Der Frauenfelder Autor mit irakischen Wurzeln Usama Al Shahmani schrieb «Der Vogel zweifelt nicht am Ort, zu dem er fliegt» und beschreibt darin von den Verwüstungen einer Kindheit und Jugend in Diktatur und Krieg und dem Versuch, traumatische Erlebnisse hinter sich zu lassen.
Klappentext
Dafer Schiehan hat es geschafft. Trotz negativen Asylbescheids hat er Deutsch gelernt, eine Arbeit gefunden, eine Aufenthaltsbewilligung erhalten. Er hat eine kleine Wohnung am Rande von Weinfelden und eine Arbeit in Kreuzlingen als Tellerwäscher? Aber eigentlich ist er Akademiker. Eigentlich ist er ein politischer Flüchtling, geflohen vor Saddams Schergen wegen eines missliebigen Theaterstücks. Hals über Kopf geflohen, mit der finanziellen Unterstützung seiner Familie. Als der Betrieb ihm Ferien verordnet wegen Umbaus, sitzt er in seiner Wohnung, schaut aus dem Fenster und grübelt. Seinen Eltern hat er nie gesagt, was er arbeitet. Auch als er es nicht mehr ausgehalten hat in seinem Exil und zurückgereist ist zu seiner Familie in den Irak, ist er im Vagen geblieben. Warum hat er ein schlechtes Gewissen? Wovor hat er Angst? Wie soll es weitergehen? Auf der Flucht vor seiner inneren Unruhe findet er sich wieder im Wald? In seinem neuen Roman erzählt Usama Al Shahmani von den Verwüstungen einer Kindheit und Jugend in Diktatur und Krieg und dem Versuch, traumatische Erlebnisse hinter sich zu lassen.
Stimmen zum Buch
«Bildstark zieht Usama Al Shahmani die Leserinnen und Leser in die zerrissene Situation seiner Hauptfigur Dafer Schiehan. Die Zerissenheit der Figur wird spürbar gemacht. Mal ist es ein Vogel, dann ein Baum, dann wiederum ein Wort, die Dafer wie fliegende Teppiche in die verlorene Heimat in Bagdad und wieder zurück in die Schweiz tragen. Dieses orientalisch anmutende poetische Verfahren ist tatsächlich reizvoll. Es hat in diesem konsequent strukturierten Roman wunderbare Sätze und Einsichten.» - Hansruedi Kugler, CH Media
«Sein Schreibstil lebt von der arabischen Kultur, selbst wenn er in der Sprache seines Exils schreibt. Das zeigt sich auch im neuen Roman, nicht zuletzt in der Bildhaftigkeit.» - Maria Künzli, Keystone SDA
«Die Absolution des Westens macht das Buch zu einer versöhnlichen Fluchtgeschichte. Die unaufgeregte Prosa trägt massgeblich zum tröstlichen Charakter der Geschichte bei. Sie trägt die Erzählung und fliesst leicht dahin wie die glatte Oberfläche von Euphrat und Tigris.» - Matthias Fischli, Aufklappen
«Al Shahmanis grosse Themen Heimat, Fremde, Exil und die Verheerung, die Unterdrückung und Krieg im Irak angerichtet haben, kommen auch hier wieder in höchster literarischer Form, poetisch und berührend zur Sprache. Unsentimental und hoffnungsstimmend. Breit empfohlen.»- ekz bibliothesservice
Über den Autor
Usama Al Shahmani, geboren 1971 in Bagdad und aufgewachsen in Qalat Sukar (Nasirija), hat arabische Sprache und moderne arabische Literatur studiert. Er publizierte drei Bücher über arabische Literatur, bevor er 2002 wegen eines Theaterstücks fliehen musste und in die Schweiz kam. Er übersetzt ins Arabische, u. a. «Fräulein Stark» von Thomas Hürlimann, «Der Islam» von Peter Heine und «Über die Religion» von Friedrich Schleiermacher. Sein erster Roman «In der Fremde sprechen die Bäume arabisch» wurde mehrfach ausgezeichnet und war u. a. für das «Lieblingsbuch des Deutschschweizer Buchhandels» nominiert. Im Limmat Verlag erschien zuletzt sein Roman «Im Fallen lernt die Feder fliegen». Usama Al Shahmani lebt in Frauenfeld. Seit 2021 ist er Literaturkritiker beim «Literaturclub» des Schweizer Fernsehens SRF.
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