Er wurde als Kronfavorit für die Nachfolge von SVP-Ständerat Roland Eberle gehandelt. Nun ist aber klar: Peter Spuhler hat mit der aktiven Politik abgeschlossen.
Dass ihn die nationale Politik nach wie vor reizt, hat Peter Spuhler in den vergangenen Jahren immer wieder betont.
Von 1999 bis 2012 politisierte er für die SVP des Kantons Thurgau im Nationalrat.
Seinen damaligen Rücktritt begründete er damit, dass er den Fokus nun stärker auf seine Tätigkeit bei Stadler Rail legen wolle bzw. müsse. Anfang Jahr gab er die Geschäftsleitung ab und amtet nun noch als Verwaltungsratspräsident.
In der Folge spekulierte man eifrig über Spuhlers Rückkehr nach Bern. Er, der auch schon als Bundesratskandidat gehandelt wurde, galt als idealer Nachfolger von Roland Eberle.
Doch Spuhler verzichtet. Wie er gegenüber der «Thurgauer Zeitung» sagt, seien sein Alter, sein Unternehmen sowie seine Familie die wesentlichen Gründe. Er werde nächstes Jahr 60 und gehöre damit in Bern faktisch zum alten Eisen. Laut Spuhler sollen nun jüngere Kräfte ans Werk.
Der Entscheid ist ihm schwer gefallen, da ihm die Politik und das Wohl der Schweiz nach wie vor sehr am Herzen liegen würden.
Er habe aber auch immer betont, dass er zu allererst Unternehmer sei.
Als solchen erwarten ihn in den nächsten Jahren grosse Herausforderungen, wie Spuhler am Mittwochmorgen in einer Medienmitteilung ausführte.
Die Übergabe der operativen Verantwortung für Stadler an Thomas Ahlburg per 1. Januar 2018 sei erfolgreich verlaufen und hat sich wie Peter Spuhler sagt zu seiner «vollen Zufriedenheit» entwickelt.
Als Verwaltungsratspräsident sei er aber nach wie vor für die strategische Entwicklung des Unternehmens verantwortlich und in dieser Funktion stark gefordert. Die Branche befinde sich in einer zweiten grossen Konsolidierungswelle, mit der chinesischen CRRC einerseits und der geplanten Fusion von Siemens und Alstom andererseits.
Auch die Digitalisierung bringe neue Aufgaben für Stadler mit sich. Hinzu kommen weitere Investments und damit verbundene Verwaltungsratstätigkeiten von Peter Spuhler wie etwa Rieter, Autoneum, Aebi Schmidt oder der neue Lok-Pool.
Durch die hohe zeitliche Mehrfachbelastung musste auch seine Familie in den letzten 30 Jahren in vielen Bereichen zurückstehen. Peter Spuhler möchte deshalb künftig auch mehr Zeit mit ihr verbringen.
Marcel Baumgartner (*1979) ist Chefredaktor von «Die Ostschweiz».
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