Ein Roboterlabor, welches begabte Schülerinnen und Schülern mit innovativen Technologien der Industrie 4.0 zusammenführt, wurde am Freitag feierlich im Bildungszentrum Arbon eröffnet. Anwesend waren neben Exponenten aus Bildung, Politik und Wirtschaft auch Jugendliche und Interessierte.
Seit über fünf Jahren werden begabte Jugendliche aus dem Kanton Thurgau im Rahmen der Begabten- und Begabungsförderung spezifisch gefördert und knüpfen am Bildungszentrum Arbon (BZA) gleichzeitig erste Kontakte zu Ostschweizer Industriefirmen. Dank grosszügiger Unterstützung von regionalen Industriepartnern konnte am 17. März die Eröffnung des «RoboTech Lab» Arbon mit sechs Industrierobotern gefeiert werden.
Robotik, Nanotechnologie und KI – dies sind zukunftsweisende Technologien, welche die moderne Fertigung in der Industrie schon heute prägen und in Zukunft zusätzlich an Bedeutung gewinnen werden. «Um dem wachsenden Mangel in den sogenannten MINT-Berufen – Mathematik, IT, Naturwissenschaften, Technik- zu begegnen, sollten Jugendliche schon früh mit den Schlüsseltechnologien der Industrie 4.0 in Kontakt kommen», ist Kursleiter Niklaus Vogel überzeugt. Deshalb habe das BZA das RoboTech Lab auf den neusten Stand gebracht. Es sei schweizweit einzigartig und soll als Leuchtturmprojekt ausstrahlen, erklärt er weiter. «Bereits mehrmals fanden in diesen Räumen begabte Schülerinnen und Schüler wieder ihre Motivation für die Schule zurück. Ein klares Berufsziel vor Augen kann offensichtlich Berge versetzen.»
Herzstück des Labors sind sechs neue Industrieroboter mit einem Transfersystem, die mit dem Computer für Pick and Place oder einfache Montagearbeiten programmiert werden können. Weiterhin stehen für den Projektunterricht CAD-Systeme, 3D-Drucker und Arbeitsplätze für Nanotechnologie und Bionik zur Verfügung. Genutzt wird das Labor im Rahmen der Kurse für die Begabungs- und Begabtenförderung Thurgau für Schülerinnen und Schüler von der 3. bis zur 7. Klasse. Zudem an Impulstagen, wo Einblicke in die Welt von Robotern und künstlicher Intelligenz gegeben werden.
Namhafte Industriepartner
Lanciert, geplant und betreut wurde das RoboTech Lab durch das Start- up birdypol in Zusammenarbeit mit dem BZ Arbon. Die Umsetzung des Projekts übernahmen zwei Studierende des ZbW St. Gallen. Als Industriepartner und Hauptsponsor konnten der Ostschweizer Gesundheitsschuhproduzent kybun, sowie als zusätzliche Sponsoren Variosystems aus Steinach und Aerne Engineering aus Arbon gewonnen werden.
Auch die Industriepartner profitieren von ihrem Engagement. Einerseits können sie ihre Bedürfnisse an den Arbeitsmarkt direkt im Labor platzieren «Für unseren Standort Schweiz ist die Talentförderung und die Rekrutierung immens wichtig, das RoboTech Lab ermöglicht uns dies im richtigen Alter der Jugendlichen» erklärte Ramon Germann von Variosystems. «Dieses Labor ist der ideale Ort, um Jugendliche für Technik zu begeistern und für unsere moderne Schuhproduktion in Sennwald zu sensibilisieren», ergänzt Karl Müller von kybun. Die Produktion von Schuhen in der Schweiz sei nur Dank automatisierter Fertigung zu stemmen, welche von hochqualifizierten Spezialisten aufgebaut werde, betonte er weiter. Eines ist klar: Das RoboTech Lab wird mit modernster Technologie eine Zukunftsperspektive für Jugendliche ermöglichen sowie das Bindeglied zu Ostschweizer Firmen schaffen.
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