Projektleiter Bernhard Valenti von der Internationalen Rheinregulierungen erklärt den Anwesenden das Hochwasserschutzprojekt Rhesi.
In der wasserbaulichen Modellversuchshalle in Dornbirn wird für das Hochwasserschutzprojekt Rhesi neu der Abschnitt Oberriet (CH)- Koblach (AT) untersucht.
Bisher wurde in der Modellversuchshalle die Engstelle des Alpenrheins zwischen Widnau (CH) und Höchst (AT) unter die Lupe genommen. Neu liegt der Fokus auf der künftig breitesten Stelle zwischen Oberriet und Koblach.
Im Modell im Massstab 1:50 werden die Entwicklungen der Flusssohle des Rheins untersucht. «Die hydraulischen Berechnungen, beispielsweise wo Sandbänke oder Eintiefungen entstehen, können überprüft werden. Ausserdem werden die Belastungen, welche am Flussufer entstehen, analysiert», erklärte Markus Mähr, Gesamtprojektleiter Rhesi. Mit der Umsetzung des Hochwasserschutzprojekts Rhesi werden insgesamt drei grössere Aufweitungen, sogenannte ökologische Trittsteine, realisiert. «Diese Abschnitte kommen einem natürlichen Flusslauf am nächsten. Dort entsteht ein dynamischer Flussraum, wo sich Stillwasserzonen und Auwaldflächen entwickeln können», ergänzte Mähr. Der ökologische Trittstein zwischen Oberriet und Koblach ist vollständig im Modell abgebildet. Heute ist der Rhein auf jenem Abschnitt innerhalb des Mittelgerinnes durchschnittlich 70 Meter breit. Nach der Umsetzung des Projekts Rhesi kann sich der Fluss hier auf eine Breite von bis zu 380 Metern ausdehnen. Neben den Brücken zwischen Oberriet (CH) und Meiningen (AT) sowie Montlingen (CH) und Koblach (AT) ist auch die Einmündung der Frutz im Modell berücksichtigt.
Projektleiter Bernhard Valenti von der Internationalen Rheinregulierungen erklärt den Anwesenden das Hochwasserschutzprojekt Rhesi.
Projekt Rhesi hat höchste Priorität
Urs Kost, Vorsitzender der Gemeinsamen Rheinkommission, betonte: „Derzeit laufen die letzten Untersuchungen im Rahmen der Detailplanung. Diese werden wir voraussichtlich per Ende 2021 abgeschlossen haben.» Kost begrüsste auch die St. Galler Regierungsrätin und Vorsteherin des Baudepartements Susanne Hartmann sowie den Vorarlberger Landeshauptmann Markus Wallner. Beide äusserten sich ausgesprochen positiv zum Projekt Rhesi und zu den Modellversuchen. „Rhesi ist ein Jahrhundertprojekt und ein für die Zukunft unverzichtbares Sicherheitsvorhaben im Hochwasserschutz. Die Modellversuchshalle ist dabei ein enorm wichtiger Baustein in der Planung und Umsetzung», stellt Landeshauptmann Wallner klar und Regierungsrätin Hartmann ergänzt: «Das Rheintal ist in den letzten 100 Jahren wirtschaftlich stark gewachsen. Rund 300'000 Menschen leben hier. Mit der Verbesserung des Hochwasserschutzes tragen wir dieser Entwicklung Rechnung und können Hochwasserschäden in der Höhe von rund zehn Milliarden Schweizer Franken verhindern.»
Zusammenarbeit mit ETH Zürich und der TU Wien geht weiter
Die Versuchsanstalt für Wasserbau, Hydrologie und Glaziologie (VAW) der ETH Zürich ist mit der Planung, Durchführung sowie Auswertung der Modellversuche beauftragt. Die Analyse sowie die Interpretation der Versuchsergebnisse erfolgen in enger Zusammenarbeit mit den Experten der Internationalen Rheinregulierung. Parallel zu den Modellversuchen in Dornbirn werden noch kleinere Modellversuche für Detailfragen an der ETH in Zürich und der Technischen Universität Wien durchgeführt.
Regierungsrätin Susanne Hartmann und Landeshauptmann Markus Wallner stellen sich den Fragen von Moderatorin Heidi Winsauer.
Für Interessierte: Öffentliche Führungen am Rheinmodell in Dornbirn
Auch für die breite Öffentlichkeit sind Führungen am Rheinmodell in Dornbirn wieder möglich, nachdem diese Coronabedingt zwischenzeitlich eingestellt werden mussten. Öffentliche Führungen finden ab sofort wieder jeweils am ersten Samstag sowie am zweiten und vierten Dienstag des Monats statt. Gruppen ab 10 Personen können sich für private Führungen per E-Mail an info@rheinregulierung.org oder per Telefon an +41 (0)71 747 71 00 anmelden. Auf der Website www.rhesi.org finden sich weitere Information und auch alle aktuellen Termine.
«Die Ostschweiz» ist die grösste unabhängige Meinungsplattform der Kantone SG, TG, AR und AI mit monatlich rund 300'000 Leserinnen und Lesern. Die Publikation ging im April 2018 online und ist im Besitz der Ostschweizer Medien AG, ein Tochterunternehmen der Galledia Regionalmedien.
Hier klicken, um die Mobile App von «Die Ostschweiz» zu installieren.