Die St.Galler Kantonalbank steigert im ersten Halbjahr ihren Konzerngewinn um 12.4% auf CHF 93.9 Mio. und verzeichnet einen Neugeldzuwachs von CHF 2.9 Mrd. Sie führt das unter anderem auf ihre Positionierung im Anlagegeschäft zurück.
Die St.Galler Kantonalbank wächst laut ihrer Mitteilung zum Halbjahresergebnis weiterhin deutlich und verzeichnet einen Neugeldzufluss von CHF 2.9 Mrd. Die Verwalteten Vermögen erreichen einen neuen Höchststand von CHF 53.9 Mrd. (+10.9%). Das starke Wachstum wird getrieben vom Private Banking mit einem Netto-Neugeld von CHF 1.9 Mrd., wozu die institutionellen Anleger CHF 0.5 Mrd. beitragen. Im Retail Banking beträgt das Netto-Neugeld CHF 0.9 Mrd., wobei das Wachstum bei den natürlichen Personen rund zwei Drittel ausmacht.
Die Kundenausleihungen steigen um CHF 0.1 Mrd. auf CHF 28.2 Mrd. (+0.5%), wobei einem starken Wachstum bei Privatpersonen Rückzahlungen kurzfristiger Ausleihungen von institutionellen Kreditnehmern gegenüberstehen. Das Volumen der COVIDKredite bleibt stabil bei CHF 0.1 Mrd.
«Das Wachstum bestätigt unsere starke Positionierung und das hohe Vertrauen der Kundschaft in die SGKB», sagt Christian Schmid, CEO der St.Galler Kantonalbank.
Gewinn deutlich gesteigert
Der Konzerngewinn der St.Galler Kantonalbank fällt mit CHF 93.9 Mio. um 12.4% höher aus als im Vorjahr. Der Geschäftsertrag steigt um 2.6% auf CHF 253.2 Mio. Das ausgeweitete Hypothekenportfolio und die Bewirtschaftung der SNB-Freigrenze können die Effekte des anhaltenden Tiefzinsumfeldes und der sinkenden Margen nur bedingt kompensieren.
Damit fällt der Brutto-Erfolg aus dem Zinsengeschäft (CHF 153.5 Mio.) um 1.4% tiefer aus als im Vorjahr. Nachdem im ersten Semester des Vorjahres die Börsenkurse unter dem Eindruck der Corona-Pandemie eingebrochen waren, entwickelte sich die Börse 2021 ausserordentlich gut. Der erfreuliche Neugeldzuwachs und die positive Börsenentwicklung tragen zu einem um 14.6% höheren Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft (CHF 74.2 Mio.) bei. Hier zeigt sich die ausgezeichnete Positionierung der SGKB im Anlagegeschäft. Ebenfalls von der guten Börsenentwicklung und der damit verbundenen höheren Aktivität der Anlegerinnen und Anleger profitiert das Handelsgeschäft (CHF 20.6 Mio.; +27.5%).
Der Geschäftsaufwand steigt um 3.0% auf CHF 134.3 Mio., hauptsächlich bedingt durch einen höheren Personalbestand und höhere Kosten für IT und Projekte, während Marketing und Reisen aufgrund der Pandemie weiterhin tiefere Kosten verursachen.
Während im Vorjahr netto CHF 4.4 Mio. ausfallrisikobedingte Wertberichtigungen und Rückstellungen aus dem Kreditgeschäft gebildet wurden, werden im ersten Semester 2021 netto CHF 0.7 Mio. Wertberichtigungen und Rückstellungen aus dem Kreditgeschäft aufgelöst. So resultiert ein positiver Effekt von CHF 5.1 Mio. im Vorjahresvergleich. «Das Kreditportfolio befindet sich nach wie vor in einem sehr guten Zustand», heisst es weiter.
Christian Schmid, CEO der St.Galler Kantonalbank: «Dass wir nach dem Pandemie-Jahr 2020 netto bereits wieder Rückstellungen auflösen können, zeigt die Robustheit unseres Kreditportfolios in einer sich aufhellenden Wirtschaftslage.»
Ostschweizer Wirtschaft robust
Die konjunkturelle Entwicklung hat seit Jahresbeginn deutlich an Dynamik gewonnen. Viele Ostschweizer Unternehmen sind besser durch das vergangene Jahr gekommen, als zunächst erwartet. Während sich die exportorientierte Industrie bereits anfangs Jahr sehr gut entwickelte, konnte dank zunehmenden Lockerungen ab März auch der Dienstleistungssektor profitieren.
Insbesondere in der von den Massnahmen zur Pandemiebekämpfung stark betroffenen Gastro- und Unterhaltungs-Branche hat sich die Geschäftslage wieder etwas aufgehellt. Dank Kurzarbeit, COVID-Krediten und Härtefallprogrammen konnten extreme Auswirkungen in vielen Fällen abgefedert werden. Unternehmen, die bereits vor der Pandemie solide aufgestellt waren, konnten die kurzzeitigen Ertragseinbussen eher verkraften. Im Baugewerbe konnten im letzten Jahr sogar steigende Umsätze verzeichnet werden.
Ausblick verbessert
Die St.Galler Kantonalbank erwartet im zweiten Halbjahr ein Ergebnis im Rahmen des ersten Semesters. Sie korrigiert ihre Erwartungen für den Jahresabschluss 2021 nach oben und erwartet ein Ergebnis über dem Vorjahresniveau.
«Die Ostschweiz» ist die grösste unabhängige Meinungsplattform der Kantone SG, TG, AR und AI mit monatlich rund 300'000 Leserinnen und Lesern. Die Publikation ging im April 2018 online und ist im Besitz der Ostschweizer Medien AG, ein Tochterunternehmen der Galledia Regionalmedien.
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