Ein Mann auf der verzweifelten Suche nach der dritten Impfung. Es wird laut im Laden, weil er nicht bekommt, was er will. Er ist nahe an der Verzweiflung. Ja, es gibt Grund zur Verzweiflung. Aber vielleicht einen ganz anderen, als der Mann denkt. – Ein Gastbeitrag von Madleina Manetsch.
Es gibt eine Apotheke in Zürich, die ich wöchentlich mehrmals besuche. Ich hole dort verordnete Medikamente ab. Für meine Kundinnen und Kunden.
Die Apotheke befindet sich seit Monaten in einem Ausnahmezustand.
Ich sehe bereits von weitem viele Menschen. Alle stehen Schlange beim Eingang rechts. Denn wer sich testen oder impfen will, wartet bei der rechten Eingangsseite. Wer Arzneimittel oder die apothekenübliche Artikel kaufen will, der benutzt die linke Seite.
Die linke Seite ist leer. Ich gehe rein und werde sofort bedient. Die nette Apothekerin wirkt gestresst. Dauernd wird sie gerufen. Ihre Kolleginnen brauchen Unterstützung. Es geht zu und her wie im Bienenhaus. Die einen wollen sich testen lassen, die anderen wollen die Covid19Impfung. Und dann sind noch die da, welche auf das Covid Zertifikat warten.
Ich beobachte das ganze Szenarium während ich auf meine Bestellung warte. Ein Dutzend Menschen, alle mit dem Handy oder ein Papier in der Hand.
Ein Mann, etwa 60 Jahre alt, fällt mir auf. Als er in der Schlange steht, wippt er ständig mit einem Bein. Nun ist er an der Reihe. Pfeifend läuft er Richtung Bedienungstheke.
“Grüezi”, begrüsst er gut gelaunt ,“ ich bin für die dritte Impfung gekommen.”
Ich stehe mit offenem Mund da und staune nicht schlecht. Die dritte Impfung. Und warum ist der Herr mit blauer Jacke so gut gelaunt ? Es scheint so, als freut er sich richtig. Auf seinen, Entschuldigung, dritten Schuss.
Doch seine Stimmung kippt schnell. Sehr schnell. Denn die Apothekerin erklärt ihm, dass die dritte Spritze noch nicht möglich sei hier in der Apotheke.
“Was?”, schreit der Mann in hoher Lautstärke. Die Apothekerin wird dafür immer leiser. Und zwar so leise, dass ich dem Gespräch nicht mehr folgen kann, bis zum nächsten Satz. Der ist nämlich nicht zu überhören.
Mit einem roten Kopf ruft der unbekannte Mann : "Soll ich nun wochenlang ungeschützt in dieser mit Menschen überfüllten Stadt rumlaufen? Ich fasse es nicht! Wo sind wir denn hier?”
Ja, wo sind wir denn hier ? Genau das frage ich mich auch.
Was passiert mit der Menschheit? Wird die Masse zu Impf-Junkies gemacht ?
In der Krise wurde viel versprochen.
Die Gesellschaft bedankte sich am Anfang der Coronakrise mit Applaus bei den Pflegefachkräften. Gleichzeitig wurden die teils schlechten Arbeitsbedingungen von Pflegenden in die Öffentlichkeit wahrgenommen. Doch geändert hat sich nichts. Es geht weiter wie bisher.
Oder noch etwas schwieriger. Denn: Wer sich gegen die Corona Impfung entscheidet, der gerät immer unter mehr Druck.
Der soziale Druck auf Ungeimpfte steigt. Täglich und überall.
Die dritte Dosis wird empfohlen. Alle sollen sich vor dem Winter mit einer dritten Coronaimpfung vor dem Virus schützen. Da die Antikörperkonzentration im Blut mit der Zeit schwächer wird. Versprochen wurde zwar etwas anderes. Aber das scheint den Geimpften nicht zu interessieren.
Dazu kommt noch die Grippeimpfung. Auch die sollen sich Menschen, vor allem über 60 Jahrn, dringend injizieren lassen.
Wann ist eigentlich genug für ein Immunsystem ?
Was kommt wohl nach der dritten Dosis ? Israel spricht, laut Medien, bereits von einem vierten Coronaimpfstoff. Es wird von jetzt an unser Leben sein. Das behauptet Dr. Salman Zarka, der auch als Israels Covid-Zar bezeichnet wird.
Nun, jeder Mensch muss seinen Weg gehen. Mit Entscheidungen und Konsequenzen leben.
Ich verzichte bewusst auf Veranstaltungen oder Besuche wo auch immer, an denen ein Zertifikat verlangt wird. Denn ich teile meine Ansicht mit diesem unbekannten Menschen, der in den sozialen Medien folgendes schrieb :
“Um ganz sicher zu sein, hab ich mich jetzt ein drittes Mal nicht impfen lassen.”
Madleina Manetsch (*1973), Fachfrau Gesundheit EFZ, arbeitet in der Langzeitpflege und - betreuung in einer privaten Spitex im Kanton Zürich.
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