücktritt: Wird man zur «lame duck»?

Exklusivinterview mit Regierungsrat Kölliker: «Der Krebs hat mir aufgezeigt, dass die Situation nicht gesund ist»

am 29. Feb 2024
Die Säntis-Vermarktung

Jakob Gülünay: Weshalb die Ostschweiz mehr zusammenarbeiten sollte und ob dereinst Massen von Chinesen auf dem Säntis sind

am 20. Apr 2024
Neues Buch «Nichts gegen eine Million»

Die Ostschweizerin ist einem perfiden Online-Betrug zum Opfer gefallen – und verlor dabei fast eine Million Franken

am 08. Apr 2024
Gastkommentar

Weltweite Zunahme der Christenverfolgung

am 29. Mär 2024
Aktionswoche bis 17. März

Michel Sutter war abhängig und kriminell: «Ich wollte ein netter Einbrecher sein und klaute nie aus Privathäusern»

am 12. Mär 2024
Teuerung und Armut

Familienvater in Geldnot: «Wir können einige Tage fasten, doch die Angst vor offenen Rechnungen ist am schlimmsten»

am 24. Feb 2024
Naomi Eigenmann

Sexueller Missbrauch: Wie diese Rheintalerin ihr Erlebtes verarbeitet und anderen Opfern helfen will

am 02. Dez 2023
Best of 2023 | Meine Person des Jahres

Die heilige Franziska?

am 26. Dez 2023
Treffen mit Publizist Konrad Hummler

«Das Verschwinden des ‘Nebelspalters’ wäre für einige Journalisten das Schönste, was passieren könnte»

am 14. Sep 2023
Neurofeedback-Therapeutin Anja Hussong

«Eine Hirnhälfte in den Händen zu halten, ist ein sehr besonderes Gefühl»

am 03. Nov 2023
Die 20-jährige Alina Granwehr

Die Spitze im Visier - Wird diese Tennisspielerin dereinst so erfolgreich wie Martina Hingis?

am 05. Okt 2023
Podcast mit Stephanie Stadelmann

«Es ging lange, bis ich das Lachen wieder gefunden habe»

am 22. Dez 2022
Playboy-Model Salomé Lüthy

«Mein Freund steht zu 100% hinter mir»

am 09. Nov 2022
Neue Formen des Zusammenlebens

Architektin Regula Geisser: «Der Mensch wäre eigentlich für Mehrfamilienhäuser geschaffen»

am 01. Jan 2024
Podcast mit Marco Schwinger

Der Kampf zurück ins Leben

am 14. Nov 2022
Hanspeter Krüsi im Podcast

«In meinem Beruf gibt es leider nicht viele freudige Ereignisse»

am 12. Okt 2022
Stölzle /  Brányik
Autor/in
Die Ostschweiz

«Die Ostschweiz» ist die grösste unabhängige Meinungsplattform der Kantone SG, TG, AR und AI mit monatlich rund 300'000 Leserinnen und Lesern. Die Publikation ging im April 2018 online und ist im Besitz der Ostschweizer Medien AG, ein Tochterunternehmen der Galledia Regionalmedien.

Hier klicken, um die Mobile App von «Die Ostschweiz» zu installieren.