Der Bahnausbauschritt 2030/2035 bringt diverse Verbesserungen für die Stadt und die Region St.Gallen. Weiterhin kann ein Viertelstundentakt in Winkeln und Bruggen nicht verwirklicht werden, was für den St.Galler Stadtrat nicht akzeptabel ist, wie er in einer Mitteilung schreibt.
Das Bundesamt für Verkehr (BAV) hat am 9. April 2020 weitere Informationen zum Bahnausbauschritt 2030/2035 kommuniziert. Die weitere Planung erfolgt durch das BAV in Abstimmung mit den Kantonen. Der Stadtrat werde daher seine Überlegungen und Forderungen via Kanton St.Gallen schriftlich einbringen, hält er in einer Mitteilung fest
Gemäss Bund ergeben sich diverse Verbesserungen im Bahnnetz für die Stadt St.Gallen und damit auch für die umliegenden Gemeinden. Kurzfristig sind vorgesehen:
Langfristig, sprich bis 2030/2035, ergeben sich folgende Veränderungen:
- Ganztags verkehren vier Fernverkehrszüge pro Stunde Zürich–St.Gallen (aktuell einzelne Lücken).
- Der Fernverkehrszug Zürich–St.Gallen–St. Margrethen verkehrt stündlich nach Lindau und zweistündlich nach München.
- In St.Gallen Haggen verkehren vier S-Bahnen pro Stunde im 15-Minuten-Takt (aktuell drei pro Stunde).
- Von St.Gallen nach Rorschach verkehren vier S-Bahnen pro Stunde (alle 11 bzw. 19 Minuten).
- Die Haltestelle Gübsensee kann in den langfristigen Angebotskonzepten mit verhältnismässigen Mitteln nicht mehr bedient werden und wird daher rückgebaut.
Zur Realisierung dieser Angebotsverbesserungen sind verschiedene Infrastrukturausbauten nötig. Unter anderem werden die Gleisanlagen im östlichen Teil des Bahnhofs St.Gallen zukunftstauglich ausgebaut; insbesondere wird das Gleis 7 nach Osten verlängert. Dies wird auch bauliche Massnahmen an der Rosenbergstrasse zur Folge haben.
Der Stadtrat begrüsst diese Ausbauten in seiner Mitteilung. Die definitive Aufhebung der Haltestelle Gübsensee sei zwar bedauerlich, aber aus übergeordneter Sicht im Sinne der Verhältnismässigkeit nachvollziehbar. Die Haltestelle wies im Betrieb nur sehr geringe Personenfrequenzen auf. Das Gebiet rund um den Gübsensee ist zudem weiterhin über das städtische Busnetz mit dem öffentlichen Verkehr erreichbar.
Hingegen fehle auch bei den langfristigen Ausbauten noch immer der Viertelstundentakt zwischen St.Gallen und Gossau mit Halt in Winkeln und Bruggen. «Ein solches Angebot ist für die Positionierung dieses Entwicklungsgebietes als Arbeitsort jedoch zentral», so der Stadtrat. Er fordert deshalb eine Überarbeitung der Ausbaupläne in dem Sinn, dass der Viertelstundentakt zeitnah umgesetzt werden kann.
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