Chronische Erkrankungen wie Diabetes, Bluthochdruck, Arte- riosklerose, Rheuma, Alzheimer und Allergien zählen zu den typischen Beschwerdebildern unserer Zeit. Doch wie kommt es überhaupt zu solch langwierigen Entwicklungen?
Der Entzündungsprozess
Bei einer Entzündung handelt es sich eigentlich nicht um eine Erkrankung. Es ist vielmehr eine nützliche Reaktion des Körpers. Diese Reaktion löst eine Reihe von Prozessen aus, die im Normalfall heilsam und gesundheitsfördernd sind. Durch diese Prozesse werden diverse Stoffwechsel-Abbauprodukte, abgestorbenes Gewebe, Gifte, Säuren oder äussere Eindringlinge wie Krankheitserreger (Viren, Bakterien oder Parasiten) durch ein Notfallprogramm des Körpers abgebaut.
Ein akuter Entzündungsprozess erfolgt also im Normalfall zur Gesunderhaltung des Organismus – immer mit dem Ziel, den schädigenden Reiz auszuschalten, den Körper von Infektionen zu befreien und Schäden zu reparieren. Wird aber der Körper ständig mit den gleichen Toxinen, schädlichen Nahrungsmitteln und einer ungesunden Lebensweise belastet, bleibt der Reiz über einen langen Zeitraum bestehen.
Die ursprünglich reinigenden, heilsamen Entzündungsprozesse werden dann chronisch, verursachen aber oft keine unmittelbaren Beschwerden mehr. Und genau das macht sie auch so gefährlich! Denn sie schwächen und überfordern das Immunsystem und können gleichzeitig als sogenannte Entzündungsherde überall im Körper weitere Erkrankungen auslösen.
Neueren Erkenntnissen zufolge werden auch Migräne, Psoriasis, Parkinson, einige Krebsarten und sogar Osteoporose und Tinnitus mit stillen, chronischen Entzündungsprozessen in Verbindung gebracht.
Die Ernährung
Und genau da spielt die Ernährung eine enorm wichtige Rolle. Mit einer gesunden Ernährung sorgen wir dafür, dass unserem Körper lebenswichtige Bausteine zugeführt werden. Unsere Nahrungsmittel lassen sich in sogenannte entzündungsfördernde und entzündungshemmende Lebensmittel einteilen.
Sie beeinflussen dementsprechend den pH-Wert im Körper, und der hat einen grossen Einfluss auf das Entstehen von Entzündungen. Leider gehören die meisten der heute auf der Beliebtheitsliste ganz obenstehenden Nahrungsmittel zu den entzündungsfördernden.
Fertiggerichte, Süssigkeiten, Weizen, Milch, Fleisch, Weissmehlprodukte usw. verstärken chronische Entzündungen. Durch einen zu niedrigen pH- Wert wird das Milieu für Entzündungen im Bereich der Zellen geschaffen und chronische Erkrankungen gefördert.
Ein optimales Fettsäuren Verhältnis
Omega-3 Fettsäuren wirken entzündungshemmend, während- dem Omega-6 Fettsäuren im Übermass entzündungsfördernd sind. Heute werden jedoch im Durchschnitt 20- bis 60-mal mehr Omega-6 als Omega-3-Fettsäuren konsumiert.
Arachidonsäure zum Beispiel ist eine stark entzündungsfördernde Omega-6 Fettsäure, die nur in tierischen Fetten, besonders in Fleisch, Wurstwaren, Eigelb und Butter vorkommt. Sie kann aber auch vom Körper selbst aus pflanzlicher Linolsäure gebildet werden. Linolsäure befindet sich in grösseren Mengen vor allem in Traubenkernöl, Sonnenblumenöl, Distelöl, Maiskeimöl und Margarine.
Bei bestehenden Entzündungen sollten also Nahrungsmittel, die Arachidon- und Linolsäure enthalten, gemieden werden. Trotzdem braucht unser Körper auch Omega-6 Fettsäuren - aber eben im richtigen Verhältnis!
Gemäss neuesten Forschungsergebnissen werden hohe Omega-6 und niedrige Omega-3 Werte als Hauptrisikofaktor für die stillen Entzündungen und damit auch für chronische Erkrankungen, vor allem im höheren Alter, angesehen.
Omega-3 Fettsäuren, vor allem aus maritimer Herkunft als reines Fischöl, fördern durch ihre entzündungshemmenden Eigenschaften vor allem die Gesundheit von Herz und Kreislauf. Sie wirken vorbeugend und heilsam bei vielen Autoimmunerkrankungen, Rheuma, neurodegenerativen Erkrankungen wie Demenz oder Alzheimer und ADHS. Des Weiteren vermindern Omega-3 Fettsäuren das Risiko von Diabetes Typ II.
Leider kann Fisch seinem Image als wichtigster Omega-3 Lieferant nicht gerecht werden, weil er aufgrund seiner häufig hohen Chemikalienbelastung nicht gerade empfehlenswert ist. Deshalb empfiehlt es sich in der heutigen Zeit, dem Körper zusätzlich Omega-3 Fettsäuren als Nahrungsergänzungsmittel mit qualitativ hochstehendem und auf Reinheit geprüften Fischöl zuzuführen.
Für eine richtige Dosierung drängt sich eine Blutwertanalyse auf, die den Fettsäurestatus Index bestimmen kann. Mit dieser Analyse wird der perfekte individuelle Bedarf für eine Substitution ermittelt.
HEILKUNDE ist das vierteljährlich erscheinende naturheilkundliche Magazin, welches vom Verlag für Wissenschaft & Medizin GmbH, St. Gallen herausgegeben wird.
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