Sereina Zwissler: Dank Homeschooling sind individuellere Trainingseinheiten möglich.
Für die St. Galler Unihockeyspielerin Sereina Zwissler ist die Saison vorzeitig zu Ende gegangen. Doch wer rastet, rostet: Schon nach einer Woche Pause hat die Athletin das Einzelausdauer- und Krafttraining wieder aufgenommen.
Frau Zwissler, inwiefern sind Sie vom Coronavirus betroffen? Welche Anlässe beziehungsweise Wettkämpfe wurden abgesagt oder mussten verschoben werden?
Das Coronavirus hat mich und meine Sportart extrem getroffen. Anfangs März wurde unsere Meisterschaft, die gerade in vollem Gange war, abgebrochen. Die restlichen Play-Offs sowie der Unihockey Superfinal wurden abgesagt, somit wird dieses Jahr im Unihockey einfach kein Schweizer Meister gekürt.
Was sind die Konsequenzen für Sie?
Für mich als Sportlerin hat dies zu einer verfrühten Saisonpause geführt. Die erste Woche konnte ich die Füsse etwas hochlagern und meinem Körper die verdiente Pause gönnen. Da aktuell niemand weiss, wie lange dieser Zustand noch anhält, weiss auch niemand, wann die nächste Saison starten wird. Deshalb habe ich bereits wieder mit Einzelausdauertraining und Krafttraining zu Hause begonnen.
Verfügen Sie nun über etwas mehr Freizeit und wenn ja, wie gestalten Sie diese?
Ja, natürlich. Das ist einerseits ja auch schön ist. Eine individuelle Trainingseinheit lässt sich viel schneller durchführen, als wenn man zuerst ins Training fahren muss. In der neu gewonnene Freizeit kann ich meinen anderen Hobbys wie Yoga, Kochen und Backen nachgehen.
Sereina Zwissler: Dank Homeschooling sind individuellere Trainingseinheiten möglich.
Wie mussten Sie ihren Tagesablauf umgestalten? Trainieren sie anders?
Durch die Schliessung aller Hochschulen muss auch ich aktuell Home Schooling betreiben, was mir viel Freiheiten in der Tagesplanung gibt. Die individuellen Trainings können jetzt gut über Mittag oder bereits um 17 Uhr stattfinden, was ich sympathisch finde.
Was vermissen Sie zurzeit am meisten?
Am allermeisten vermisse ich die Zeit mit meinen Mitspielerinnen vor, während und nach den Trainings, sowie die Wettkämpfe an sich. Die heisse Phase der Saison hätte erst begonnen. Ich vermisse es auch, einfach einmal in die Stadt einen Kaffee trinken gehen zu können oder andere Sportanlässe zu besuchen.
Können Sie uns Ihren persönlichen Tipp gegen Stubenkoller verraten?
So oft wie möglich auf den Balkon oder die Terrasse gehen und die Sonnenstrahlen geniessen. Regelmässige Bewegung und etwas frische Luft helfen meiner Meinung nach gegen das Unbehagen dieser ungewissen Situation. Mir hilft es auch, diese Zeit als Chance zu sehen, um Dinge zu tun, für die normalerweise keine Zeit bleibt. Zum Beispiel lese ich gerne, geniesse die Zeit umso mehr mit der Familie oder kümmere mich um meine Pflanzen.
Sereina Zwissler wurde am 1. April 1998 in St. Gallen geboren. Die Unihockeyspielerin steht seit der Saison 2015/16 beim Nationalliga A-Vertreter UHC Dietlikon unter Vertrag. Dort spielt sie als Vertreidigerin in der ersten Mannschaft und gewann 2017 mit ihrem Team den Schweizer Cup.
Michel Bossart ist Redaktor bei «Die Ostschweiz». Nach dem Studium der Philosophie und Geschichte hat er für diverse Medien geschrieben. Er lebt in Benken (SG).
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