Wenn ich an Krieg denke, wird mir übel. Ja, ich bekomme rigorose Bauchschmerzen.
Bei der Vorstellung, wie sich Menschen einander umbringen, wie Maschinen ineinander crashen, hasserfüllt und ohne Gnade auf die gegnerischen Truppen zu, stellt sich mir eine heikle Frage: Wieso sind wir Menschen so? Ist das Verlangen nach Feindschaft in unserer Identität eingebaut?
Nein, sage ich. Man ist nicht einfach von Natur aus gewalttätig, von Hass erfüllt und von Machtansprüchen bestimmt. Es gibt viele Menschen, die versuchen, die Welt zu einem besseren Ort zu machen, alle gleich zu behandeln und dabei jedem mit einem respektvollen Umgang und menschenwürdig zu begegnen. Organisationen wie die Vereinten Nationen (UNO) kämpfen für Weltfrieden und die Menschenrechte. Aber trotzdem hören wir überall in den Medien von Unterdrückung der Bevölkerung, von Tränengas, welches gegen Flüchtlinge eingesetzt wird, von Terroranschlägen, von dem Verlangen nach mehr.
Mehr Macht? Oder mehr Terror?
Im Krieg dienen Menschen nur noch als Mittel zum Zweck, sie sind die Waffen, welche für die Machtexpansion eingesetzt werden. So war es schon immer. Kriege über Kriege, im letzten Jahrhundert nicht nur ein, sondern sogar zwei Weltkriege. Aber es ist noch nicht zu spät, das Ruder umzureissen.
Menschen sind Menschen, keine Roboter, welche man, wenn man gerade lustig ist, in den Kampf schicken kann. Wir müssen uns einsetzten für den Schutz der Schwachen und den Druck auf die, die nie genug haben können. Denn so kann es bald nicht mehr weitergehen.
Wacht auf, sage ich den Machtgierigen, wacht auf! Seht ihr denn nicht, was hier zerstört wird?
Lea Tuttlies (*2002) aus Amriswil studiert in Erfurt Internationale Beziehungen.
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