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Machbarkeitsstudie abgeschlossen

Urbane Seilbahn ist «kaum realisierbar»

Der Kanton St.Gallen hat die Zweckmässigkeit einer urbanen Seilbahn in der Region St.Gallen untersucht. Die Prüfung zeige, dass eine Seilbahn kaum realisierbar ist. S-Bahn und Bus bringen laut einer Studie für die Kunden mehr Vorteile und seien zudem kostengünstiger zu betreiben.

Die Ostschweiz am 12. Februar 2021

Diese Erkenntnisse fliessen laut einer Mitteilung der St.Galler Staatskanzlei in die laufenden Planungen des öV-Angebots entlang der Stadtachsen ein.

Der Kanton St.Gallen erarbeitet gemeinsam mit den Städten Gossau und St.Gallen ein Konzept für die künftige Bedienung der Stadtachsen mit dem öffentlichen Verkehr. Ziel sei «eine qualitativ hochwertige sowie wirtschaftliche öV-Erschliessung der Einwohnerinnen und Einwohner entlang der dicht bevölkerten Talsohle.» Die Arbeiten werden voraussichtlich Ende 2021 abgeschlossen.

Neben den bekannten Verkehrsmitteln S-Bahn und Bus wurde zusätzlich die Zweckmässigkeit einer urbanen Seilbahn geprüft. Diese werden momentan weltweit sowohl auf politischer als auch auf fachlicher Ebene diskutiert.

Die vom Kanton mit externer Unterstützung durchgeführte Zweckmässigkeitsprüfung umfasste drei mögliche Strecken: ab Gossau über Winkeln an den Bahnhof St.Gallen, ab St.Gallen Neudorf an den Bahnhof St.Gallen sowie vom Bahnhof St.Gallen an die Universität und weiter nach Engelburg. Basierend auf einer möglichen Streckenführung wurden die Potenziale, aber auch die Konflikte, ermittelt und eine Schätzung für die Investitions- und Betriebskosten gemacht. Die Prüfung ergab, dass der Einsatz einer Seilbahn auf den drei untersuchten Strecken nicht zweckmässig ist.

Der Bau einer urbanen Seilbahn führt zu markanten Eingriffen in das Ortsbild und ins Privateigentum. Der Raumbedarf für Stationen ist hoch. Die Kosten für den Bau und den Betrieb einer Seilbahn im Stadtgebiet sind im Vergleich zu einem leistungsfähigen Bussystem sehr kostenaufwendig. Die Erschliessungsqualität ist aufgrund der grossen Abstände zwischen den Stationen tiefer. Die Fahrzeit ist durch die beschränkte Fahrgeschwindigkeit im Vergleich zu anderen Verkehrsmitteln höher, die Seilbahn damit weniger attraktiv. Die Vorteile einer Seilbahn, natürliche Barrieren wie Seen, Flüsse oder Berge zu überfliegen, können bei der Linienführung entlang der Talsohle nicht ausgespielt werden. Bei den übrigen Verbindungen könnte zwar ein grosser Höhenunterschied rasch überwunden werden. Allerdings fehlt auf diesen Relationen das nötige Fahrgastpotenzial, um die Seilbahn auszulasten.

Die Idee einer Seilbahn wird damit laut der Mittelung nicht weiterverfolgt. Die weitere Planung fokussiert auf die S-Bahn und Busse sowie die Verknüpfungspunkte im öV-Netz. Dabei werden verschiedene Varianten simuliert und bewertet. Die Resultate werden aufzeigen, wie sich das heutige öV-Netz bis 2025 weiterentwickeln soll und welche Stossrichtungen langfristig zu verfolgen sind.

Eine Kurzfassung des Berichts zur Machbarkeitsstudie der Seilbahn ist hier abrufbar.

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Nach Kommentar von Stefan Schmid

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Autor/in
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