Die K+D Gruppe verkauft ihr Kerngeschäft Pharmaverpackungen an die deutsch-schwedische und weltweit tätige AR Packaging. Die K+D Gruppe mit der K+D Immo AG und der K+D Valueinvest AG bleiben im Besitz von Stefan Kuhn.
Fusionen in der Pharma- und Medtech-Industrie haben in den letzten Jahren enorm zugenommen. Gleichzeitig wird die Pharma Faltschachtel zum Commodity Geschäft zwischen weltweit tätigen Pharma- und deren Verpackungskonzernen als Zulieferanten. Diese sich beschleunigende und notwendige Konsolidierung der Faltschachtel- und Verpackungsindustrie zeigt sich auch darin, dass K+D bereits seit 2002 das einzige und letzte Schweizer Familien-KMU ist, das sich mit veredelten Medizinalverpackungen aus Karton ganz auf den Pharma-, Medtech- und Kosmetik-Markt spezialisiert hat.
«K+D AG hat künftig bedeutend grössere Entwicklungschancen, wenn sie als äusserst produktive und rentable Konzerneinheit in ein weltweites Standort-Netz eingebunden ist», schreibt das Ostschweizer Unternehmen in einer entsprechenden Medienmitteilung. Die Eigentümerfamilie habe deshalb nach 85 Jahren Führung und Verantwortung beschlossen, das ursprünglich 1883 begonnene Kerngeschäft zu verkaufen.
«If you can’t beat them - join them. Es braucht als Familienunternehmer, der zwei erwachsene Kinder hat, die Betriebswirtschaft an der Universität St.Gallen studieren und fähig wären nachzufolgen, sehr viel Kraft, jetzt auszusteigen, anstatt zu warten und Gefahr zu laufen, den Ausstiegszeitpunkt zu verpassen. Es handelt sich somit um einen strategischen Schritt, dem Markt und dessen Konsolidierung zu folgen. Der Entscheid erfolgte deshalb zugunsten unserer internationalen und nationalen Kunden und damit vor allem auch zugunsten unserer Arbeitsplätze», betont Stefan Kuhn, bisheriger Eigentümer und langjähriger Präsident des Verwaltungsrates, der das Unternehmen von 1995 bis 2017 als CEO führte. Er wird künftig in der ARP Tochtergesellschaft K+D AG als Verwaltungsrat aktiv tätig sein und ausserdem beratend das Pharmageschäft in den Konzern integrieren und etablieren.
«Für Kunden, Mitarbeitende und beide Vertragspartner ist es eine klassische Win-Win-Situation», ist auch Harald Schulz, Group CEO AR Packaging, völlig überzeugt.
Europäische Benchmarks der letzten Jahre würden eindrücklich zeigen, dass K+D das «produktivste Pharma-Faltschachtelwerk Europas mit einem topmodernen Maschinenpark» ist, der exakt auf die Auftragsstruktur ihrer Kunden zugeschnitten sei. Finanziell kerngesund habe K+D auch bereits die Managementnachfolge gelöst. «Sie ist dank gut ausgebildeten und motivierten Mitarbeitenden, Supply-Chain-Management-Denken vom Lieferanten bis zum Kunden, der Standardisierung, dem Wissen in Pharma-GMP und Kaizen/Just-in-time top aufgestellt», schreibt das Unternehmen.
Die K+D Gruppe, nun bestehend aus der K+D Immo AG (Geschäftsimmobilien) und der K+D Valueinvest AG (Beteiligungen), wird sich unter ihrer Eigentümerfamilie Stefan Kuhn, strategisch neu ausrichten und bestehende und künftige Beteiligungen aktiv und passiv führen.
Die Parteien haben Stillschweigen über finanzielle Details vereinbart.
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