Jan Wiggenhauser, Nadine Mächler und Gian Wyss überzeugten die Jury mit einem Marketingkonzept für Geberit. Damit sind sie nun in der Kategorie Marktforschung für den WTT YOUNG LEADER AWARD nominiert.
Wandhängende WC sind international nicht selbstverständlich – vielerorts stehen sie noch fest auf dem Boden, auch in den USA. Dafür ist dort die Vorfabrikation von Bauelementen stark am Wachsen: höhere Termintreue und verminderte Logistik auf Baustellen sind interessant – gerade in Innenstädten.
Die Serienvorproduktion in Fabriken ist schneller günstiger und nachhaltiger als die konventionelle Bauart. Allerdings verändert die Vorfabrikation auch Beschaffungsprozesse. So wollte Geberit North America von einem Praxisprojektteam wissen: Wo und wie gelingt der Markteintritt mit wandhängenden Spülkästen?
Frugal Frank und creative Chloé
Die Studierenden Jan Wiggenhauser (Goldach), Nadine Mächler (Siebnen) und Gian Wyss (Balgach) kooperierten dafür mit drei Studierenden der Robert Morris University in Pittsburgh.
Sie recherchierten und befragten Architekten, Generalunternehmer und Designer. So fanden sie heraus: Welche Vorfabrikationsarten sind relevant? Wie sehen die Regulierungen aus? Wo wächst die Bevölkerung? Kurz: Wo hat’s Potential? «Beispielsweise an der Westküste fördern viele Techunternehmen erschwingliche Unterkünfte bei beschränkten Platzverhältnissen», weiss Nadine Mächler. So schlug das Team Geberit fünf Staaten vor und arbeitete ein Marketingkonzept mit vier typischen Kundenprofilen aus: dem Handwerker «frugal Frank», dem Architekten «innovative Ian», der Designerin «creative Chloé» und den Qualitätskonsumenten «sophisticated Stacey and Steven».
Christof Blatter von Geberit ist begeistert: «Das zeigt, wie viel sie innert Kürze verstanden.» Franziska Weis, Coach von der Ost – Ostschweizer Fachhochschule, pflichtet bei: «Den komplexen Markt zu erfassen und aufzuzeigen, wie Geberit reinkommt, ist eine Leistung.» die Studierenden rieten Geberit zudem, den Markt für erschwinglichen Wohnungsbau mit einer tiefpreisigen Zweitlinie zu bearbeiten. «So verfahren wir bereits in Ländern, wo der High-End-Markt wenig Volumen hergibt», sagt Blatter.
Geberit folgt dem Rat
Die Arbeit bestätigte Blatter, weiter auf Vorfabrikation zu setzen: «Wir beginnen in Kalifornien.» Seine Anerkennung und die Award-Nominierung sind Balsam für die Studierenden; aufgrund der pandemischen Lage überwanden sie den Atlantik nur digital – die USA-Reise entfiel.
Pascal Tschamper (*1974) ist selbständiger Kommunikationsberater in St.Gallen (Tschamper Kommunikation). Zuvor arbeitete als Kommunikationschef im Bildungsbereich und in diversen Marketing-, PR- und Event-Agenturen in Zürich und St.Gallen.
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