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Street Workout Parks

Wie man den Körper durch Rumhängen stählt

Wer regelmässig trainieren will, aber keine Lust auf Fitnessstudios hat, für den sind die «Street Workout Parks» eine Option: Hier wird mit dem eigenen Körpergewicht und an der frischen Luft trainiert. Mehr als 60 solche Parks gibt es mittlerweile in der Schweiz – «erfunden» wurden sie in St.Gallen.

Michel Bossart am 05. Mai 2021
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«Das beste Trainingsgerät ist dein Körper, du kannst jederzeit und überall trainieren», sagt Eric Manser, einer der drei Gründer des St.Galler Vereins street-workout.com. Er und die beiden Brüder Michael und Roman Rindisbacher begannen vor über zehn Jahren, in den Strassen Sport zu treiben. Roman Rindisbacher erinnert sich: «Wir fanden die Jungs cool, die an Verkehrstafeln oder Strassenlaternen in New York die ‘Human Flag’ machten und davon Videos auf Youtube stellten.»

Doch ein Training auf Kinderspielplätzen war für die Drei nicht erstrebenswert und die alten Sportanlagen auf Schulhöfen verschwinden vermehrt. So entwarf der heute 40-jährige Architekt Roman Rindisbacher kurzerhand einen «Musterpark», erstellte ein 3D-Modell und wurde bei den St.Galler Stadtbehörden vorstellig. «Unsere Idee war und ist, dass die Parks öffentlich zugänglich und ein Ort sind, wo jeder unabhängig trainieren kann, und zwar ohne irgendeine Mitgliedschaft.»

Seit 2012 ist street-workout.com zwar als Verein organisiert, eine Mitgliedschaft ist aber nicht notwendig, um auf einem der mittlerweile über 60 Schweizer «Street Workout Parks» zu trainieren. Im Gegenteil: «Die Organisationsform brauchten wir, um überhaupt Förderbeiträge beantragen zu können», erklärt Roman Rindisbacher. Wer will, kann für 100 Franken Vereinsmitglied werden. Aktiv ist der Verein hauptsächlich im Raum St.Gallen und bietet seinen Mitgliedern diverse Vergünstigungen oder im Winter auch einmal ein Hallentraining.

Street Workout

Gründer des St.Galler Vereins street-workout.com: Michael Rindisbacher, Eric Manser und Roman Rindlisbacher.

Mit Regelmässigkeit zum Erfolg

Obschon das Durchschnittsalter der trainierenden Menschen in den «Street Workout Parks» bei etwa 30 Jahren liege, sei diese Art von Bewegung für Männer und Frauen aller Altersklassen geeignet. Eric Manser meint dazu: «Das Wichtigste beim Training ist die Kontinuität – lieber drei Mal eine halbe Stunde pro Woche trainieren als einmal anderthalb Stunden.» Zurzeit werden die Übungen noch auf der Webseite des Vereins mit Videos vorgestellt. Man arbeite aber an der Weiterentwicklung. Rindisbacher könnte sich gut vorstellen, dass künftig in den Parks solarbetriebene Touchscreens installiert werden, wo man rasch und unkompliziert neue Übungen in die Praxis umsetzen könnte. Doch welche Übung man auch immer macht, Mansers Ratschlag lautet: «Es reichen vier verschiedene Übungen als Einstieg – zum Beispiel Oberkörper Push, Oberkörper Pull, Beine und Rumpf. Diese Übungen absolviert man nacheinander mit einer qualitativ sauberen Ausführung bis zur muskulären Erschöpfung. Und dann wieder von vorne. Zwei bis vier Runden, das wäre gut.»

Bewährte Zusammenarbeit

Die von Rindisbacher konzipierten «Street Workout Parks» sind gar nicht so teuer: «Mit einem Budget von 50'000 Franken kann ein solcher Park ohne weiteres gebaut werden», sagt er. Oft wurden und werden die Bauvorhaben auch vom Migros Kulturprozent unterstützt. Bei den Geräten setzte der Verein von Anfang an auf die Gerüste der Firma Alder+Eisenhut aus Ebnat-Kappel im Toggenburg. Dabei seien mit 10'000 Franken nicht etwa die Gerüste das Teuerste am «Street Workout Park», sondern die Unterlage und der Fallschutz. Die Gemeinde, und nicht etwa der Verein aus St.Gallen, ist die Eigentümerin des Bodens und auch des fertiggestellten Parks: Mit der Eröffnung wir der Park der Öffentlichkeit übergeben und steht allen jederzeit zum Training zur Verfügung.

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Autor/in
Michel Bossart

Michel Bossart ist Redaktor bei «Die Ostschweiz». Nach dem Studium der Philosophie und Geschichte hat er für diverse Medien geschrieben. Er lebt in Benken (SG).

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