Die St.Galler SVP fordert von der FDP, dass sie ihre Kandidatur für den Ständerat aufgibt. So soll ein «bürgerliches Ticket» möglich werden.
Die SVP des Kantons St.Gallen hat am Wahlsonntag einen Sitz verloren. Allerdings auf hohem Niveau, sie hatte zuvor fünf. Und sie bleibt mit über 31 Prozent Wähleranteil deutlich die stärkste Partei im Kanton.
Die Abwahl der bisherigen Nationalräte Thomas Müller und Barbara Keller-Inhelder bedauert die SVP in einer ersten Stellungnahme nach den Wahlen. Gleichzeitig meldet die Partei klare Ansprüche in Bezug auf die Ständeratswahlen. Ihr Kandidat Roland Rino Büchel belegte dort hinter den amtierenden Beni Würth (CVP) und Paul Rechsteiner (SP) den dritten Platz und distanzierte den Kandidaten der FDP, Nationalrat Marcel Dobler, deutlich. «Die SVP erwartet nun von der FDP, dass sie ihren Kandidaten zurückzieht und im Sinne eins bürgerlichen Tickets die Kandidatur der SVP unterstützt», schreibt die SVP. Sie werde in den nächsten Tagen mit den anderen Parteien Gespräche führen und über die Kandidatur für den 2. Wahlgang in den nächsten Tagen entscheiden.
Der Hintergrund: Die SVP hofft, mit Unterstützung der FDP und allenfalls der CVP den SP-Ständerat Paul Rechsteiner aus dem Amt zu kegeln. Das schafft sie nur in einem Verbund mit anderen Kräften. Von Marcel Dobler ist bekannt, dass er nicht vor hat, in einem 2. Wahlgang Ständeratskandidat zu bleiben, weil sein Resultat aus dem ersten Anlauf unter den Erwartungen blieb. Denkbar - aber wenig wahrscheinlich - ist theoretisch, dass die FDP einen neuen Namen lanciert.
Nebenbei informiert die SVP. dass das Engagement von alt Nationalrat Toni Brunner als Wahlkampfleiter am Sonntag zu Ende gegangen ist. Wer diese Aufgabe neu übernehmen wird, soll in den nächsten Tagen entschieden werden.
Stefan Millius (*1972) ist freischaffender Journalist.
Hier klicken, um die Mobile App von «Die Ostschweiz» zu installieren.