Sie sind DIE Vorboten des Frühlings, und haben insbesondere in der Ostschweiz haufenweise Anhänger: die Schneeglöckchen. Margrit Simon und Andrea C. Mazzocco wollen mit ihrem Verein die Vielfalt der kleinen Pflanze fördern.
Verstecken können Margrit Simon und Andrea C. Mazzocco ihre Leidenschaft nicht. Und das wollen sie auch gar nicht. Spätestens, wenn man ihren Garten erblickt, wird klar: Hier wohnen waschechte Schneeglöckchenfans. Ein Meer aus mal schneeweissen, mal eher gelblichen oder grünlichen Exemplaren sind in ihren Hochbeeten zu finden. «Wir sind immer wieder aufs Neue überwältigt, weil die Pflanze so unglaublich vielfältig ist», bringen es die beiden Ostschweizer auf den Punkt.
Den Grundstein für ihre Leidenschaft hat jedoch Margrit Simon gelegt. Eine Schneeglöckchen-Reise hat sie so richtig auf den Geschmack gebracht, wobei sich die Leidenschaft bereits früh in ihrer Kindheit abzeichnete. Und ihr Partner blieb nicht lange davon verschont. Zusammen wurden nun verschiedene Orte besucht, an welchen besondere Arten zu bestaunen sind – oder an Märkten erstanden werden können. Doch genau hier liegt der Hund begraben. Denn: «Es ist sehr mühsam, solche Pflanzen in die Schweiz einführen zu dürfen. Der Zoll unterscheidet leider nicht zwischen geschützten und kultivierten Arten», fassen es die Beiden zusammen.
Folglich wurde vor zwei Jahren ein Verein gegründet. Mit dem Ziel, Gleichgesinnte zu finden und den Austausch zu fördern. Mittlerweile zählt dieser 37 Mitglieder, besonders viele von ihnen sind in der Ostschweiz angesiedelt. Aber: «Anhänger der Schneeglöckchen sind überall in der Schweiz verteilt, und sie machen auch vor keiner Berufsgruppe halt. Das bringt viel Abwechslung in den Verein», so Margrit Simon.
Kein Wunder, hat das kleine Pflänzchen so viele Fans. Wenn ihr Köpfchen jeweils im Frühling als erstes aus der Erde ragt, findet es besonders viel Beachtung. «Unsere Reisen haben verdeutlicht, dass selbst gestandene Männer vor den Schneeglöckchen auf die Knie gehen, um sie ganz genau betrachten zu können», sagen die Ostschweizer lachend. Nebst der grossen Vielfalt sei der unkomplizierte Umgang ein weiterer Pluspunkt. «Sie gedeihen am besten, wenn man sie in Ruhe lässt», sagt Andrea C. Mazzocco.
Nun, nach den vielen sonnigen Tagen, sei die Zeit der Schneeglöckchen fast schon wieder vorbei. Die ersten Sorten blühen jedoch nicht erst im Januar, sondern bereits im Oktober. Und da wäre natürlich auch schon die Vorfreude aufs nächste Jahr, wenn endlich wieder normale Vereinsaktivitäten möglich sind: wie etwa Reisen zu den schönsten Wildstandorten, Gärten und Schneeglöckchen-Märkten. Ein bisschen Platz in ihrem Garten lässt sich bestimmt noch finden.
Manuela Bruhin (*1984) ist Redaktorin von «Die Ostschweiz».
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