Und doch: Donald Trump konnte sich seine Niederlage nicht eingestehen.

Der Wahlkampf in den USA war zunächst ein einigermassen zivilisierter, doch wurde mehr und mehr zu einem verwickelten, von Lügen und Anschuldigungen bestimmten Spektakel. Die Politiker bekämpften einander geradeheraus, wie Stiere gingen sie aufeinander los. Es wurde mit Worten umhergeworfen wie nie zuvor, und nachdem der «Election Day» sich schon um zwei Tage verzögert hatte, befahl Donald Trump am 5. November, die Stimmenauszählung zu stoppen. Die Angst vor einer Niederlage wurde in dieser Forderung so stark deutlich, dass es fast lächerlich schien. Wieso sollte in einer Demokratie ein Teil der Stimmen vernachlässigt werden?

Es war nicht zu bezweifeln, dass die Wahlergebnisse wegen der COVID-19 Situation dieses Mal später eintreffen würden, da Briefwahlen durchgeführt wurden. Doch nach mehreren Tagen des angespannten Wartens konnten sich weder die Amerikaner noch die Präsidentschaftskandidaten zurückhalten. Die Leute gingen auf die Strassen und protestierten (trotz der eigentlichen Corona-Massnahmen), die Politiker beleidigten einander und Donald Trump beanspruchte den Sieg frühzeitig für sich.

Doch dann wendete sich das Blatt für den (noch-)Präsidenten. Joe Biden gewann das Rennen am 7. November 2020, die Mehrheit von mindestens 270 Wahlleuten war erreicht. Aber für Donald Trump war der verlorene Kampf nicht die Realität, es war noch nicht vorbei. Er stellte sich als Opfer des Wahlbetrugs dar und leitete juristische Schritte ein, um das Ruder doch noch herumreissen zu können.

Was denken Sie, liebe Leser: Wird es eine Neuauszählung der Stimmen geben? Und wenn ja: Wird Donald Trump doch noch gewinnen und dabei seinen Stolz zurückerlangen?