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Margendruck

Trotz voller Auftragsbücher blickt das Ausserrhoder Gewerbe nicht sorgenfrei in die Zukunft

Zwar blickt das Ausserrhoder Gewerbe mehrheitlich auf ein Jahr mit hoher Auslastung zurück. Die Aussichten für das nächste Jahr sind aber verhalten optimistisch. Fachkräftemangel, fehlende Lernende, teures Rohmaterial und ein hoher Margendruck bereiten dem Gewerbe in naher Zukunft Sorgen.

Die Ostschweiz am 31. Oktober 2022

Die Arbeitsauslastung beim Appenzell Ausserrhoder Gewerbe im Jahr 2022 ist sehr hoch. Während sie schon im Jahr 2021 auf sehr hohem Niveau lag, kletterte die allgemeine Arbeitsauslastung laut Beurteilung der Ausserrhoder Gewerbebetriebe nochmals an. Waren es im Vorjahr noch rund 53 Prozent der Firmen, welche die Arbeitsauslastung als «hoch bis sehr hoch» benennten, stuften rund zwei Drittel aller Betriebe in der aktuellen Periode die Auslastung so ein. Lediglich zwei Prozent aller Firmen bezeichnet die Arbeitsauslastung im Jahr 2022 als «gering». Dieser Wert lag im Vorjahr noch bei zehn Prozent. Die restlichen 30 Prozent geben eine «mittlere» Auslastung an. Zu dieser hohen Auslastung dürfte auch die geringer ausfallenden Coronamassnahmen beigetragen haben, welche insbesondere beim Gastgewerbe und in der Eventbranche eine deutlich höhere Auslastung ermöglichte.

Gebremste Euphorie herrscht beim Appenzell Ausserrhoder Gewerbe beim Blick in die Zukunft. Viele Firmen prophezeien einen Rückgang der Auslastung. Lediglich noch ein Drittel aller Betriebe erwartet eine hohe bis sehr hohe Auslastung im kommenden Jahr. Die restlichen gehen von einer mittleren Auslastung aus und auch der in diesem Jahr sehr tiefe Weert bei der geringen Auslastung dürfte im 2023 wieder höher ausfallen. Insbesondere das Bauhaupt-, resp. das Baunebengewerbe geht von einem Auftragsrückgang aus. Ebenso der Detailhandel.

Der Fachkräftemangel ist in Ausserrhoden angekommen

Vier Themen kristallisieren sich als Gründe für den verhaltenen Optimismus bei der Auftragslage im kommenden Jahr hinaus. So beschäftigt der Fachkräftemangel, welcher sich gemäss Angaben der Firmen im vergangenen Jahr nochmals massiv zugespitzt hat. 95 Prozent aller Firmen geben an, dass sich die Rekrutierung von Fachkräften mindestens als «aufwändig» oder gar als «schwierig bis sehr schwierig» erwiesen hat. Der Fachkräftenagel ist auch in Appenzell Ausserrhoden angekommen, am allermeisten im Gastgewerbe, im Detailhandel, im Autogewerbe oder in der Produktionsbranche. Ebenso tun sich die Firmen mit der Suche nach Lernenden schwer. So gibt lediglich einer von zehn Ausbildungsbetrieben an, einfach zu Lernenden zu kommen. Knapp die Hälfte aller Betriebe erklärt, dass die Nachfrage nach Lehrstellen mässig sei und rund 40 Prozent stellen fest, dass keine bis kaum eine Nachfrage nach einer Lehrstelle vorhanden sei. Gründe für das geringe Interesse an einer Lehre gibt es viele. So ist von fehlender Anerkennung des Berufsbildes in der Gesellschaft die Rede oder auch von unattraktiven Arbeitszeiten sowie von fehlender Bereitschaft, draussen zu arbeiten. Weiter sind es die Entwicklung der Rohmaterialpreise und der Preisdruck aufgrund der zu erwartenden Inflation, welche im Gewerbe die Zuversicht auf volle Auftragsbücher nimmt.

Der Konjunkturbericht 2022 und Ausblick 2023 wurde durch den Gewerbeverband AR erstellt. Er basiert auf Auskünften und Informationen seiner Mitglieder und vermittelt ein Bild der aktuellen wirtschaftlichen Lage innerhalb des Gewerbes in Appenzell Ausserrhoden. Die Daten wurden innerhalb zweier Wochen im Oktober 2022 erhoben. Teilgenommen haben rund 220 Mitgliederfirmen, welche ihre persönlichen Sichtweisen darstellen. Ebenso haben Branchenverbände, welche für ihre Branche im Allgemeinen geantwortet haben, an der Umfrage teilgenommen. Die Aussagen der einzelnen Mitgliederfirmen entsprechen denjenigen der Branchenverbände. Der Gewerbeverband AR interpretiert die Werte der Umfrage und den Ausblick als aussagekräftig und richtet seine Tätigkeit unter anderem auf die Erkenntnisse aus dem Bericht aus.

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