Der Rorschacher Stadtpräsidentenkandidat Guido Etterlin macht einen «Superjob als Schulratspräsident». Das sagt sein Konkurrent Robert Raths. Er ruft deshalb auf, Etterlin im alten Amt zu belassen und dafür ihn, Raths, zum Stadtpräsidenten zu machen. Die Antwort kam bald.
Die Geschichte in Kurzfassung. Robert Raths (FDP), Gemeindepräsident von Thal und Kandidat fürs Stadtpräsidium von Rorschach, hat einen launigen Videoclip veröffentlicht. In diesem singt er eine Lobeshymne auf seinen grössten Konkurrenten, den Rorschacher SP-Stadtrat Guido Etterlin. Dieser mache als Schulpräsident einen tollen Job - deshalb solle er doch besser auf diesem Posten bleiben. Sie beide würden sicherlich bestens zusammenarbeiten, sobald Raths Stadtpräsident ist. Hier ist der Clip:
Ob der irgendwie humoristisch und irgendwie ernsthaft gewirkte Clip seine Wirkung tut, ist zweifelhaft. So mancher Zuschauer könnte sich nun auch fragen: Wenn Etterlin einen «Superjob als Schulratspräsident» macht, wäre er ja vermutlich auch ein guter Stadtpräsident? Und ein guter Schulratspräsident ist vermutlich leichter zu finden.
Guido Etterlin wiederum, der ebenfalls stark auf Videobotschaften setzt im Wahlkampf, reagiert prompt. Er bedankt sich für die salbungsvollen Worte, findet aber, er wolle weiterhin Stadtpräsident werden. Aber er macht sich auch Gedanken über die Karriere von Robert Raths. Für diesen hat er auch gleich einen konkreten Vorschlag:
Nicht in diesen kleinen, freundschaftlichen Schlagabtausch eingebunden ist der dritte Kandidat, der parteilose Beat Loser. Ihm werden allgemein keine grossen Wahlchancen eingeräumt, deshalb konzentrieren sich Raths und Etterlin gegenseitig aufeinander. Nun kann man nur hoffen, dass das nicht zum Bumerang - während FDP und SP munter Videoclips produzieren, sammelt Loser vielleicht im Geheimen Stimmen.
(mit besten Dank ans Rorschacher Echo für den Hinweis)
Stefan Millius (*1972) ist freischaffender Journalist.
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