Als hätten sich Trump-Wähler in alle Ecken der Welt verstreut: Von überall werden oberdumme Falschmeldungen verbreitet. Was wäre, wenn wir diese Tipps real umgesetzt hätten? Fieber, Husten und andere Beschwerden können auch von falscher Lebensweise kommen. Und sterben tun wir auch so.
Die Top Ten der Fake News und die guten Gründe dafür, warum man sie unbedingt befolgen sollte:
1. Corona kann man wegduschen
Das ist doch ganz einfach: Ab unter die Dusche und zehn Liter Schwefelsäure über sich ausschütten und schon ist das Problem gelöst.
2. Die Bundesbehörde empfiehlt starken Alkoholgenuss.
Beweis: Kein Bundesrat ist infiziert.
3. Nostradamus hat Corona vorhergesagt
Das hat er sicher, denn er hat alles vorhergesagt, auch die nächste Pandemie: die Welt wird durch zu viele IQ-schwache Menschen bewohnt.
4. Keine Fledermaus-Suppe mehr essen
Das muss man befolgen. Wenn man umrechnet, dass sie jeder Schweizer zwei bis drei Mal pro Woche isst, wird nicht nur Corona ausgerottet, die Fledermaus-Populationen werden sich wieder erholen.
5. 5G ist an Corona schuld
Klar doch: An den Masten können sich die Viren massenhaft vermehren und gelangen über die Strahlung direkt ins Ohr, wo sie sofort in die Lunge krabbeln.
6. Globuli und Eigenurin trinken
Das ist eine ganz billige Lösung: Jede Oma hat Hunderte von Globuli im Nachttisch und nach zwölf Flaschen Bier heilt Urin alles.
7. Kinder, die den Koran lesen, bleiben verschont
Das war schon immer so: Zum einen bleiben sie vom Fortschritt verschont und zum anderen bleiben sie brav im Haus.
8. Corona ist alles Schwindel
Stimmt. Danach kommen Fieber und Husten.
9. Kinderreim: «Alle spielen draussen. Nur nicht die Mona. Sie hat Corona.»
Kinder können sehr gemein sein, vor allem, wenn sie die Aussagen der Erwachsenen kopieren. Wahrscheinlich ein Spruch aus Texas.
10. Essig in die Nasenlöcher spritzen, tötet das Virus
Um ganz sicher zu gehen: Mit Ajax ergänzen und Fahrrad-Öl dazugeben, damit es besser fliesst.
Wer hat noch Angst vor irgendeiner Pandemie? Die Massnahmen, sie abzuwehren sind jetzt schon vorhanden – und sie werden beim nächsten Ausbruch dieselben sein.
Wolf Buchinger (*1943) studierte an der Universität Saarbrücken Germanistik und Geografie. Er arbeitete 25 Jahre als Sekundarlehrer in St. Gallen und im Pestalozzidorf Trogen. Seit 1994 ist er als Coach und Kommunikationstrainer im Management tätig. Sein literarisches Werk umfasst Kurzgeschichten, Gedichte, Romane, Fachbücher und Theaterstücke. Er wohnt in Erlen (TG).
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