Das Wetter ist etwas, das wir nicht beeinflussen können. Zwar haben wir Meteorologen und bestimmte Messstationen, um das Wetter vorherzusagen, aber wir können weder die Sonne bestellen noch das Gewitter zurückweisen.
Wir sind dem Wetter rigoros ausgesetzt. Und wenn Stürme oder Hitzewellen angekündigt werden, tun wir alles, um vorbereitet zu sein. Wir sichern die Gartenmöbel und kaufen Ventilatoren bis zum Geht-nicht-mehr. Doch trotz unserer Vorkehrungen und mentalen Vorbereitungen kommt es zu Lagen, mit denen wir nicht gerechnet haben.
So auch in unserem Nachbarland Deutschland während des Hochwassers im Juli 2021. Menschen verloren ihr Haus, ihre Familienmitglieder, ja sogar ihre Existenz. Das Wetter war stärker als der Mensch. Machtlos mussten wir zusehen, wie das Wasser mehr und mehr Schaden anrichtete.
Und doch glaube ich, dass in diesen Situationen, im hilflosen Ausgesetzt-Sein, etwas Gutes entstehen kann. Denn auch im Schrecken und während dem Sturm können wir Solidarität leben.
Das ist es, worauf es ankommt. Wir können vielleicht das Wetter nicht steuern. Doch wir können beeinflussen, wie die Konsequenzen aussehen.
Wir könnten bewegungslos dastehen und zuschauen, wie unser Nachbarland buchstäblich den Bach runtergeht.
Oder wir könnten helfen, spenden, beten, und Anteil nehmen. Uns zurücknehmen, und denen helfen, die wirklich in der Klemme stecken. Auch mal bei den anderen die Gartenmöbel festschnüren.
Unwetter wird es immer geben. Aber wir können bestimmen, wie wir mit den Konsequenzen leben. Dass wir, auch nach dem Sturm, solidarisch sein können.
Lea Tuttlies (*2002) aus Amriswil studiert in Erfurt Internationale Beziehungen.
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