Der jüngste Banküberfall in Wittenbach ist nicht der erste. 2016 und 2017 wurde jeweils ebenfalls eine Bank ausgeraubt. Und in früheren Jahren waren Tankstellshops das Ziel eines Täters. Das kann Zufall sein - oder Kalkül.
Ist es die geografische Lage mit den perfekten Fluchtwegen in alle Richtungen? Oder doch nur Zufall? Sicher ist: In den vergangenen Jahren haben sich in Wittenbach immer wieder bewaffnete Raubüberfälle ereignet. Drei Banken, zwei Tankstellenshops sind allein die Bilanz der letzten Jahre. Eine Häufung, die verwundert.
Der jüngste Fall ereignete sich am Montag, 8. Oktober. Der Täter konnte mit einigen tausend Franken flüchten. Betroffen war die Raiffeisenbank.
Ziemlich identisch verlief die Tat vom Juli 2017, als die damalige Filiale der Regionalbank acrevis überfallen wurde. Eine Tat, die besonders aufmerksam machte, denn dieselbe Bank war schon im Oktober 2016, also nicht einmal ein Jahr davor, Opfer eines Überfalls geworden. Auch hier floh der unbekannte Täter nach getaner «Arbeit», Personen kamen wie in den anderen Fällen nicht zu Schaden, jedenfalls nicht körperlich.
Einige Jahre früher waren Tankstellenshops das begehrte Ziel von Tätern. Im November 2012 tauchte ein Mann an einer Tankstelle an der St.Galler Strasse in Wittenbach mit einer Faustfeuerwaffe auf und verschwand danach zu Fuss - um mehrere tausend Franken reicher.
Das scheint ihn auf den Geschmack gebracht zu haben. Jedenfalls ging die Polizei damals davon aus, dass es sich um denselben Täter handelte, als im August 2013, nur wenige Monate später, der Agrola Tankstellenshop in Wittenbach überfallen wurde. Die Beute betrug dann allerdings nur einige hundert Franken.
Drei Banküberfälle innerhalb von zwei Jahren, davor schon Tankstellenshops: Wittenbach hat es Verbrechern offenbar angetan.
Stefan Millius (*1972) ist freischaffender Journalist.
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